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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 41/2024
Amt Creuzburg
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Vereine und Verbände

Ende September traf sich eine Gruppe geschichtsinteressierter Mitglieder des Burg- und Heimatvereins Creuzburg e.V. zu einer bereits lange geplanten Burgenfahrt nach Memleben und Freyburg. Auch einige Gäste hatten sich zu dieser Reise angemeldet.

Die Teilnehmer versammelten sich bereits um 07:30 Uhr am Markt in Creuzburg, von wo aus das Busunternehmen uns sicher zu den historischen Zielen brachte. Gegen 10:00 Uhr erreichten wir unser erstes Ziel im westlichen Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

In Memleben angekommen, erwartete uns bereits ein fachkundiger Gästeführer, der uns die Klosteranlage, die im 10. Jahrhundert gegründet wurde, näherbrachte. Auf dem gesamten Gelände wird immer noch intensiv geforscht. Von der Gründung der Pfalz in Memleben und dem genauen Standort ist bisher wenig bekannt. Man vermutet, dass diese sich auf der nahe gelegenen Burg Wendelstein oder der Altenburg in Wangen befand. Gesichert ist jedoch, dass der Ostfrankenkönig Heinrich I im Jahr 936 und später auch sein Sohn Otto I, der 962 zum ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt wurde, im Jahr 973 hier in Memleben verstorben ist.

Von einer Aussichtsplattform hatten wir einen sehr guten Überblick über die gesamte Anlage. Hier erfuhren wir, dass die noch immer beeindruckenden Mauerreste mit den frühgotischen Bögen lange Zeit für die Überreste der Pfalz gehalten wurden. Auf dem Areal wurden intensive Grabungen durchgeführt, bei denen die Mauerreste einer für die damalige Zeit riesigen Monumentalkirche von 82 x 40 Metern freigelegt wurden. Kaiser Otto II und seine byzantinische Gattin Theophanu stifteten um 979 unweit der Pfalz ein Benediktinerkloster, dessen Gebäude noch heute den Ort prägen. Unser Rundgang führte uns weiter zu den Rundbögen der Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert, die zum Kloster gehörte. Natürlich durfte auch eine Besichtigung der noch vorhandenen Krypta nicht fehlen. An diesem Tag erhielten wir viele Informationen, unter anderem, dass das Kloster und die Kirche im Bauernkrieg geplündert und infolge der Reformation völlig aufgegeben wurden. 1722 zerstörte ein Blitz das Kirchendach, und danach begann man mit dem Abbruch der Kirche. Anschließend hatten wir die Gelegenheit, Teile einer sehr gelungenen Ausstellung in den Flügeln der Klausur und der Sakristei sowie den liebevoll hergerichteten Klostergarten zu besuchen.

Nach der Führung hatten wir die Möglichkeit, im Restaurant ein köstliches Mittagessen einzunehmen. Bei flotter Bedienung und guter Qualität der Mahlzeiten können wir dieses Lokal nur bestens empfehlen.

Im Anschluss an das Mittagessen setzten wir unsere Reise nach Freyburg fort. Dort erwartete uns eine weitere Führung, diesmal in der St. Marienkirche, die als eine der schönsten gotischen Kirchen der Region gilt. Die St. Marienkirche beeindruckt mit ihren hohen Gewölben, den filigranen Steinmetzarbeiten und den zahlreichen kunstvollen Altären. Besonders bemerkenswert ist das große Fenster im Chorbereich, das mit seinen bunten Glasmalereien die biblischen Geschichten lebendig werden lässt.

Nach der Führung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Stadt Freyburg auf eigene Faust zu erkunden. Die charmante Stadt bietet zahlreiche Cafés, in denen man eine Pause einlegen und die lokale Kuchenauswahl genießen kann. Zudem laden die malerischen Plätze und Gassen dazu ein, bei einem Gläschen Wein zu verweilen. Freyburg ist bekannt für seine Weine, insbesondere den Saale-Unstrut-Wein, und ein Besuch in einem der Weingüter oder auf dem Markt ist ein absolutes Muss.

Die Burgenfahrt nach Memleben und Freyburg war ein abwechslungsreiches und lehrreiches Erlebnis für alle Teilnehmer. Die Kombination aus historischer Architektur, kulturellen Einblicken und der Möglichkeit, die regionale Gastronomie zu genießen, machte diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Ereignis. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unseren Ehrenvorsitzenden Klaus Martin, der diese Fahrt hervorragend vorbereitet hat, und natürlich auch an das Busunternehmen.

Der Vorstand