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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 34/2024
Amt Creuzburg
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Vereine und Verbände

Meine Herren,

eigentlich wollte ich möglichst zeitnah diesen Bericht verfassen, um ihn noch in der folgenden Woche im WTB erscheinen zu lassen, aber wie so oft kam etwas dazwischen.

Da sich der Aufenthalt im „Teichhof“ gemäßigt gestaltete, kam mir das Angebot meiner Gattin, doch auf den schönen Tag ein Bier mit ihr zu trinken, gerade recht. Doch kaum das Fläschlein aufgemacht, kamen Gäste. Schnell noch ein paar Getränke geholt und schon füllte sich der Biergarten der „Hasenburg“. Da ist der Schreiberling sehr gerne sitzen geblieben und an einen Bericht wurde kein Gedanke mehr verschwendet.

Nun aber: Unsere Wanderung sollte uns auf dem P 13 „Boyneburg“ zur Boyneburg führen. Da aber die Originalroute 17 km beträgt und zwei knackige Steigungen beinhaltet, war das bei diesen Temperaturen einfach zu viel. So wurde die gemäßigte Nordschleife in Angriff genommen, welche auf den Höhen über Grandenborn einige schöne Aussichten bietet. Dann schlängelt sich der ein schöner Waldweg bis zur Boyneburg.

Von dieser ehemaligen Reichsburg Kaiser Barbarossas ist leider nicht mehr viel erhalten. Die Kernburg ist durch einen Halsgraben von der Vorburg getrennt. Sie hat eine trapezförmige Grundform, deren breitere Seite gegen den südlich ansteigende Vorburg gerichtet ist. Die Vorburg war durch Gräben gesichert, durch welche heute der Wanderweg verläuft. Von den Gebäuden sind nur zwei etwa 25 m hohe Wände des Bergfrieds und einige Grundmauern erhalten. Diese waren allerdings nicht sichtbar, weil sich das ganze Gelände doch sehr verwildert präsentiert. Das am Bergfried angebaute Torhaus, wurde Anfang der Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wieder an alter Stelle aufgebaut.

Die Burg selbst wurde 1107 erstmalig erwähnt und fiel nach dem Aussterben der Familie von Northeim als erledigtes Lehen an den Kaiser zurück. Barbarossa selbst war erstmalig 1156 auf der Burg und hielt 1166 einen Hoftag und 1188 einen Reichstag ab. 1189 brach Barbarossa von der Boyneburg zum dritten Kreuzzug auf, bei dem er 1190 verstarb.

Als der Enkel der Hl. Elisabeth von Thüringen, Landgraf Heinrich I, in den Besitz ehem. Thüringer Liegenschaften im Hessischen (auch Eschwege) kam, übertrug er diese an den König Adolf von Nassau. Dieser belehnte Heinrich I mit der Reichsburg Boyneburg und der Stadt Eschwege als erbliches Reichsfürstentum. Seit1460 ist nun die Familie von Boyneburgk im Besitz der Boyneburg und wohnt heute noch im Schloss unterhalb der Burg.

An jedem Himmelfahrtstag wird auf der Burg das Brotspendefest zu Ehren eines sagenumwobenen Burgfräuleins gefeiert, welches bestimmt haben soll, dass an ihrem Todestag, die Gemeinde gespeist und beschenkt werden soll.

Auf gleichem Wege ging es nun zurück bis zum Rastplatz „Drei Linden“ und von dort nach Grandenborn, wo uns schon der „Teichhof“ erwartete. Hier war für uns reserviert und auch das Essen schon bestellt, so das wir uns nur noch um die Getränke kümmern mussten. Aber auch das kein Problem, hatten wir es doch mit einem sehr umtriebigen Personal zu tun.

An dieser Stelle unseren herzlichen Dank an das Personal vom „Teichhof“.

Meine Herren, unsere Pirsch im September wollen wir in Kittelstal abhalten. Dort wird neben einer Wanderung, der Besuch der Tropfsteinhöhle und der dazugehörenden Gastronomie organisiert.

Euer