Bürgermeister Rainer Lämmerhirt erklärt die Geschichte des Schlosses und der einzelnen Bauabschnitte.
Eine intensive Diskussionsrunde im Bürgerhaus über Möglichkeiten und Wege zur Rettung des Schlosses. Die Schautafeln des Vereins künden von bisherigen erfolgreichen Vorhaben.
Seit diesem Jahr scheint etwas Bewegung in die so dringende Frage zu kommen, was wird aus dem Mihlaer Roten Schloss?
Einige Fakten:
Die gesamten Gebäude des Schlosses stehen seit dem Auszug des Seniorenheims und dem Neubau im Park leer und ohne Nutzung. Eigentümer ist das Landratsamt, also der Wartburgkreis.
Alle bisherigen Versuche des Verkaufs sind bisher aus unterschiedlichsten Gründen gescheitert.
Der Verfall schreitet rasch voran, Wasserschäden an der Parkseite konnten nur notdürftig gesichert werden und jeder Winter richtet neue Schäden an.
Im Jahre 2013 wurde aus einer Interessengemeinschaft zum Erhalt des Schlosses von mehreren Mihlaern und der Gemeinde der Förderverein Rotes Schloss e.V. gegründet, der sich seither bemüht, mit Veranstaltungen, so der bekannten „Schlossnacht“, Vorträgen, Gesprächsrunden und kleineren baulichen Maßnahmen sowie über das Sammeln von Spenden Einfluss auf den Bekanntheitsgrad des Schlosses zu nehmen und schlimmere Schäden zu verhindern. So wurden Nutzungskonzepte erarbeitet, eine Vermessung durchgeführt, Infotafeln beschafft und immer wieder gemeinsam mit der Gemeinde Gespräche mit möglichen Investoren gesucht und geführt.
2016 erhielt der Förderverein dafür den Denkmalpreis des Wartburgreises verliehen.
Trotzdem sind keine schnellen Lösungen, die man so dringend bräuchte, in Sicht.
Seit geraumer Zeit wird nun mit einem Investor aus der Region gesprochen, der, so der letzte Stand, die beiden Haupthäuser einschließlich der Turnhalle erwerben möchte, großzügig sanieren und Umbauen, um so attraktive Wohnmöglichkeiten für Senioren zu schaffen. Es liegen hierfür abgestimmte Konzepte vor, aber die Verhandlungen mit dem Eigentümer stagnieren. Die gesamten Schlossgebäude zu erwerben und zu sanieren, dazu sieht sich der Investor finanziell nicht in der Lage.
Daher wird nun über eine Teilung des Grundstückes nachgedacht. Die dann nicht verkauften Nebengebäude bedürfen auch einer Nutzung. Ein Umbau müsste zeitgleich mit dem der Haupthäuser erfolgen.
In diesem Punkt kam es nun auf Anregung des Landratsamtes und der dort neu tätigen Mitarbeiterin Frau Rein zu Kontakten zum Verein der LeerGut-Agent:innen Katrin Hizigrad.
Der Verein befasst ich seit 2023 mit genau solchen Leerständen und ist gut vernetzt. Es ist den gut 40 Mitgliedern aus ganz Thüringen bereits mehrfach gelungen, leerstehende Gebäude, Fabrikanlagen, Höfe und sogar Schlösser, zu einer Nutzung und Sanierung zu bringen.
Das Rote Schloss stieß auf großes Interesse und so fand vor einigen Tagen das 19. Netzwerktreffen des Vereins im Schloss und mit anschließender Diskussion im Bürgerhaus „Goldene Aue“ statt. Neben den Aktiven des Vereins mit dabei Vizelandrat Udo Schilling und Amtsleiterin Frau Meyfarth, Bürgermeister Rainer Lämmerhirt und Ortsteilbürgermeister Toni Nickol, der 1. Beigeordnete der Stadt Ronny Schwanz, der Vorsitzende des Fördervereins Oliver Rindschwentner und weitere Vorstände des Vereins, Mitarbeiter der Bauabteilung der Verwaltungsgemeinschaft und Partner der Stadt.
Rainer Lämmerhirt führte durch die Gebäude und erläuterte deren Geschichte. Schon beim Rundgang gab es spannende Diskussionen zu Möglichkeiten und Herangehensweise für eine Nutzung der Nebengebäude. Diese wurden dann im Bürgerhaus „Goldene Aue“ intensiv fortgesetzt. Dort informierten 15 Tafeln über die bisherigen Aktivitäten des Vereins.
Klar, eine Sofortlösung gab es zum Abschluss nicht, aber der Kontakt ist hergestellt, neuer Schwung kann entfaltet werden. Für die Gemeinde erklärte Rainer Lämmerhirt, nun solle man neben der zielgerichteteren Fortführung der Gespräche Landkreis-Investor auch über erste und von der Zukunft unabhängige Schritte nachdenken. Er möchte gemeinsam mit dem Förderverein und in Abstimmung mit der Kreisverwaltung die interessierte Bürgerschaft aufrufen, im Schloss, anfangend im Haupthaus, den gegenwärtigen Zustand zu verändern. Mit einfachen Mitteln, aufräumen, Schutt und Schmutz beseitigen, saubermachen. So würde das Gebäude auch für weitere Investoren interessanter.
Auch weitere an diesem Tag vorgebrachte Gedanken und Vorschläge sollen weiterverfolgt, überdacht und besprochen werden.
Vielleicht tut sich hier nun doch eine neue Chance für das Überleben des Roten Schlosses auf?
Stadt Amt Creuzburg