Das verputzte Fachwerkhaus stammt aus der Zeit vor 1805. Die ursprüngliche Scheune fiel im Sommer 1930 einem Brand zum Opfer und wurde mit etwas verändertem Grundriss wieder aufgebaut. 1805 lebte hier die Witwe Christina Elisabeth Wilß, geb. Hagedorn (*21.06.1739) mit ihrer Tochter, der ebenfalls verwitweten Eva Magdalena Helbig, geb. Wilß (*25.10.1773), und deren Kindern Maria Magdalena (*15.01.1792), Dietrich (*05.04.1794), Johann Adam (*16.04.1798) und Heinrich (*16.10.1800). Der aus Frankenroda stammende Vater Caspar Helbig war im Oktober 1800 verstorben. Eva Magdalena Helbig verheiratete sich im Februar 1810 in zweiter Ehe mit dem aus Eisenach gebürtigen Wilhelm Ehrlich (*01.12.1776), welcher als Oberknecht auf dem hiesigen Kammergut und später als Gemeindehirte tätig war. Mit Gideon Elias (*06.02.1808), Anna Magdalena (*23.05.1810), Johann Georg (*Mai 1812) und Conrad (*22.07.1815) kamen weitere vier Kinder zur Welt. Johann Georg Ehrlich lebte später in Felchta bei Mühlhausen, Conrad Ehrlich wurde 1841 in Preußen als Vagabund steckbrieflich gesucht und inhaftiert.
Als ältester Sohn erster Ehe hatte der Leinweber Dietrich Helbig bereits 1813 das Haus übernommen. Er heiratete im Januar 1819 die aus der Angerstraße 6 stammende Anna Katharine Martin, welche den unehelichen Sohn Friedrich Völlmer (*24.09.1812) mit in die Ehe brachte. Dessen Vater war der auf dem Kammergut tätige Dienstknecht Johann Adam Völlmer aus Schnellmannshausen. 1820 und 1822 folgten die ehelichen Töchter Anna Magdalene und Anna Maria.
Dietrich Helbig starb im Januar 1835 und hinterließ zunächst seiner Witwe das Haus, welche es dann an ihren Sohn Friedrich Völlmer weitergab. Dieser war verheiratet mit Anna Katharine, geb. Moseberg, einer Tochter des aus Archfeld stammenden Schneiders Christoph Moseberg. 1874 wird zudem Johann Georg Eichholz als anteiliger Hauseigentümer genannt. Er war der Ehemann von Dietrich Helbigs leiblicher Tochter Anna Magdalene (*14.01.1820). Schon im Jahr darauf hatten deren Söhne August Eichholz (*07.09.1853) und Georg Theodor Eichholz (*14.03.1860) das Anwesen gemeinsam übernommen. Georg Theodor arbeitete als Dienstknecht auf dem Eschenborn und lebte später in der Schloßstraße 13, während der Tagelöhner August hier blieb und zeitweise eine „Winckelschencke“ (eine illegale Schankwirtschaft) betrieb. Aus seiner Ehe mit Anna Martha Wallstein aus Ifta gingen zwölf Kinder hervor, von denen Eduard und Gustav im Ersten Weltkrieg den Tod fanden. 1927 wurden neben August Eichholz seine beiden jüngsten Söhne Friedrich (*05.07.1901) und Emil (*14.03.1908) als hier wohnhaft genannt. Letztgenannter zog später in die Lindenstraße Nr. 4.
Im Dezember 1945 lebten in der Bergstraße Nr. 1 der Haushaltsvorsteher Friedrich Eichholz (*05.07.1901), seine Ehefrau Karoline (*13.09.1899), die Kinder Emmi (*06.12.1924) und Hilde (*17.10.1926) sowie der Enkel Manfred.
Christoph Cron