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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 8/2023
Amt Creuzburg
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Zeittafel zur Geschichte Scherbdas (Teil 139)

Gruppenraum im Scherbdaer Kindergarten kurz vor der 1996 erfolgten Schließung

Beim Abbruch der Pfarrscheune im September 1997

Umbauarbeiten im Rahmen der Dorferneuerung am Objekt Lindenstraße 24, September 1997. Im Vordergrund ist der kommunale „Trabant 601 Universal“ zu sehen

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April/Mai 1996: Scherbda wurde als Förderschwerpunkt in das Programm zur Thüringer Dorferneuerung aufgenommen. Bürgermeister Rainer Schill nahm in Bad Salzungen die Anerkennungsurkunde entgegen[1].

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Juli 1996: Der Hauptausschuss der Stadt Creuzburg legte drei Projekte als Förderschwerpunkte für das Dorferneuerungsprogramm Scherbda fest. Das waren der Umbau des Kindergartens zur Gaststätte, die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses sowie die Umgestaltung des Friedhofes. Zudem rechnete Planer Karl-Dieter Schnarr mit etwa 30 privaten Förderanträgen[2].

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Juli 1996: Der von Aachen nach Görlitz und auch durch die Scherbdaer Struth führende „Wanderweg der deutschen Einheit“ wurde als innerdeutscher Fernwanderweg anerkannt[3].

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Herbst 1996: Nach einem Schornsteinbrand im Februar 1996 und anschließender Renovierung für ca. 20.000,- DM wurde der Scherbdaer Jugendclub in der ehemaligen Zigarrenfabrik (Angerstraße Nr. 10) wiedereröffnet. Bürgermeister Schill übergab den Jugendlichen zur Eröffnung ein Dartspiel[4].

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Zum Jahresende wurde die Scherbdaer Außenstelle der Johanniter-Kindertagesstätte Creuzburg in der Lindenstraße Nr. 24 geschlossen[5].

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2. April 1997: Im Rahmen einer Einwohnerversammlung stellte Planer Karl-Dieter Schnarr den vom Ingenieurbüro PbU erarbeiteten Dorfentwicklungsplan vor[6]. Neben einer Bestandsaufnahme wurden Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft aufgezeigt. Demnach sollte Scherbda in erster Linie ein Dorf mit Wohnfunktion bleiben[7].

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24. April 1997: Das Thüringische Landesamt für Archäologische Denkmalpflege nahm die Wüstung „Hinterscherbda“ sowie die Dorfbefestigung „Schindgraben“, eine spätmittelalterliche Dorfbefestigung an der Westflanke des Ortes, als schützenswerte Bodendenkmale in das Thüringer Denkmalbuch auf[8].

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20. September 1997: Die 1871 erbaute und erst 1995 unter Denkmalschutz gestellte Pfarrscheune wurde bis auf das Sockelmauerwerk abgebrochen. Bereits im Frühsommer hatte ein Sturm einen Teileinsturz verursacht. Unter Anleitung von Kurt Hohmann, Klaus Rödiger und Jürgen Weber halfen die Jugendlichen der Kirmesgesellschaft bei den Arbeiten[9].

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Oktober 1997: Die Kirmesgesellschaft beging das Jubiläum „50 Jahre Scherbdaer Kirmes“. Aus diesem Anlass erfolgte die Herausgabe einer Festschrift[10].

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An die Ostseite des Feuerwehr-Gerätehauses wurde ein offener Unterstand angebaut[11].

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In der Kirche wurden die Sanierungsarbeiten fortgesetzt. Neben der Restaurierung des Kronleuchters durch die Eisenacher Restauratorin Gydha Metzner wurden mehrere Fenster sowie die Haupteingangstür erneuert[12].

Christoph Cron


[1]

Völker, Sven-Uwe: „Neun Dörfern ist Eintritt gelungen - Urkunden von Tüngeda bis Kupfersuhl“, in: „Thüringer Allgemeine“, 3. Mai 1996

[2]

Jacobi, Helga: „Förderprojekte festgelegt - Gaststätte, Feuerwehr und Friedhof in der Dorferneuerung“, in: „Thüringer Allgemeine“, Juli 1997

[3]

„Werratalzweigverein Creuzburg - Wanderzeit-Wandertipp“, in: „Werratal-Bote“, Heft 21/2018 (Seite 6)

[4]

„Jugendclub statt Wendeschleife - Die Räume in Scherbda sind renoviert“, in: „Eisenacher Presse“, 1996

[5]

„Festschrift zur 777-Jahr-Feier in Scherbda vom 6. bis 9. Juli 2006“, herausgegeben vom Festkomitee „777 Jahre Scherbda“, Arbeitsgruppe Dorfchronik, 2006 (Seite 118)

[6]

„Von 40 Anträgen wurden 6 bewilligt - Einwohner unzufrieden mit Förderprogramm“, in: „Thüringische Landeszeitung“, 4. April 1997

[7]

Sammlung des Verfassers: „Dorfentwicklungsplan Scherbda“, Mai 1997, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 20-06

[8]

Stadtarchiv Creuzburg (Alter Bahnhof): „Benachrichtigung der Eigentümer von Bodendenkmalen gemäß § 5 Abs. 1 Satz 3 Thüringer Denkmalschutzgesetz (ThDSchG) i.d.F. v. 7.1.92“, Schreiben des Thüringischen Landesamtes für Archäologische Denkmalpflege vom 24. April 1997.

[9]

Breustedt, Susanne-Maria: „Chronik 1997 der Kirchgemeinden Creuzburg und Scherbda“, Creuzburg, 1997 (Seite 12)

[10]

Jacobi, Helga: „Mit dem Käseabend fing auch die 50. Kirmes an - Halbes Jahrhundert Bräuche Scherb’scher Urgroßväter gepflegt“, in: „Thüringer Allgemeine“, 27. Oktober 1997

[11]

„Festschrift zur 777-Jahr-Feier in Scherbda vom 6. bis 9. Juli 2006“, herausgegeben vom Festkomitee „777 Jahre Scherbda“, Arbeitsgruppe Dorfchronik, 2006 (Seite 118)

[12]

Breustedt, Susanne-Maria: „Chronik 1997 der Kirchgemeinden Creuzburg und Scherbda“, Creuzburg, 1997 (Seite 13)