Das ursprünglich vor 1805 erbaute und später nach Norden erweiterte Fachwerkhaus wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgebrochen, anstelle der alten Nebengebäude entstand ein Neubau.
1805 lebte in der Bergstraße Nr. 4 der Leinweber Christoph Hagedorn (*24.11.1747), Witwer der verstorbenen Hippolitta, geb. Schadewolf, mit seinen Kindern Friedrich (*07.01.1780) und Anna Magdalena (*03.11.1784).
Nach dem frühen Tod Friedrich Hagedorns im Dezember 1808 kam es offenbar zum Verkauf des Hauses. 1809 wurde der zuletzt in der Zittelstraße 6 wohnhafte Tagelöhner Johann Wilhelm Rollberg (*03.06.1778) als neuer Eigentümer genannt. Er war verheiratet mit Anna Elisabeth Salzmann (*24.08.1779) aus Freitagszella, wo auch das erste Kind zur Welt kam. In Scherbda folgten die Kinder Johann Heinrich (*01.10.1804), Anna Elisabeth Juliane (*22.02.1807), Johannes (*17.05.1808, †01.03.1890), Johann Gottlieb (*13.12.1810), Anna Magdalena (*13.02.1814), Anna Katharine (*30.08.1816), Johann Adam (*12.10.1819), Anna Magdalene (*12.10.1819). Anna Elisabeth Rollberg starb um 1820, woraufhin Wilhelm Rollberg mit Barbara Christine Fischer aus Ebenshausen die zweite Ehe einging. Es kamen die Kinder Anna Dorothea (*22.01.1821), Johann Christoph (*25.04.1824), Johann Friedrich (*04.06.1826), Ernst Friedrich (*20.10.1827), Johann Wilhelm (*26.02.1829), Johann Gottfried (*02.01.1835) zur Welt. Anna Dorothea und Johann Christoph wanderten nach Amerika aus, Johann Wilhelm jun. heiratete 1864 in Mühlhausen/Thüringen.
Um 1835 übernahm Heinrich Rollberg als ältester Sohn das elterliche Haus. Nach der Geburt der unehelichen Kinder Anna Christine (*21.10.1825) und Johann Wilhelm (*04.02.1827) verheiratete er sich im Juni 1829 mit der Kindsmutter Eva Marie Rollberg. Es folgten die ehelichen Kinder Magdalene (*24.02.1830), Eva Magdalene (*09.12.1831), Anna Katharina (*24.01.1835), Anna Marie (*05.07.1838) und Johann Adam (*25.02.1843).
Um 1855 wurde im oberen Teil des Grundstückes ein zweites Wohnhaus errichtet (die heutige Bergstraße Nr. 6). Dort nahmen zunächst die Großeltern Johann Wilhelm und Barbara Christine Rollberg ihren Wohnsitz.
Das Haus Bergstraße 4 übernahm fortan Heinrichs ältester Sohn Wilhelm Rollberg mit seiner Ehefrau Anna Katharine, geb, Göpel, und ihren zwischen 1857 und 1876 zur Welt gekommenen zehn Kindern. Nach Wilhelms Tod im Jahre 1884 wurde zunächst sein zweiter Sohn Heinrich (*18.04.1864) als Hauserbe genannt, welcher jedoch um 1895 in die Lindenstraße Nr. 16 zog. Seine ältere Schwester Christine (*04.12.1861) übernahm daraufhin mit ihrem Ehemann Konrad Weber (*09.08.1867) die Bergstraße Nr. 4. Aus der 1892 geschlossenen Ehe gingen die Kinder Adolf (*28.10.1892), Karl August (*04.10.1894), Emil Christian (*07.01.1899) und Pauline (06.03.1902) hervor. Zudem hatte Christine Rollberg die uneheliche Tochter Albine (*30.01.1885, später Hebamme in Scherbda) mit in die Ehe gebracht.
Im Dezember 1945 lebten in der Bergstraße Nr. 4 der Haushaltsvorsteher August Weber (*04.10.1894), seine Ehefrau Frieda, geb. Helbig (*21.12.1896) und die Kinder Walter (*16.02.1920, später Bürgermeister in Scherbda), Erna (*05.11.1921), Else (*03.06.1925), Max (*26.03.1933) und Horst (*29.03.1936).
Christoph Cron