Seit dem Jahr 2002 gibt es ihn ohne Unterbrechung in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf: den Kreuzweg am Karfreitag. Für viele Menschen gehört das Gedenken an das Leiden und Sterben von Jesus Christus untrennbar zum wichtigsten Feiertag der evangelischen Kirche einfach dazu. Der langen Tradition konnten wir am 29. März 2024 ein weiteres Kapitel hinzufügen, dank guter Vorbereitung, der Mitwirkung vieler engagierter Ehrenamtlicher und nicht zu vergessen, dank der zahlreichen Besucher. Rund 130 hatten sich zum Eröffnungs-Gottesdienst in der Mühlsdorfer Kirche eingefunden. Den Gottesdienst gestaltete Pfarrer Christian Kurzke gemeinsam mit dem Kinderchor unserer Gemeinde unter der Leitung von Claudia Rammelt und Friederike Kurzke. Die musikalische Begleitung übernahmen Verena Hemmann (Violine) und Johanna Kurzke (Trompete).
Das große Thema des Kreuzwegs lautete „Lieblos-in Liebe“. Die Kinder gingen im Gottesdienst mit Gebeten, der Liturgie und passenden Liedern darauf ein und berichteten aus eigenem Erleben darüber. Pfarrer Kurzke vertiefte das Thema in seiner Predigt am Beispiel des Judas, der Jesus verraten hat, obwohl er ihn liebte. Sein Fazit lautete: Lieblosigkeit kann mit Liebe überwunden werden.
Wie sich trotz schwerwiegender Probleme in der Welt, in unserem Land und im Privaten die Liebe zeigen und die Oberhand gewinnen kann, davon erfuhren die Kreuzwegwanderer mehr auf den Stationen des Kreuzwegs in den Kirchen Pörsdorf, Rüdersdorf, Niederndorf, Harpersdorf und Kraftsdorf. Für ihre Andachten hatten sich Lektoren, junge Erwachsene und Jugendliche unserer Gemeinde intensiv damit auseinander gesetzt und brachten ihre Gedanken, Meinungen und Standpunkte in Wort und Musik sehr eindrucksvoll und lebensnah zum Ausdruck. Genau das macht den Kreuzweg immer wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis für alle Beteiligten. Die Geschichte wird lebendig, das Gedenken ist würdevoll und sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre, die unbedingt dazu gehört.
Neben der Traurigkeit und Schwere steht am Ende des Kreuzwegs die Hoffnung auf den Ostermorgen mit der Auferstehung Jesu Christi als wichtigste Botschaft im Raum. Anders gesagt: Alles wird vergehen, aber die Liebe bleibt bestehen.
Wir danken unserem Pfarrerehepaar und allen Mitwirkenden ganz herzlich für ihren Einsatz und die vielen guten Ideen. Wir freuen uns sehr, dass sich so viele junge Gemeindeglieder bereit erklärt haben, Andachten zu übernehmen, sogar mehr als Stationen zu besetzen waren. Wir hoffen, dass dies mit Gottes Hilfe so bleibt und wir unseren Kreuzweg noch viele weitere Jahre fortsetzen können.
Monika Grzanna