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Heimatbrief VG Rülzheim
Ausgabe 37/2025
Ortsgemeinde Hördt
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Die Bambinis und das verschwundene Lachen“ Ein Märchen aus Hördt

„Die Bambinis und das verschwundene Lachen“ Ein Märchen aus Hördt

Es war einmal in einem kleinen, fröhlichen Dorf namens Hördt, wo die Menschen das ganze Jahr über lachten, tanzten und feierten. Am fröhlichsten aber wurde es immer zur Karnevalszeit, wenn der KVH – der Karnevalverein Hördt – seine bunten Umzüge, lauten Trommeln und glitzernden Tänze durch das Dorf ziehen ließ. In der Mitte dieses bunten Treibens stand jedes Jahr eine ganz besondere Figur: der Benserobber! Er war der mutige Wächter über das Dorf, der Hüter des Frohsinns und Beschützer der guten Laune. Der diesjährige Benserobber war ein freundlicher, attraktiver und intelligenter junger Mann namens André, der für seine lauten Lacher und seine schrägen Grimassen berühmt war. Doch was niemand ahnte: In einem dunklen, vergessenen Winkel des nahegelegenen Waldes hauste ein grummeliger, alter Kobold. Sein Name war Muffelzahn, und er konnte das Lachen nicht ausstehen. Jedes Mal, wenn er das fröhliche Kichern der Kinder hörte oder den Klang der Karnevalstrommeln, zuckte er zusammen wie ein nasser Frosch im Blitzlicht. Und so schmiedete er einen Plan… In der Nacht vor dem großen Kinderkarneval stahl sich Muffelzahn heimlich ins Dorf. Er hatte einen alten Zaubersack dabei – einen, der das Lachen einsaugen konnte wie ein Staubsauger! Und kaum jemand bemerkte ihn, als er mit seinem grummeligen Murmeln durch die Straßen schlich. Als der Morgen dämmerte, war das Unglaubliche passiert: Die Lacher der Kinder waren verschwunden! Niemand konnte mehr fröhlich sein. Selbst die buntesten Kostüme wirkten grau. Die Trommeln klangen dumpf. Und die kleinen Tänzerinnen und Tänzer der Bambinis… sie standen ratlos da. Kein einziger Tanzschritt wollte ihnen mehr einfallen. Die Trainerinnen Nina und Vanessa versuchten alles: Purzelbäume, Luftschlangen, sogar Luftballontiere! Aber nichts half. Die gute Laune war wie weggeblasen. „Das ist nicht normal“, flüsterte Nina. „Das ist Magie!“, sagte Vanessa. „Böse Magie.“ Und da trat Benserobber André mit ernster Miene vor die Bambinis. „Ich glaube, ich weiß, wer dahinter steckt: Muffelzahn! Ein alter Kobold, der schon vor vielen Jahren das Lachen der Tiere im Wald gestohlen hat.“ „Dann holen wir es zurück!“, rief ein kleines Bambini-Mädchen mit glitzernden Pompons. Und so begann das Abenteuer. Gemeinsam machten sich die Bambinis, ihre Trainerinnen und Benserobber André auf den Weg in den dunklen Wald. Sie mussten drei magische Prüfungen bestehen, um zu Muffelzahns Versteck zu gelangen: 1. - Der Tanz der Farben Am Rande des Waldes begegneten sie einem traurigen Regenbogen. „Ich habe meine Farben verloren“, sagte er. „Ohne Farben findet ihr den Weg nicht.“ Die Bambinis überlegten kurz – und dann fingen sie an zu tanzen! Einen Farbentanz, den sie aus ihrer letzten Trainingseinheit kannten. Mit jedem Hüpfer und jeder Drehung kam eine Farbe zurück: Rot – Orange – Gelb – Grün – Blau – Lila! „Danke, kleine Tänzer!“, rief der Regenbogen und zeigte ihnen den Weg zum tiefen Tannenwald. 2. - Die flüsternden Schatten Im Wald war es dunkel. Schatten tanzten zwischen den Bäumen. „Wer seid ihr?“, rief André. Doch die Schatten antworteten nur mit flüsternden Rätseln: „Wenn du mich hast, willst du mich teilen. Wenn du mich teilst, hast du mich nicht mehr. Was bin ich?“ Die Bambinis überlegten… bis ein kleiner Junge aus der Gruppe flüsterte: „Ein Geheimnis!“ Sofort verschwanden die Schatten, und ein goldener Pfad leuchtete auf. 3. - Das Kitzel-Karussell Sie trafen auf ein riesiges Karussell – aber es drehte sich nicht. „Nur wer sich gegenseitig zum Lachen bringt, bringt es in Bewegung“, sagte eine Schildkröte mit Sommersprossen (ja, wirklich!). Also begannen die Bambinis, sich gegenseitig mit Worten zu kitzeln: „Ich hab heute meine Zahnbürste mit einer Banane verwechselt!“ „Ich hab meinem Teddy den Po eingecremt!“ „Ich hab in den Schuh gepupst – dann war er warm!“ Erst kicherten zwei, dann fünf – dann alle! Das Karussell drehte sich und schoss sie fröhlich direkt vor die Höhle von Muffelzahn. Der grummelnde Kobold saß auf einem Berg aus Seifenblasen, in denen das Lachen eingesperrt war. „Was wollt ihr hier?!“, fauchte er. „Unser Lachen zurück!“, riefen die Bambinis. „Ihr werdet es nie schaffen!“ Doch da trat Benserobber André vor, hob seine Sense und sagte: „Magie kann man nicht mit Wut besiegen. Aber mit Freude.“ Und die Bambinis begannen zu tanzen. Erst leise, dann laut. Sie sprangen, wirbelten, lachten – und ihr Tanz war so voller Freude, dass die Blasen platzten, eine nach der anderen. Das Lachen strömte zurück ins Dorf, in die Herzen – sogar Muffelzahn begann zu kichern! Erst leise, dann laut. „Hahaha! Oh nein! Was ist das?! Das kitzelt im Bauch!“ Und von diesem Tag an war Muffelzahn nicht mehr so grummelig. Manchmal sieht man ihn sogar beim Karneval mit einer roten Nase tanzen. Und weil die Menschen aus Hördt ihn alle anfingen zu mögen, nannten sie ihn nicht mehr Muffelzahn, sondern gaben ihm einen richtigen Namen. Sie nannten ihn Alexander und wählten ihn sogar zum Bürgermeister von Hördt! Und wenn sie nicht gerade wieder trainieren… … dann tanzen die Bambinis vom KVH heute noch – voller Mut, Glitzer, Farben und mit einem Lachen, das selbst die grummeligsten Kobolde hellhörig macht. – Ende –