Die Herbstzeit ist auch die Zeit der Oktoberfeste. Nicht nur in München, auch in den Dörfern unserer Region werden sie gefeiert. In Rüdersdorf lud der Gasthof Stübnitz erneut dazu ein und wünschte sich wie im Vorjahr einen Gottesdienst im Rahmen des Festes.
Am Sonntag, dem 22. September 2024 fand er im Saal des Gasthofes statt. Pfarrer Christian Kurzke sagte gerne zu, denn ein Gottesdienst am anderen Ort und da, wo die Gesangbücher Henkel haben, hat seinen eigenen Charme und ist etwas Besonderes auch im kirchlichen Leben.
Dank vieler guter Ideen unseres Pfarrerehepaares und der Mitwirkung des Kinderchores unter der Leitung von Claudia Rammelt, des Kirchenchores Rüdersdorf mit seiner Leiterin Brigitte Hahn, Verena Hemmann mit ihrer Violine, Jugendlichen, Konfirmanden und Vorkonfirmanden konnten die zahlreichen Besucher einen stimmungsvollen musikalischen Fest-Gottesdienst erleben.
Die Zeit war nochmals das große Thema des Gottesdienstes, weil sich sehr viel um unsere Zeit hier auf Erden dreht und die Zeit mit all ihren Facetten tagtäglich unser Leben sowie das Leben unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf bestimmt. Grundlage aller Bestandteile des Gottesdienst waren die bekannten Worte des Predigers Salomo (Kohelet) im 3. Kapitel unter der Überschrift: „Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Der wunderbare Bibeltext enthält viele Wahrheiten und kann uns Orientierung und Hoffnung geben. Es lohnt sich, ihn im Alten Testament einmal nachzulesen. Sogar die legendären Puhdys übernahmen seinerzeit Passagen daraus für ihren bekannten Song „Jegliches hat seine Zeit“.
Während des Gottesdienstes wurde der Bibeltext auf verschiedene Art und Weise sehr anschaulich interpretiert, in Form von Worten, Gesten und Musik. Kinderchor und Konfis überlegten sich Beispiele für langsam und schnell vergehende Zeit, den Bibeltext in seinen Teilen stellten Konfis und Vorkonfis dar. Pfarrer Kurzke forderte die Besucher auf, anstelle der Predigt selbst aktiv zu werden und ein Bibelwort aufzuschreiben, das sie durch ihr Leben begleitet hat, wie ein Spruch zur Taufe, Konfirmation oder Hochzeit. Aus vielen aufgeschriebenen Worten konnte ein großes buntes Bibelkreuz auf den Fußboden gelegt werden. Aus Sammlungen von Worten sei einst die Bibel entstanden, so Pfarrer Kurzke.
Wieviel Zeit uns auf Erden vergönnt ist, können wir nicht voraussehen. Die Verse am Ende des Bibeltextes können uns jedoch Lebensmut schenken: „Ich merkte, dass es nichts Besseres gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Tun, das ist eine Gabe Gottes.“
Monika Grzanna