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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 46/2025
Amt Creuzburg
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Historisches

Am erneuerten und sanierten Denkmal für den 1866 gefallenen Premierleutnant Ernst von Linsingen erinnert nun das sanierte Kreuz sowie eine Gedenktafel.

Eine Kopie ersetzt das gestohlene Steinkreuz bei Neukirchen, ein Sühnekreuz aus der Zeit vor 1520, um das sich viele Sagen ranken. Die Kopie wurde von der Fa. „Morgenweck Naturstein und Restaurierung GmbH“ aus Werra-Suhl-Tal nach alten Fotos erstellt.

Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher (rechts) mit OB Christoph Ihling und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Eisenach bei der Wiedereinweihung des „Schwedenkreuzes“.

Wichtige Zeugnisse der Vergangenheit sind unsere Flurdenkmale. Gleich zwei von ihnen wurden Anfang November in unserer Region wieder aufgerichtet bzw. saniert.

Beide stehen in der Flur des Eisenacher Ortsteils Neukirchen: Das sogenannte „Schwedenkreuz“, ein Sühnekreuz des späten Mittelalters, unweit der Bushaltestelle Neukirchen, und das Gedenkkreuz für den an dieser Stelle im Juni 1866 gefallenen Oberleutnant Ernst von Linsingen. Linsingen war Offizier in einem Jägerbataillon der Armee des Königs von Hannover und fand bei Neukirchen den Tod in einem Scharmützel mit preußischen Husaren. Dies spielte sich im letzten deutsch-deutschen Krieg von 1866 ab, als das Königreich Hannover im Bündnis mit Bayern und dem Kaiserreich Österreich stand. Gefochten wurde um die Vormachtstellung in dem sich formenden deutschen Staat. Wenige Tage nach dem Tod Ernst von Linsingens fand dann die Schlacht bei Langensalza statt, in der die Hannoveraner zwar siegten, aber kurz danach von den Preußen umstellt kapitulieren mussten.

Die Mutter des Offiziers ließ zwei Jahre nach seinem Tode das Denkmal errichten. Inzwischen in die Jahre gekommen und beschädigt erfolgte nun eine Sanierung der gesamten Anlage.

Zurück zum „Schwedenkreuz“. Im Jahre 2015 wurde dieses Kreuz von Unbekannten gestohlen, ein Schock, für die an Heimatgeschichte Interessierten. Bisher gibt es keine Spur der Diebe.

Durch den beständigen Einsatz von Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher aus Neukirchen konnte nun ein ehrgeiziges Projekt, die Sanierung des Linsingen-Denkmals und die Aufstellung einer Kopie des gestohlenen Original-Sühnekreuzes, zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden.

Viel Unterstützung gab es für beide Projekte, so Eckhard Pecher bei der kleinen Feierstunde an den Gedenkorten, durch Herrn Martin Gensel von der Stadtverwaltung Eisenach. Es konnte eine Förderung über die LEADER- Förderung erreicht werden und Herr Press von der Wartburgsparkasse und der Heimatverein Neukirchen gaben weitere Unterstützung.

Daher konnte Oberbürgermeister Christoph Ihling, der an der Wiedereinweihung beider Denkmale teilnahm, voller Stolz auf die gelungene Umsetzung der Projekte verweisen.

Den Neukirchnern ist etwas gelungen, was aus Sicht der an Heimatgeschichte interessierten Menschen der Region sehr wertvoll und wichtig ist, zwei so bedeutsame Flurdenkmale konnten gerettet werden und rücken nun wieder in den Blickpunt der Öffentlichkeit!

Rainer Lämmerhirt

Bürgermeister Amt Creuzburg und Ortschronist Mihla