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Heimatbrief VG Rülzheim
Ausgabe 45/2024
Ortsgemeinde Rülzheim
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Veranstaltungen im Centrum für Kunst und Kultur

Damit es nicht vergessen wird

Endet die Geschichte des Nationalsozialismus mit dem altersbedingten Sterben der Opfer und Täter? Warum bleibt die Erinnerung so wichtig? Wird sich die Sache mit dem nächsten Generationswechsel Erledigen? Wir brauchen die Erinnerung an die Vergangenheit, um das Jetzt zu verstehen und eine lebenswerte Zukunft zu kreieren. An 2 Tagen finden in der ehemaligen Synagoge in Rülzheim (Centrum für Kunst und Kultur, CKK) Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht und den Opfern des Holocaust statt. 09.11. 19.00 Uhr Damit es nicht vergessen wird Texte zur Pogromnacht und unserer Erinnerungskultur. Die Musikschule Germersheim wird mit „Klassik bis Kletzmer“ die musikalische Gestaltung des Abends übernehmen. „Tango Camerata“ ist ein seit vielen Jahren in unterschiedlicher Besetzung arbeitendes Kammermusikensemble der Musikschule Germersheim, das unter der Leitung von Andreas Krennerich am 9.11. neben Arrangements von jiddischen traditionellen Liedern, Werke von Johann Sebastian Bach und Astor Piazolla spielen wird. Zudem wird David Hahnemann, ein Schüler der Musikschule Germersheim, mit Sätzen aus den Cellosuiten von Johann Sebastian Bach in Bearbeitung für Saxophon solo zu hören sein. 10.11. 18.00 Uhr Lebenslinien Im Dritten Reich wurden alle Menschen, die aus Sicht der Nationalsozialisten keinen Platz in der deutschen Volksgemeinschaft hatten, zu „Volksfeinden“ erklärt. Dazu zählten in der nationalsozialistischen Vorstellung neben Juden auch regelmäßig Sinti und Roma. Letztere wurden als sog. Zigeuner stigmatisiert und verfolgt. Als „Zweitzeugen“ zeichnen Jacques Delfeld Jr. Und Peter Zank die Lebenswege ihrer Familien aus der Pfalz von 1920 bis 1970 nach. Am Beispiel der Familien Koch und Winterstein zeigen die Referenten exemplarisch, wie Juden und Sinti ab 1933 systematisch ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Auch der Umgang der Nachkriegsgesellschaft mit dem Völkermord an den Juden, Sinti und Roma wird im Vortrag thematisiert. Während ihrer Zeitreise weisen die Vortragenden auf die Geschichte von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung bzw. historische Traditionen, Parallelen und Unterschiede zwischen Antisemitismus und Antiziganismus hin. Referenten: Jacques Delfeld Jr.,Geschäftsführer des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, Rheinland Pfalz Peter Zank, Bildungsreferent der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt/Weinstraße Der Eintritt für beide Veranstaltungen ist frei CKK Rülzheim Kunzengasse 3-5

Kauderwelsch im Centrum für Kunst und Kultur

Am vergangenen Sonntag gastierte das Theaterensemple Kauderwelsch in der Synagoge in Rülzheim. Die engagierte Gruppe aus Neupotz hatte sich ein stitiges Thema vorgenommen. Nämlich die Grenzbeziehung zwischen Elsass und der Pfalz. Immerhin schafften es die beiden Volksgruppen auf 500 Kriege und 2 erschütterne Weltkriege innnerhalb der letzten 500 Jahre. So dass man sich Gedanbkewn machen musste wie steht es eigentlich heute mit dem Leben "Driwwe und Hiwwe", Die Autorin Marianne Stein schuf dazu ein Bühnenstück, das nicht nur mit viel historischem Rückblick sondern mit ausgesprochenem Esprit und Rücksicht auf die jeweilige Volksgruppe aufgeführt wurde. Der Beginn des Bühnenstücks, befasste sich mit einem ehemaligen Streitpunkt, der fast auch zu einer militanten Auseinandersetzung führte, der Brezelkrieg. Dieser Diskurs führte allerdings die Württemberger und die Bayern zu einem blutigen Streit, eben den Brezelkrieg. Die Geschichte wollte es, dass die Deutschen in dem Gebiet mal Frankreich zugeschlagen wurden und die Elsässer auch schon den Deutschen. Wer sich allerdings nicht an die Grenzew hielt, das waren die Emutionen, So geschah es schon mal, dass ein Mädchen von hiersich in einen Garcon von driwwe verliebte und umgekehrt. Dies gefiel natürlich den Eltern auf keiner Seite. Schließ lich war der "Vagess" ein Feind und sie eine Verräterin. Der Gitarist Michael Weigel untermalte die Situation gekonnt durch passende Liedern. Der Klarinettis,Jörg Schloss, interpretierte ebenso gekonnt, die Lieder, die nur wenig gute Laune b ieten konnten. Der Gipfel des gegenseitigen Hasses wurde erreicht durch den II. Weltkrieg. Die braune Macht erklärte die Nachbarn als Erbfeind. Zudem wurden die Juden verfolgt, interniert und getötet. Das vielleicht dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Nur wenigen gelang es aus der Situation Kapital zu schlagen. Ein jüdischer Weinhändler wird genannt. Die Weinprinzessinnen machten erst gute Miene zu bösem Spiel, riefen dann aber auf zum Protest. Zur Geschichte bleibt hinzu zu fügen, am 22. Januar 1963 legten Kanzler Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle im Pariser Elysee-Palast den Grundstein für diese Freundschaft und sorgten damit für dauerhaften Frieden in Europa. Als Schlussresumee darf man sagen der Appell gegen "Braune Politik" wurde klar! So dass es kein passenderes Lied als "die Gedanken sind frei"geben konnte. Die Hommage an die Akteure bildeten die Zuschauer, die mit nicht enden wollenden Applaus nur ungern die Bühnen künstler entließen. An dieser Stelle ein ganz dickes Merci beaucoup an die Autorin und Theaterleiterin Marianne Stein. Cèst un spectacte de theatre avec esprit, Sil vous ple t encore autre. Dank auch denen, die mitwirkten hinter der Bühne, beim Auf- und Ab-bau, der Technik dem Service, dem Verkauf dem Zubereiten von Speisen, für die ermüdeten Akteure. Danke an den Kulturbeauftragten Hubert Seelinger, der die goldene Nase hatte und Kauderwelsch nach Rülzheim holte. Merci Hubbel Douze points!