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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 36/2025
Amt Creuzburg
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Historisches

Auf dieser Flurkarte von 1935 ist die ursprüngliche Bebauung des Grundstückes Bergstraße 3 zu sehen.

Das ursprünglich vor 1805 erbaute Fachwerkhaus mit Nebengebäuden wurde um 1985 abgebrochen und durch einen größeren Neubau ersetzt. 1805 lebte hier der aus Lüderbach gebürtige Tagelöhner und Gerichtsschöppe Johann Georg Kleinsteuber (*22.12.1735) mit seiner aus Rittmannshausen stammenden Ehefrau Katharina Elisabeth, geb. Hose (*22.03.1738), und der Tochter Anna Magdalena. 1809 wurde der zwischenzeitlich in der Lindenstraße 17 wohnhafte Sohn Johann Georg Kleinsteuber jun. (*06.04.1776) als neuer Hauseigentümer genannt. Er war verheiratet mit Maria Sophie, geb. Weber. Deren 1809 geborener Sohn Johann Adam wanderte später nach Amerika aus. Johann Georg Kleinsteuber zog wenig später mit seiner Familie in die Schloßstraße 3.

1813 wurde der aus Stedtfeld gebürtige Schäfer Christoph Martin (*25.02.1771) als neuer Eigentümer der Bergstraße 3 genannt. Er war zunächst mit Eleonore Schröder und nach deren Tod im Jahre 1814 mit Magdalene Rollberg verheiratet. Aus der ersten Ehe sind zwei Söhne bekannt: Der Dienstknecht Conrad Martin heiratete 1837 Elisabeth Eichholz und lebte in der Angerstraße 8, und der Tagelöhner Johann Adam Martin übernahm das elterliche Haus. Er verheiratete sich am 10. Mai 1831 mit Anna Margarethe Schwanz (*31.12.1812). Aus dieser Ehe gingen mit Johann Conrad (*03.09.1835), Eva Dorothee (*23.03.1838), Johannes (*08.09.1841), Johann Gottlieb (*10.01.1845), Johann Friedrich (*22.05.1847), Georg Wilhelm (*08.10.1848) und Wilhelm (*15.11.1850) sieben Kinder hervor.

Um 1870 übernahm Johannes Martin als ältester lebender Sohn das Hausgrundstück. Er heiratete im Juni 1871 die aus Krauthausen gebürtige Marie Martin (*08.04.1850) und hatte mit ihr die gemeinsamen Kinder Karoline Margarethe (*11.09.1872), Johann Heinrich Alexander (*04.10.1874), Barbara Elisabeth (*25.02.1877), Wilhelm (*15.12.1874) und Adolf (*06.02.1883). Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1889 übernahm zunächst seine als Botenfrau tätige Witwe Marie und später sein ältester Sohn Heinrich das Haus.

Der Holzhauer Heinrich Martin heiratete im Juli 1902 Anna Martha Schlücker (*01.08.1881). Aus der Ehe gingen bis 1921 neun Kinder hervor, von denen drei im Kindesalter verstarben. Zudem nahm die Familie die aus der Thomas-Müntzer-Straße Nr. 1 stammende Vollwaise Anna Martha Vogt (*08.03.1900) auf. Diese zog sich 1908 beim Feueranmachen so schwere Brandverletzungen zu, dass sie 1912 bei einer Operation in Jena an den Folgen verstarb.

Im Dezember 1922 starb Heinrich Martin an Tuberkulose. 1927 wurde seine Witwe Martha als Handelsfrau hier genannt, sie starb im September 1938. Der jüngste Sohn Emil Martin (*10.01.1921) übernahm das Haus. Außerdem lebte dessen Cousin Kurt Schlücker (*27.12.1920) zeitweise hier. Beide kamen im Zweiten Weltkrieg ums Leben, so dass das Haus im Dezember 1945 leerstand.

Christoph Cron