Am 12.05.2023 führte der Jagdvorstand, gemeinsam mit dem Jagdpächter und seinem Berechtigungsscheininhaber, eine Flurfahrt durch. Erfreulicherweise konnten bisher in diesem Jahr keine Wildschäden festgestellt werden.
Für die Bereitstellung des Kremsers möchten wir uns recht herzlich bei Familie Torsten Grießler bedanken.
Schwerpunkt war die Besichtigung des geplanten Verlaufes der Stromtrasse SuedOstLink, die auch durch unseren Jagdbezirk führen wird. Die Stromtrasse soll unter anderem norddeutschen Windstrom nach Süddeutschland transportieren. Im Jahr 2024 will der Netzbetreiber 50Hertz mit dem Bau des Abschnitts der Stromtrasse in Thüringen beginnen.
Da wir allerdings während der Flurfahrt mehrfach Spaziergänger mit nicht angeleinten Hunden antrafen, sehen wir uns veranlasst, zur Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit unserer heimischen Wildarten und der Vogelwelt zu informieren.
Für unsere Wild- und Vogelwelt ist es die wichtigste Zeit im Jahr!
Generell gibt es in Thüringen keine gesetzlichen Schutzzeiten für die heimische Tierwelt, jedoch kann man sich am Zeitraum vom 01.03. - 15.07. eines jeden Jahres daran orientieren.
Trotz der guten Tarnung sind Jungtiere freilaufenden Hunden schutzlos ausgesetzt und bieten, wenn sie einmal entdeckt werden, eine leichte Beute. Auch für werdende Muttertiere besteht Gefahr: Vor der anstehenden Geburt -dem Setzen- sind sie stressempfindlich und im Aktionsradius eingeschränkt.
Ein freilaufender Hund kann Rehe zu Tode hetzen oder Fehlgeburten verursachen. Besondere Achtsamkeit ist geboten, wenn Sie als Spaziergänger auf eine Bache mit Nachwuchs treffen. Wildschweine sind sehr wehrhaft und verteidigen ihre Frischlinge.
Hunde, die sich zu nah an den Nachwuchs wagen, können so schwer verletzt werden.
Bitte leinen Sie daher Ihren Hund immer zum Schutz unserer einheimischen Wildtiere an. Bleiben Sie auf den befestigten Wegen und stören Sie nicht die Kinderstuben des Wildes.
Im Wald herrscht laut Thüringer Waldgesetz (§ 6 Abs.2) eine ganzjährige generelle Leinenpflicht für Hunde:
„Jeder Waldbesucher hat sich so zu verhalten, dass der Wald nicht beschädigt oder verunreinigt, seine Bewirtschaftung sowie die Lebensgemeinschaft nicht gestört und die Erholung anderer nicht beeinträchtigt wird. Hunde, die nicht zur Jagd verwendet werden, sind an der Leine zu führen.“
Ebenso gilt, wenn ein Kitz- vermeintlich allein gelassen- gefunden wird, bitte nicht berühren! Meist ist die Mutter in der Nähe und falsch verstandene Tierliebe führt hier dazu, dass die Jungen von der Mutter verstoßen werden.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Jagdgenossenschaft Rüdersdorf/ Grüna