Am 25.10. wurde in der Heimatscheune in Nazza die diesjährige Kirmes durch die Falkener Musikanten angeblasen. Erstmals war an der Feierscheune direkt das Festzelt angestellt worden, hierfür gab es durchweg Zustimmung, der eine oder andere gut gemeinte Verbesserungsvorschlag hinsichtlich des Zeltes wird übrigens im nächsten Jahr direkt Berücksichtigung finden.
Nach einer kurzen Nacht für die Kirmesburschen ertönte am Samstag früh der Morgensegen am Glockenhäuschen, es folgten die traditionell bekannten Veranstaltungen wie der Kirchgang, der Kuchenmarsch durchs Dorf sowie der sich anschließende Kindertanz. Am Abend spielten Oakfield zum Tanz im gut besuchten Festzelt an der Feierscheune auf.
Der Sonntagmorgen stand wieder einmal ganz im Zeichen der Burschen und Pferde. Ansgar Langner blies auf seiner Trompete zum Wecken, ob er das auch im nächsten Jahr schafft, bleibt abzuwarten, da er mit hoher Wahrscheinlichkeit dann selber Kirmesbursche sein wird! Gegen 8:30 Uhr begann der Umzug zu Pferde mit dem Fahneabholen beim Oberjunggesellen Konrad Mähler. Es folgten die Morgenreden der drei Husaren Jannik Basilius, Julian Bähringer und Valentin Herold. Diese wurden wieder seit gut 10 Jahren am Schloßhof vorgetragen.
Das Wettreiten fand in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen nicht statt, soll aber im nächsten Jahr durchaus wieder Teil des Umzuges zu Pferde sein. Im Anschluss folgten die Gesundheiten für Gewerbetreibende im Ort, ehe die Kirmesliste mit den Kirmesnamen vorgetragen wurde. Den Abschluss bildete das Fahneabgeben beim Vizejunggesellen Oliver Wiegand. Hier war traditionell, dieses Mal bei der Familie Riccardo Wiegand, die „Bude voll“.
Die Falkener Musikanten ließen es sich nicht nehmen, die Pause bis zum Kindertanz mit bester Kirmesmugge zu füllen. Pritschenmeister Tristan Klemm mit seinen Pritschengesellen Gabriel Wiegand sowie Pritschenstift Jannes Herold waren da schon umgezogen im feinem Zwirn am Start, ebenso der Fahnenträger Max Weber sowie seine beiden Begleiter Sedrik Rommel und Lennart Tröstum, um die Fahne für den bevorstehenden „Tanz unter der Fahne“ vom Vater des Platzmeisters entgegenzunehmen.
Der Kindertanz mit dem Tanz unter der Fahne, bei dem jeder Kirmesbursche mit seinem Kirmesmädchen zum Walzer von Franz Lehar, Gold und Silber, tanzte, beendete die sonntäglichen Veranstaltungen.
Der Frühschoppen am Kirmesmontag war in diesem Jahr eine komplette Wundertüte für Burschen und Kirmesverein. Die Kirmesbigband Nazza unter der Leitung von Bernd Klinkhardt gab im vorigen Jahr das endgültige „Aus“ bekannt. Diese nicht mehr wegzudenkende, vom Publikum aus und um Nazza herum sehr gut angenommene Veranstaltung, galt es, mit neuem Leben zu füllen! Mit seiner Zusammenarbeit konnten die „Werrataler Blasmusik“ aus Bad Sooden-Allendorf gewonnen werden, Fluch und Segen zugleich, da die Band direkt zum Aufspielen ihre Auflösung zum Ende des Jahres bekannt gab. Das allerdings tat der hervorragenden Stimmung keinen Abbruch, ein vielfältiges Repertoire von Böhmischer Blasmusik über einigen Schlagern, Swing und Jazz gipfelte schließlich in „We are the Champions“ und „Smoke on the Water“. Bis in den Nachmittag hinein war beste Stimmung, untermalt von den Gesundheiten der Husaren. Der eine oder andere Kommentar vom Publikum in Richtung Kapelle sorgte für einige Lacher, wie zum Beispiel:“ wieso hört ihr auf, so schlecht wars nun nicht“, oder „ihr könnt in Nazza 2025 euch neu gründen“.
Nachdem am Dienstag für die Kirmesburschen Zeltabbau angesagt war, wurde anschließend der Bettelmarsch durchgeführt. Gegen Abend traf man sich zum Essen und nochmaligem Verlesen der Kirmesliste. Hier waren unter anderem die Kirmeslistenschreiber Patrick Tamm, Udo Heilwagen, Christian Lintz, Dominik Herold sowie Akkordeonspieler Dirk Lämmerhirt eingeladen. Unser Bürgermeister Marcus Fischer und sein Bruder Sebastian unterstützen ebenfalls seit vielen Jahren diese illustre Runde. Der Freitag stand noch einmal im Zeichen der Kinder, als das Kamel „Tala Coon“ durchs Dorf geführt wurde. Abends gab es noch das „Schenkelmessen“.
Samstag gegen Nachmittag wurde mit den „Rosenkönigen“ der Antanz des neuen Platzmeisters vollzogen. Im nächsten Jahr steht Tristan Klemm dem nun zum Oberjunggesellen aufgestiegenem Oliver Wiegand als Vizejunggeselle zur Seite. Wir danken Konrad Mähler für seine Platzmeisterzeit!
In der traditionell vom Schmeckchen Jannes Herold vergrabenen Flasche endete die Kirmes 2024 an der Heimatscheune. Trotz einiger Reformen, einiges an Gegenwind (gerade von ehemaligen Kirmesburschen) und einiger nicht vorhersehbaren Umstände hat es die kleine Gruppe von 11 Kirmesburschen, zusammen mit den Kirmesmädchen, „gerockt“. Das sollte nicht unerwähnt bleiben.
Trotz manchen Unkenrufen von außerhalb blicken wir entspannt und voller Vorfreude in Richtung Kirmes 2025. Der Kirmesverein Nazza ist einer, wenn nicht der Mitgliederstärkste Verein im Ort. Auf eine weitere, sehr gute Zusammenarbeit von Burschen und Verein, speziell auch für den neuen Platzmeister und die neuen Vorstandsmitglieder!
Dominik Herold
Im Namen des Vorstandes der Nazzaer Kirmesgesellschaft e.V.