Zeittafel zur Geschichte Scherbdas (Teil 130)

• 27. Januar 1986: In Scherbda lebten 485 Personen, davon 81 unter 14-jährige und 81 Rentner. Es gab 179 Haushalte in 125 Wohngebäuden. 48 Einwohner hatten ihren Arbeitsplatz im Ort[1].

• 18. Februar 1986: Unter dem Motto „11 Trümpfe zum XI. Parteitag der SED“ erstellte die Gemeinde ein elf Punkte umfassendes Programm. Darin enthalten war unter anderem das Anlegen von Gehwegen in der Lindenstraße, die Verrohrung des „Schindgrabens“, das Pflanzen von Bäumen in der Lindenstraße, die Eröffnung eines Friseursalons und die Rekonstruktion des Feuerwehrgerätehauses[2].
• 17. März 1986: Im volkseigenen Gebäude Lindenstraße Nr. 18 eröffnete der Creuzburger Friseurmeister Harry Wagner eine Friseurstube[3]. Diese hatte zweimal wöchentlich geöffnet.

• 21. März 1986: Für die Gemeinde Scherbda trat ein Plan zur Notwasserversorgung in Kraft. Darin waren fünf öffentliche Brunnen einbezogen, an denen dann zu festgelegten Tageszeiten Wasser entnommen werden durfte[5].
• Mai 1986: Für die Durchführung von Diskotheken und anderen kulturellen Veranstaltungen schaffte sich die Gemeinde eine Beschallungsanlage vom Typ „Regent 1060“ an. Die Kosten beliefen sich auf über 5.000,- Mark[6].
• 4. August 1986: Durch den VEB (B) „Aufbau“ Mihla wurde im Bocksgraben mit dem Bau des neuen Abwasserkanals begonnen[7]. Bis Dezember 1986 wurden über 200.000,- Mark verbaut. Mit den Planungsleistungen für die Abwasserbehandlungsanlage wurde der VEB Projektierung Wasserwirtschaft - Betriebsteil Magdeburg - betraut[8].
• 16. August 1986: Um zu sehen, wie die Menschen in der DDR leben und wohnen, waren 30 Jugendliche aus Paris einen Tag lang zu Gast bei 15 Scherbdaer Familien. Die Organisation erfolgte über das FDJ-Reisebüro „Jugendtourist“. Die jungen Franzosen kamen gegen 11:00 Uhr mit dem Bus in Scherbda an und wurden an der Konsum-Gaststätte ihren Gastgebern zugeteilt. Der Besuch galt zwar für die Jugendlichen als „politische Leistung“, jedoch blieb die Gestaltung des Tages ganz den jeweiligen Familien überlassen[9].

• 24. September 1986: Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) gründete eine Scherbdaer Ortsgruppe[10].
• 3. Oktober 1986: Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (Pflanzenproduktion) „30. Jahrestag DDR“ Creuzburg verpflichtete sich, die Absicherung des Transportes der TS 8 der Freiwilligen Feuerwehr Scherbda zu übernehmen[11].
• 7. Oktober 1986: Nach mehrmaliger erfolgreicher Verteidigung des Titels „Bereich der vorbildlichen Ordnung und Sicherheit“ erhielt die Gemeinde Scherbda die Berechtigung, diesen Titel dauerhaft zu führen[12]. Zudem wurden von der Gemeinde erstmals die Auszeichnungen „Schönstes Haus“ und „Schönster Vorgarten“ vorgenommen[13].

• 17. Oktober 1986: Der langjährige Wehrleiter der FFW Scherbda, Gerhard Scharfenberg, wurde vom Gemeinderat abberufen. Sein Nachfolger wurde Christfried Avemann[14].
• 13. November 1986: Der Gemeinderat beschloss die Errichtung eines neuen Feuerwehr-Gerätehauses in der östlichen Lindenstraße, anstelle der alten Lagerhalle des VEB Bezirksdirektion für Straßenwesen Erfurt. Ursprünglich war geplant, den Neubau auf dem Grundstück Angerstraße Nr. 10 zu errichten[15].
• Die „Jungen Sanitäter“ belegten einen ersten Platz im Kreisausscheid[16].
• Im östlichen Teil der Gemeinde wurden die elektrischen Freileitungen erneuert[17].
• In den zwei größeren Räumen über der Konsum-Gaststätte wurde unter dem Vorsitz von Silvio Meng ein Jugendclub eröffnet. Zutritt hatten alle Jugendlichen ab der 8. Klasse, geöffnet war bis 22:00 Uhr[18].
• Die Freiwillige Feuerwehr Scherbda konnte ihren Titel als „Vorbildliche Feuerwehr“ verteidigen[19].

Christoph Cron