Gruppenbild am „Rat der Gemeinde“ anlässlich der Übergabe der Meisterbriefe. Vorne v.l.: Bürgermeister Walter Weber, Robert Salzmann, Herbert Moseberg, Siegfried Rödiger, Hellmut Gernandt. Hinten v.l.: Alfred Rödiger, Kollege Wuth von der VHS Eisenach, Walter Hagedorn, Hilde Schlücker, Willi Kleinsteuber, Artur Eichholz, Hermann Sachs[11]
Der 1969 von Scherbdaer Jugendlichen errichtete „Beatschuppen“ westlich der Ortslage. Die Anlage ist bis heute in Betrieb
Drei der 1969 instandgesetzten Wohnhausfassaden: Thomas-Müntzer-Straße Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 6
| 1969 |
| - | 22. April 1969: Der Rat des Kreises Eisenach schlug vor, die langjährige Scherbdaer Kindergärtnerin Marlene Schwanz für ihre vorbildliche Arbeit auszuzeichnen[1]. |
| - | 27. August 1969: Über den VEB IFA-Vertrieb Erfurt, Verkaufsstelle Eisenach, erhielt die LPG „Solidarität“ ein Motorrad vom Typ „MZ ES 150“ zum Preis von 2.347,70 Mark [2]. |
| - | August 1969: In der Bevölkerung gab es große Verärgerung über die Qualität des angelieferten Flaschenbieres. In einer Stellungnahme vom 18. August 1969 entschuldigte sich die Bergbrauerei Arthur Weymar K.G. (Mühlhausen) beim Rat der Gemeinde Scherbda und gab als Grund die Umstellung vom Bügelverschluss zum Kappenverschluss an, die zu Undichtigkeiten und Verderb geführt hatte[3]. |
| - | 24. Oktober 1969: Der 15-jährige Manfred Nitschke entdeckte im Kirchturm eine größere Menge Sprengstoff. Pfarrer Wolzendorf wurde daraufhin von der Kriminalpolizei verhört. Die Ermittlungen ergaben, dass der Sprengstoff aus dem Jahr 1941 stammte und es wurde vermutet, dass er in den Wirren der letzten Kriegstage 1945 dorthin gelangte[4]. |
| - | 26. September 1969: Der Rat der Gemeinde befürwortete die Auszeichnung der FFW Scherbda mit der Auszeichnung „Leistungsstufe III“. Die Scherbdaer Wehr zählte inzwischen 29 aktive Kameraden, darunter fünf Frauen[5]. |
| - | September 1969: Nach dem Tod des Inhabers stellte die Bäckerei Kurt Laux in der Schloßstraße Nr. 16 ihren Betrieb ein[6]. |
| - | Oktober 1969: 58 Scherbdaer Schulkinder halfen der LPG beim Kartoffellesen und erhielten für über 4000 gesammelte Körbe insgesamt 834,70 Mark[7]. |
| - | 24. Dezember 1969: In Auswertung des von der „Handelsgesellschaft Obst und Gemüse Gotha“ ausgereichten Wettbewerbes zur Erreichung der höchsten Hektar-Erträge bei Speisekartoffeln unter Beachtung von Qualität und Lieferpünktlichkeit erreichte die LPG „Solidarität“ Scherbda den 3. Platz und erhielt eine Prämie von 400,- Mark[8]. |
| - | Durch die Kooperationseinrichtung „Landbaugemeinschaft Eisenach“ wurden die bautechnischen Vorbereitungsunterlagen für eine Bullenmastanlage in Scherbda erarbeitet[9]. Vorgesehen war der Bau von drei Ställen, zwei davon Typ „Erfurt“, sowie der entsprechenden Nebenanlagen[10]. In Vorbereitung dessen qualifizierten sich zehn LPG-Mitglieder zum „Meister für Rindermast“. |
| - | Von der LPG „Solidarität“ wurde die Zittelstraße auf einer Länge von 120 m instandgesetzt[12]. |
| - | Entsprechend dem Volkswirtschaftsplan 1969 errichteten 20 Jugendfreunde unter der Leitung von Bernd Oetzel und Erhard Eichholz westlich der Ortslage ein „Naherholungszentrum“. Es entstand ein Blockhaus mit Tanzfläche und Ruhebänken im Wert von insgesamt 12.000,- Mark[13]. Im Volksmund erhielt die Anlage den Namen „Beatschuppen“. |
| - | Als Ersatz für die verschrottete „MZ RT 125“ schaffte sich der Rat der Gemeinde ein Kleinkraftrad vom Typ „Jawa 05-20“ an[14]. |
| - | Der Maurerlehrling K. wurde wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu einer Bewährungsstrafe verurteilt[15]. |
| - | Anlässlich des 20. Jahrestages des Bestehens der DDR wurden mit Hilfe von Feierabendbrigaden neun Wohnhausfassaden sowie die Fassade des „Rates der Gemeinde“ instandgesetzt[16]. |
Christoph Cron
| [1] | Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof) |
| [2] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 12-09 |
| [3] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 03-04 |
| [4] | Kirchenchronik Scherbda 1817-1972, Kapitel „Kirchliche Merkwürdigkeiten“, 1969; „Protokollbuch der evangelischen Kirchengemeinde Scherbda“ 1928-1999 (Seite 117 f.) |
| [5] | Sammlung des Verfassers: „Einschätzung der politisch-ideologischen Arbeit unserer Freiwilligen Feuerwehr“, 26. September 1969, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 17-01 |
| [6] | Mitteilung von Karin Brunecker, geb. Laux, Jahrgang 1937, wohnhaft Schloßstraße 16a |
| [7] | Sammlung des Verfassers: „Auszahlungsliste für Kartoffellesen an Schulkinder“ vom 30. Oktober 1969, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 14-04 |
| [8] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 12-09 |
| [9] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 12-09 |
| [10] | Sammlung des Verfassers: „Niederschrift über die am 18.9.1969 geführte Beratung zum Bauvorhaben Bullenmastanlage Scherbda“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 14-02 |
| [11] | Sammlung des Verfassers: „’Buch der guten Taten’ der Gemeinde Scherbda“ |
| [12] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 12-09 |
| [13] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 06-12; „’Buch der guten Taten’ der Gemeinde Scherbda“ |
| [14] | Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 23-02 |
| [15] | Protokoll des Kreisgerichtes Eisenach vom 2. August 1972, Aktenzeichen 5 S 142/72 111-145/72 |
| [16] | Sammlung des Verfassers: „’Buch der guten Taten’ der Gemeinde Scherbda“ |