Scherbda (rüd)
Solch verregnete Kirmestage hatten die Scherbdaer lange nicht, was sie aber nicht abhielt, die Kirmes in ihrer traditionellen Art zünftig zu feiern. Das begann wie immer mit dem tarditionellen Kochkäseabend am Donnerstag, dem am Freitag der Frühschoppen im Sportlerheim, die Burschenandacht in der Kirche und am Abend die Disco im Festzelt folgten. Zum traditionellen Fahnenreiten am Samstagmorgen öffnete sich der Himmel sogar für ein sonnenhelles Erleben des spannenden Rennens, das unter drei Reitern die beiden Husaren Elias Rödiger und Benjamin Landefeld unter sich ausmachten.
Dabei hatte Elias mit dem Iftaer Erfolgspferd 'Koran' im Ziel der 300 m langen Strecke gerade mal eine halbe Pferdelänge Vorsprung auf Benjamin, der das Falkener Pferd 'Penny' von Halter Mike Cron unter dem Sattel hatte. Viele Scherbdaer und Gäste aus den umliegenden Kirmesorten hatten das Rennen oberhalb des Ortes verfolgt und zogen dann mit dem Tross auch wieder in den Ort zu den Kirmesreden der Husaren ein.
Benjamin Landefeld brachte da ein lobendes Hoch auf die Scherbdaer Feuerwehr aus, das der Vereinschef Nico Weber mit fein gereimten Fakten ebenso gehaltvoll erwiderte. Am Pfarrhaus lobte Elias Rödiger, der das Husarenamt vergangene Woche noch in Mihla begleitet hatte, das Engagement der Kirchgemeinde bei der Sanierung der Kirche und Pastorin Breustedt reflektierte zunächst auf's Wetter in diesem Jahr und die anderen kirchlichen Höhepunkte, dankte dabei auch der Kirmesgesellschaft. Der zweite Husar kam dann wieder auf dem Hof des ehemaligen Ortsbürgermeisters Klaus Rödiger zu Wort und lobte hier die chronistischen Mühen von Bürgermeister Rainer Lämmerhirt, wie auch die Mühen von Landwirt Carlo Walther. Der Landwirt gab mit gereimten Worten den Dank an die Menschen der Region zurück, während Ortsteilbürgermeister Ronny Schwanz die Vereine und die Aktivitäten im Ort lobte, aber auch Kritik an der großen Politik übte. Bürgermeister Lämmerhirt indes dankte dem Anker Kirmesgesellschaft und verwies dabei darauf, wie wichtig die Pflege der Traditionen in diesen aktuell politischen Zeiten ist.
Der Tanz mit „Grenzenlos“ am Abend hatte im gut gefüllten Zelt sicher wieder andere Themen, die am Sonntag beim Frühschoppen nach dem Kirmesgottesdienst wieder Diskussionsstoff lieferten. Der verregnete Sonntag ließ dann aber den obligatorischen Umzug durch den Ort nicht zu, hielt aber viele Gäste nicht vom Kindertanz mit den Heldrasteinmusikanten ab, die schon am Samstag den Umzug beim Reiten und den Reden begleitet hatten. Am Abend lud 'Peter Kick' zum Tanz und zum Programm der 13 fröhlichen Paare der Kirmesgesellschaft ein. Auf dem Weg zum abschließenden Frühschoppen am Montagmorgen durften dann die Kirmesfans endlich mal wieder die Sonne erblicken.