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Kraftsdorfer Gemeindebote
Ausgabe 6/2023
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Maibaumsetzen – langjährige Tradition

Im Thüringer Holzland sind die Maibaumsetzen als eine feste Größe in den Kalendern der Menschen verankert. So hat jeder Ort seinen festen Termin, welcher über Jahre im Voraus feststeht. Die Zeit vor und um Pfingsten lädt ein, um schöne Feste zu feiern, nach dem der Frühling den Winter besiegt hat und ein Großteil der Felder und Gärten bestellt sind.

Für die Vereine ist es eine große Herausforderung, die Vorbereitungen und Organisation eines solchen Festes zu meistern. Die Ortschaften, zumeist mit Birken und bunten Bändern geschmückt, erwarten die Besucher zum großen Fest. Toll und liebevoll hergerichtete Festplätze laden zum Verweilen ein. Nach dem Umzug durch den Ort, mit den entsprechenden Ritualen, wird der Maibaum an seinen zukünftigen Standort gebracht. Dort angekommen, erfolgt das Anschuhen des Gipfels an den Stamm. In aller Regel gegen 14:00 Uhr wird begonnen, den Baum aus der Waagerechten in die Senkrechte zu befördern. Natürlich geschieht dies nur mit der Manneskraft der Burschen unter Anweisung des Richtmeisters. Hilfsmittel der Burschen sind Leitern und hölzerne Scheren. Eine weitere entscheidende Funktion kommt dem Lochmeister und seinem Team zu. Diese sorgen mit ausreichend Holzkeilen für die Standsicherheit des Baumes. Natürlich wird das setzen durch eine Kapelle unterstützt, welche bei jedem großen Schub einen Tusch für die Setzer als Anerkennung spielt. Begleitet durch Musik und Gespräche bei Kaffee und Kuchen, Rostbratwürsten usw. steht der Baum nun sicher und das nächste unterhaltsame Spektakel nimmt seinen Lauf.

Die Versteigerung von typischen Holzlandprodukten, frisch geräucherter Wurst aus eigener Herstellung, Holz und dem Maibaum selbst ist oft sehr unterhaltsam und die Erlöse zugleich nötig, um andere Unkosten zu decken. Am Abend wird an vielen Orten in den Festzelten das Tanzbein geschwungen und bis in den Morgen hinein gefeiert.

Lob, Dank und Anerkennung an alle Beteiligten, welche durch ihren Einsatz diese wunderschöneTradition in unseren Orten weiterführen.

Ihr Bürgermeister

Bernd Becker