Titel Logo
Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 41/2022
Amt Creuzburg
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Zeittafel zur Geschichte Scherbdas (Teil 123)

Urkunde vom Oktober 1978

Die als Jugendtreff errichtete „Bude“ in ihrer ursprünglichen Größe

Schreiben der Gemeinde Scherbda an den Rat des Kreises zum Stand der Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes vom 22. August 1978

-

3. Februar 1978: Die Gemeinde ließ sich vom VEB Kreisdirektion Straßenwesen ein Kostenangebot für den dringend erforderlichen Ausbau der Lindenstraße erstellen. Für das Setzen von Borden und das Aufbringen einer Tränkmakadam-Tragschicht auf einer Länge von 630 m wurden 60.000,- Mark veranschlagt[1]. Das Projekt scheiterte zunächst an der Finanzierung[2].

-

27. März 1978: Weil er „vorsätzlich die zur Sicherung und Markierung der Staatsgrenze und des Grenzgebietes errichteten Anlagen“ beschädigt haben soll und damit die „Ordnung und Sicherheit im Grenzgebiet gefährdet“ hatte, wurde der Einwohner W. durch das Volkspolizei-Kreisamt Eisenach mit einer Ordnungsstrafe von 25,- Mark belegt[3].

-

29. Mai 1978: Gemäß Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze der DDR wurde die Gemeinde Scherbda aufgefordert, zur Markierung des Grenzgebietes 15 neue Hinweisschilder anzubringen[4].

-

21. Juni 1978: Die Freiwillige Feuerwehr Scherbda zählte 28 männliche und 6 weibliche Kameraden[5].

-

Oktober 1978: Für hervorragende Leistungen im sozialistischen Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit“ wurde der Gemeinde Scherbda vom Nationalrat der Nationalen Front der DDR Dank und Anerkennung ausgesprochen[6].

-

November 1978: Der Bauingenieur Helmut Kühn aus Schönau entwarf im Auftrag der Gemeinde Scherbda für das Grundstück Angerstraße Nr. 10 ein gut 14 Meter langes, eingeschossiges Mehrzweckgebäude mit Feuerwehrgarage, Versammlungsraum für die Zivilverteidigung sowie sanitären Einrichtungen. Verwirklicht wurde das mit 28.210,- Mark veranschlagte Projekt nicht. Ursprünglich war sogar ein Gebäude von über 23 Metern Länge mit zwei Garagen und zwei Klubräumen vorgesehen[7].

-

Nach großen Versorgungsschwierigkeiten wurde zur Stabilisierung der Scherbdaer Wasserversorgung eine neue Tiefbohrung angelegt[8].

-

Für die Kanalisation der Ortslage wurde ein erster Teilabschnitt in der westlichen Lindenstraße fertiggestellt[9].

-

2./3. Dezember 1978: Ein heftiger Wintereinbruch führte zu massiven Verkehrsbehinderungen. Mit einer schweren Zugmaschine der „Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion“ (KAP) befreite Volker Rödiger alle festgefahrenen Fahrzeuge. Für diesen nächtlichen Einsatz wurde er später für eine Auszeichnung vorgeschlagen[10].

-

8. Dezember 1978: Nach tagelangem, zum Teil strengem Frost setzte ab dem Nachmittag Glatteisregen ein und sorgte für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Gegen 16:00 Uhr kam der gesamte Busverkehr im Kreis Eisenach zum Erliegen. Auf einer drei bis vier Zentimeter dicken Eisschicht rutschten selbst die Einsatzfahrzeuge des Winterdienstes reihenweise in die Straßengräben. Im Bereich Eisenach der Bezirksdirektion Straßenwesen wurde mit 250 Tonnen die Hälfte der für den gesamten Winter vorgesehenen Menge an Streusalz in einer Nacht verbraucht[11].

-

Durch die PGH „Licht und Kraft“ Mihla wurde die Straßenbeleuchtung in der Ortslage Scherbda zu 62 % mit neuen Leuchten versehen[12]. Über 7.000,- Mark wurden investiert[13].

-

Für den Gemeindeverband Creuzburg nahm die Gemeinde Scherbda an einem Leistungsvergleich mit Berka/Werra auf dem Gebiet der „Gewinnung und Organisierung zusätzlicher Baustoffe“ teil[14].

-

Zur Verbesserung der Fernmeldeversorgung wurde in Scherbda eine Teilvermittlungsstelle eingerichtet[15].

-

Auf dem höchsten Punkt der „Trift“, etwa 500 m nördlich der Ortslage, wurde von Scherbdaer Jugendlichen die sogenannte „Bude“ errichtet. Dieser Jugendtreff erfreute sich über Jahrzehnte großer Beliebtheit und wurde im Laufe der Zeit mehrfach vergrößert und umgebaut.

Christoph Cron


[1]

Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof): „Kostenangebot Nr. 001/J/78 Objekt: Scherbda - Lindenstraße“

[2]

Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof): Schreiben des Rates des Kreises Eisenach an den Rat der Gemeinde Scherbda, 24. April 1978

[3]

„Ordnungsstrafverfügung“ vom 27. März 1978

[4]

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 16-03

[5]

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 17-01

[6]

Sammlung des Verfassers: Urkunden

[7]

Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof): Mappe „Mehrzweckgebäude Rat der Gemeinde Scherbda“

[8]

Sammlung des Verfassers: „Rechenschaftsbericht zur Wahlperiode 1974 bis 1978“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 05-05

[9]

Sammlung des Verfassers: „Plan der „Massenpolitischen Arbeit“ in Vorbereitung des 30. Jahrestages der Gründung der DDR der Gemeinde Scherbda“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 01-01

[10]

Sammlung des Verfassers: „Ratssitzungen, begonnen am 01.07.74, beendet am 30.06.81“

[11]

„Hälfte des Wintersalzes in einer Nacht verbraucht - Ungewöhnlich starkes Glatteis brachte Straßenverkehr zeitweilig zum Erliegen“, in: „Das Volk - Organ der Bezirksleitung Erfurt der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“, Lokalseite Eisenach, 11. (?) Dezember 1978

[12]

Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof): „Zählererneuerung infolge Rekonstruktion Straßenbeleuchtung Ortslage Scherbda“, 27. November 1979

[13]

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 01-02

[14]

Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof): Urkunde vom 9. Juni 1978

[15]

Diedrich, Andreas; Pützschel, Torsten: „Technische Versorgung von Eisenach - historische Entwicklung und gegenwärtiger Stand“, Belegarbeit (6. Komplexbeleg) an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, Sektion Gebietsplanung und Städtebau, Eisenach, Juli 1985