Historisches

Bergstraße 5 (ehem. Haus Nr. 33)

Das ursprünglich nur etwa 5,5 m x 6,5 m große Wohnhaus wurde vor 1715 erbaut und im Laufe der Zeit mehrfach vergrößert. 1805 lebte hier der Tagelöhner Johann Adam Gottlieb Schwanz (*24.01.1759), ein Sohn des langjährigen Scherbdaer Schullehrers Johann Adam Schwanz, mit seiner aus Willershausen stammenden Ehefrau Anna Christine (*um 1760) und den Kindern Johann Adam (*10.05.1783 in Willershausen), Eleonora, Anna Katharina und Anna Elisabetha (*13.03.1792). Um 1809 wurde zudem der aus Ifta stammende Einmietling Heinrich Sachs mit seiner Ehefrau Eva Magdalene, geb. Heß (*1788) und dem Sohn Caspar (*16.11.1808) hier erwähnt. Eva Magdalene war eine Tochter des hiesigen Schäfers Heinrich Heß. Was aus Familie Sachs wurde, ist unbekannt.

Im Februar 1812 heiratete Johann Adam Schwanz junior die aus Mihla stammende Anna Elisabeth Dietzel und übernahm daraufhin das elterliche Anwesen. Aus der Ehe gingen die Kinder Johann Adam (*06.04.1814), Johann Dietrich (*02.10.1817) und Conrad Friedrich (*01.02.1821) hervor. Um 1825 zog Familie Schwanz in die Thomas-Müntzer-Straße 16, während von dort das junge Ehepaar Johann Martin Eichholz, und Anna Maria, geb. Suck (*13.12.1800), in die Bergstraße 5 kam. Nach der Geburt von Ernst Wilhelm (*21.04.1826) und Anna Dorothee (*14.12.1831) starb die Mutter Anna Maria im September 1832 am Nervenfieber. Der als Leinweber tätige Martin Eichholz ging daraufhin im April 1833 mit Anna Maria Moseberg, einer Tochter des hiesigen Schneiders und Schankwirtes Christoph Moseberg, die zweite Ehe ein. Es folgten die Kinder Anna Margarethe (*08.05.1834), Anna Marie (*01.05.1836), Eva Marie (*01.09.1838), Johann Heinrich (*19.07.1840), Katharine Marie (*17.11.1842), Johannes (*05.12.1844) und Conrad (*13.01.1849).

Als ältester Sohn der zweiten Ehe übernahm Johann Heinrich Eichholz um 1865 das Elternhaus. Er war verheiratet mit Barbara Elisabeth, geb. Rödiger, und kam im Januar 1869 bei einer nächtlichen Überfahrt über die Werra bei Buchenau ums Leben. Neben seiner Witwe hinterließ er den Sohn Gottfried Robert (*20.07.1867), welcher später nach Ebenshausen zog. Barbara Elisabeth (*26.09.1842) verheiratete sich im April 1872 mit Conrad Eichholz, dem jüngsten Bruder ihres verunglückten Ehemanns. Aus dieser zweiten Ehe gingen acht Kinder hervor, von denen lediglich Gustav (*11.06.1881, später in der Schloßstraße 9) das Erwachsenenalter erreichte.

In den 1920-er Jahren gehörte das Haus dem aus der Thomas-Müntzer-Straße 12 stammenden Waldarbeiter Arnold Vogt (*13.09.1886), welcher 1930 mit seiner Familie in die Bergstraße 9 zog und sein Haus an Anton Groß verkaufte. Dieser war der älteste Sohn des aus Creuzburg gebürtigen Handarbeiters Hermann Julius Groß (*21.08.1884, † 1918).

Im Dezember 1945 lebten in der Bergstraße 5 der Haushaltsvorsteher Anton Groß (*16.07.1908), seine Mutter Karoline (*03.07.1881), seine Ehefrau Emma (*20.12.1904), sein Bruder Arnold (*13.06.1910) sowie seine Töchter Anni (*15.11.1933) und Waltraud (*11.12.1938).

Christoph Cron