Dies und das

Kennen Sie das: Sie kommen nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause. Abendessen, kurzer Austausch mit dem Partner über den Tag und dann beginnt es, das lieblich verführerische Säuseln der Couch: „Komm her zu mir. Vergiss deine Sorgen. Ruh dich auf mir aus. Lass dich einfach fallen!“

ZACK! Und schon schnappt die Falle zu. Liegenbleiben ODER zusammenkommen, gemeinsam singen, lachen, quatschen?

Der deutsche Schriftsteller Johann Gottfried Seume sagte in einem seiner Gedichte: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“

Wie haben wir uns in der Pandemie nach Gemeinschaft gesehnt und diese so schmerzlich vermisst. Wir haben gemerkt, wie wichtig Kultur für uns alle ist. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, heißt es in der Bibel. Wir alle brauchen etwas, für das wir brennen und was uns glücklich macht. Das kann ein Ehrenamt sein, ein Sport, Singen in einem Chor. Es käme auf einen Versuch an.

Forscher haben längst bewiesen: Gemeinsam singen stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Unser Gehirn wird angeregt und unsere Synapsen vernetzen sich neu. Singen wirkt wie leichter Sport, denn das Herz-Kreislauf-System gerät dabei in Schwung. Es wirkt sich positiv auf unsere Psyche aus. Aussagen wie: „Nach dem Singen fühle ich mich erholt und wieder mit Energie aufgeladen“, sind für singende Menschen genau der Grund, es immer wieder zu tun.

Über drei Millionen Menschen in Deutschland singen in Chören. Sie sind meist lebenszufriedener und ausgeglichener und besitzen mehr Selbstbewusstsein als Nichtsänger.

In unserer Region gibt es viele Chöre, die sich über Zuwachs freuen. Da gibt es „Cantica Nova“, der Kirchenchor, der montags in Ebenshausen probt. Es gibt „Pro Musica“, der Frauenchor, der dienstags in Mihla zusammenkommt. „Salvation Choir“ heißt unser Gospelprojektchor, der sich 14-tägig samstagvormittags trifft. Vielleicht probieren Sie es mal aus und melden sich an und vielleicht singen wir so gegen die Angst und für den Frieden, gegen den Hass und für die Liebe, gegen die Einsamkeit und für eine gute Gemeinschaft, musizieren zur Ehre Gottes und für eine bessere Welt

... und Glückshormone gibt’s gratis dazu.

Ricarda Kappauf

Kirchenmusikerin