Alle Jahre wieder kommt sie zum Abschluss des Kalenderjahres, die Advents- und Weihnachtszeit, die für viele Menschen mit viel Arbeit und Stress verbunden ist. In den Kirchen gilt eine andere Zeitrechnung, der 1. Advent ist stets der Beginn des neuen Kirchenjahres und eine Zeit der Ruhe, der Besinnung und Vorbereitung auf die Geburt Christi am Heiligen Abend. Auf diesen Jahreshöhepunkt bereiten wir uns in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf mit unterschiedlichen Gottesdiensten und Veranstaltungen vor, immer mit dem Ziel, einen Gegenpol zu Hektik und Unruhe zu schaffen und vom stressigen Alltag weg zur Ruhe zu kommen. Alle Angebote wurden gut bis sehr gut angenommen, ein Zeichen, dass sie gebraucht und geschätzt werden.
Eine Besonderheit an den Adventssonntagen ist der Gottesdienst in der Gaststätte „Käseschänke“ am 2. Advent. Nach zwei Jahren Coronapause, in denen wir in die Kirche Harpersdorf ausweichen mussten, konnte er 2022 endlich wieder in den Räumen des Gasthauses stattfinden. Dafür möchten wir der Familie Wolf ein großes Dankeschön sagen. Pfarrer Frank Hiddemann aus Gera hielt den Gottesdienst. In seiner Predigt verband er eine Geschichte aus dem Jesaja-Buch des Alten Testaments mit den Problemen der Gegenwart und dem dazu passenden Lied „Oh Heiland reiß‘ die Himmel auf“. Für die musikalische Begleitung sorgten in bewährter Weise vier Stammmusiker des Blasorchesters Elstertal Bad Köstritz.
Das Adventskonzert des Kirchenchores Rüdersdorf am Samstag vor dem 3. Advent, verbunden mit einer musikalischen Andacht, ist ein weiterer Glanzpunkt vor Weihnachten. Nach schwierigen Zeiten hat sich der Kirchenchor mit seiner Leiterin Brigitte Hahn wieder zusammengefunden und zum Weitermachen entschlossen, eine überaus erfreuliche Tatsache. Beim Konzert erfreute der Chor die zahlreichen Besucher mit besinnlichen und schwungvollen Weihnachtsliedern und lud auch zum Mitsingen ein.
Dank zahlreicher Talente in unserer Gemeinde gehörten ebenso niveauvolle Trompeten-, Geigen-, Flöten- und Orgelklänge zum abwechslungsreichen Programm.
Der Heilige Abend ist für viele Menschen der wichtigste Teil des Weihnachtsfestes und auch für uns mit den umfangreichsten Vorbereitungen verbunden. Es fanden zwei Christvespern und vier Gottesdienste mit einem Krippenspiel statt, alle wieder in unseren Kirchen und dazu kommen immer sehr viele Besucher. Beides freut uns sehr und wir setzen Jahr für Jahr viel Energie und Kraft ein, um die wichtigste Botschaft des Weihnachtsfestes, die Geburt von Jesus Christus, so gut und wirkungsvoll wie möglich darzustellen. Für die Krippenspiele in den Kirchen Rüdersdorf und Mühlsdorf nutzten Pfarrer Christian Kurzke und Pastorin Claudia Rammelt eine traditionelle Vorlage und ergänzten sie mit realen Vorgängen aus dem Gemeindeleben, insbesondere zur Integration von Flüchtlingen. Lena Shetekauri schrieb für die Aufführungen in den Kirchen Niederndorf und Kraftsdorf ein Krippenspiel zur aktuellen Lage in unserem Land und siedelte die damit verbundene Weihnachtsgeschichte mit weiteren ortsbezogenen Fakten und Personen direkt im Erlbachtal an. Das war anspruchsvoll und nicht leicht umzusetzen, doch dank des engagierten Wirkens unseres Pfarrerehepaares und von Simone und Jörg Straßburger bei den zahlreichen Proben wurden die Mitspieler gut angeleitet und motiviert, ihr Bestes zu geben. Am Heiligabend klappte alles und die Besucher erlebten sehr emotionale und bewegende Gottesdienste und Krippenspiele. Dafür sagen wir allen Beteiligten von Herzen Dank und Anerkennung.
Nun gilt es, Gottes Menschwerdung in unseren Alltag mitzunehmen und uns davon leiten zu lassen, weit über diese Weihnachtszeit hinaus. Auch die Losung für das neue Jahr aus dem 1. Buch Mose im 16. Kapitel, die in den Gottesdiensten an Silvester und am Neujahrstag im Mittelpunkt steht, will uns neue Hoffnung geben und Mut machen für alles, was kommt und zu bewältigen ist. Für 2023 lautet sie „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Das vergangene Jahr mit allem Schönen und Schweren haben wir in Gottes Hände zurückgegeben. Für das neue Jahr können wir mit diesem Wort auf Gottes Hilfe und Beistand vertrauen.
Monika Grzanna