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Heimatbrief VG Rülzheim
Ausgabe 4/2025
Ortsgemeinde Rülzheim
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Mehr Barrierefreiheit, mehr Grün: 112.000 Euro Förderung für den Ortskern Rülzheims

Die Ortsgemeinde Rülzheim erhält 112.000 Euro aus dem Förderprogramm „Innenstadt-Impulse“ des Landes. Damit soll der Innenort barrierefreier und grüner werden. Im Fokus steht dabei der Bereich rund um die Mittlere Ortsstraße, wo sich viele Kleingewerbebetriebe und Dienstleister, das Braun’sche Stift, die Kirche und öffentliche Einrichtungen befinden. Zudem ist die Mittlere Ortsstraße eine der Hauptverkehrsachsen. Dort fehlt es für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte ebenso wie für Eltern mit Kinderwagen an barrierefreien Überquerungsmöglichkeiten. Gleichzeitig ist die Straße so gestaltet, dass zwar Parkmöglichkeiten für Kundinnen und Kunden der Geschäfte zur Verfügung stehen, der Verkehrsfluss aber eingeschränkt ist. Für Radfahrer ist die Situation mitunter besonders schwierig. Außerdem gibt es wenige Ruhezonen und kaum Versickerungsmöglichkeiten für Niederschlagswasser. Durch die Förderung sollen nun Maßnahmen zur Verbesserung dieser Aspekte erarbeitet werden. Dazu ist im ersten Schritt eine Bestandserfassung aller öffentlichen Straßen- und Wegeverbindungen hinsichtlich der Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit geplant. Die Bevölkerung sowie die Gewerbetreibenden und Dienstleister werden mit einbezogen. Die Konzeption soll noch in diesem Jahr mit Unterstützung eines Fachplaners für barrierefreies Bauen erstellt und sinnvolle, schnell umsetzbare Bausteine direkt im Beratungsprozess umgesetzt werden. Längerfristig zu realisierende Maßnahmen werden in einer Prioritätenliste gesammelt und nach und nach umgesetzt. Gleiches gilt für die Umgestaltung hinsichtlich Ruhe- und Grünzonen. Auch hier wird es unter Einbeziehung der Bevölkerung und Gewerbetreibenden eine Bestandsaufnahme der aktuellen Grünsituation und der Straßen geben, an deren Ende ein Konzept entsteht, das die Interessen aller Beteiligten zusammenführt. Neben einer Prioritätenliste soll die Planung auch ein Pflege- und Finanzierungskonzept für die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge enthalten. Kleinere, einfach umzusetzende Maßnahmen sollen projektbegleitend umgesetzt werden. Einige Maßnahmen sind bereits jetzt angedacht, darunter barrierefreie Querungsmöglichkeiten und (nach Möglichkeit vertikal begrünte) barrierefreie Sitzgelegenheiten. Letztere sollen in einem Kooperationsprojekt der IGS mit einer Behindertenwerkstatt umgesetzt werden, um auch die Schüler für das Thema Inklusion zu sensibilisieren. Zur Identifikation der barrierefreien Querungsmöglichkeiten wurde die Mittlere Ortsstraße durch den Inklusionsbeauftragten Fritz Knutas mit dem Rollstuhl unter Einbindung des Ordnungsamts und dem Bereich Tiefbau der Bauabteilung der Verbandsgemeinde befahren. Die Herstellung der Barrierefreiheit und vor allem Sichtbarkeit der Querungsstellen für die anderen Verkehrsteilnehmer soll mit verschiedenen Methoden erreicht werden, etwa einer Bordsteinabsenkung, mit Pflasterquerungen oder dem Einbau von Rollstuhlparksteinen. „Die Verkehrs- und Überquerungssituation ebenso wie der ‚graue‘ Ortskern treiben unsere Bürgerinnen und Bürger um und sind schon seit langer Zeit immer wieder Thema im Gemeinderat. Die Förderung durch das Land ermöglicht es uns nun, diese Herausforderungen zunächst zu analysieren und geordnet anzugehen. Ich freue mich schon sehr auf die Vorschläge aus der Bevölkerung und bin überzeugt, dass wir gemeinsam dafür sorgen können, dass der Bereich um die Mittlere Ortsstraße sicherer, grüner und attraktiver wird“, so Ortsbürgermeister Michael Braun.