Amphibienschutz in Rülzheim: Erste Ergebnisse

Am Amphibienzaun ging es schon Ende Januar los. Da konnten wir bereits vier Erdkröten und 24 Springfrösche über die Straße tragen. Nachdem wir den Zaun am ersten Februar errichtet hatten, begannen wir mit unseren täglichen Kontrollgängen, am frühen Vormittag und mit Beginn der Dämmerung. Aufgrund der trockenen Kälte fanden wir in den ersten Tagen im Februar kaum ein Tier in den Eimern bzw. auf den Wegen. Dann wurde es milder und Regen setzte ein. Ideale Bedingungen für unsere Amphibien, sich aus der Tiefe des frostfreien Waldbodens nach oben zu schaffen und das in der Nähe befindliche Laichgewässer aufzusuchen. Dabei fallen viele von ihnen dem Verkehrstod zum Opfer, so auch in Rülzheim. Deshalb unsere herzliche Aufforderung an alle, welche die Straße am ehemaligen Moby Dick Richtung Hundeplatz benutzen: Fahren sie Schrittempo! Die elf Sammler des Vereins, oft in Begleitung von Kindern oder Freunden, klaubten bis Ende Februar bereits 273 Erdkröten, 221 Springfrösche, je zwei Gras- und Laubfrösche sowie einen Grünfrosch aus den neben dem Zaun eingegrabenen Eimern oder lasen sie von den Waldwegen auf. Sehr gefreut haben wir uns über 18 Bergmolche, so viele wie nie zuvor. Allerdings vermissen wir die Wechselkröte, eine nicht alltägliche Krötenart. Im letzten Jahr hatten wir ca. 1400 Tiere gezählt, 2022 gar um die 2000, weshalb wir noch einen größeren Schub dieser kleinen Vierbeiner erwarten. Bedanken möchten wir uns auf diesem Weg bei den Verantwortlichen im Rülzheimer Rathaus, die auf unser Betreiben einen Schutzzaun um die Baustelle des entstehenden Kindergartens neben dem Straußenfarmgelände errichten ließen, damit auch hier keines dieser Tiere ums Leben kommt. Dasselbe gilt für Absperrungen am Amphibienwanderweg, die einsichtige Autofahrer darauf hinweisen, diesen nicht zu befahren.

Wer hat schon echte, lebende Bergmolche gesehen? Richtig: Die Amphibienschützer des NVR. Machen Sie mit!