Klimaneutrale Verbandsgemeinde als Ziel: Solar-Paper ist Grundlage für künftige Baugebiete

Die Räte der vier Ortsgemeinden haben den Grundsatzbeschluss gefasst, dass in künftigen Baugebieten 45 Prozent der geeigneten Dachfläche für Solaranlagen genutzt werden muss. „Wir haben uns schon vor der aktuellen Energiekrise und vor dem Hintergrund des Ziels, dass die Verbandsgemeinde klimaneutral werden will, mit der Frage zu Solarfestsetzungen befasst“, erklärt Lisa Hörhold von der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung. Eigentlich sei das Land Rheinland-Pfalz für entsprechende Vorgaben für Wohngebäude in der Verantwortung, doch diese lassen auf sich warten. Festlegungen gibt es bisher nur für Gewerbegebiete. Daher hat die Verbandsgemeinde ein eigenes Solar-Paper erarbeitet. Das Papier bildete die Grundlage für den Grundsatzbeschluss der Gemeinderäte in Hördt, Kuhardt, Leimersheim und Rülzheim und legt fest, dass in künftigen Neubaugebieten 45 Prozent der nutzbaren Dachfläche der Wohngebäude mit Solaranlagen belegt sein muss. Welcher Art diese Anlagen letztlich sein werden, ist abhängig von der technischen Entwicklung. „Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, statt einer Kilowattpeak-Zahl eine prozentuale Festlegung zu treffen“, so Hörhold. Bei der Erarbeitung des Papiers kooperierte die Verwaltung mit anderen Städten und Gemeinden; insbesondere Kaiserslautern ist Vorreiter in Sachen baurechtlicher Klimafestsetzungen. Die Zahlen, die dem Konzept der Verbandsgemeinde zugrunde liegen, wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der westpfälzischen Stadt ermittelt und sind damit seriös und belastbar. Das Solarkonzept ist ein Baustein des Klimaschutzkonzeptes der Verbandsgemeinde und vor dem Hintergrund der aktuellen Situation umso wichtiger. Die weiteren Schritte und was die Festsetzungen konkret in der Umsetzung bedeuten, werde in Abstimmung mit Klimaschutzmanager Maximilian Vogt erarbeitet, sagt Hörhold weiter. Auch Infoveranstaltungen für Bauherrinnen und -herren werde es geben. „Das Solarkonzept ist ein Schritt nach vorne auf unserem Weg, die Verbandsgemeinde Rülzheim klimaneutral zu machen. Hier sind wir alle in der Verantwortung - wir als Kommune, Industrie und Gewerbebetriebe und Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen. Wir selbst wollen dabei mit gutem Beispiel vorangehen und überall, wo es möglich ist, auf öffentlichen Gebäuden Photovoltaik-Anlagen errichten“, erklärt Bürgermeister Matthias Schardt.