Anfang Juni 2024 wurde in Rüdersdorf wieder einmal groß gefeiert, drei Tage lang lud die Schalmeienkapelle zu ihrem 75-jährigen Jubiläum ein. Am Sonntag, dem 9.Juni fand das Fest der Vereine statt und unsere Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf durfte den besonderen Tag mit einem Fest-Gottesdienst eröffnen. Wir alle und ganz besonders unser Pfarrer Christian Kurzke haben uns über die erneute Anfrage sehr gefreut und sofort begeistert zugesagt. Zeigt es doch, dass unsere Mitwirkung bei diesem besonderen Jubiläum ausdrücklich gewünscht wird.
An Erfahrung für die Vorbereitung und Durchführung eines solchen besonderen Gottesdienstes an einem ungewöhnlichen Ort, in der Kornhalle der Rüdersdorfer Agrar GmbH, mangelt es indes nicht. Bereits 2019 und 2022 haben wir als Kirchengemeinde mit Gottesdiensten zum guten Gelingen des Schalmeien- und Sportlerfestes in besagter Kornhalle und im Festzelt auf dem Sportplatz beigetragen.
Diesmal ging es im Gottesdienst um das Wachsen und Werden und um das Reich Gottes in dieser Welt. Die biblische Lesung aus dem 4. Kapitel des Markus-Evangeliums stimmte darauf ein. Es ist das Gleichnis vom Senfkorn, das gerade mal ein bis zwei Millimeter klein ist, wenn es ausgesät wird und doch innerhalb eines Jahres bis zu zwei Meter hoch wachsen kann. Damit ist es größer als alle Kräuter der Erde und die Vögel unter dem Himmel können unter seinen Zweigen in seinem Schatten wohnen. Pfarrer Kurzke griff das Gleichnis in seiner Predigt auf. Jesus Christus sagte auch: Im Kleinen liegt Großartiges, alles muss klein beginnen und irgendwann ist es groß. Kinder sind bei der Geburt klein, sie wachsen aber schnell heran und man staunt und freut sich darüber. Auch den Organisatoren dieses Festes ging es so. Sie erinnerten sich dabei an das Fest im Jahr 2019 und an die vielen Aufgaben, die mit viel Kraft, guter Planung und Organisation zu erledigen waren. Dabei müssen unbedingt viele Menschen mithelfen, dann wird es gut. Und genau so ist auch das Reich Gottes, so Pfarrer Kurzke. Er erinnerte an das Gespräch mit dem Vorstand der Schalmeien, der ihm sagte: „Ihr seid als Kirche zwar kein Verein in dem Sinne, aber wir freuen uns, wenn ihr wieder mitmacht.“ Die Freude war auf beiden Seiten groß, denn die Kirche gehört zum Dorf und das Dorf in die Kirche, so wird das Reich Gottes greifbar und erlebbar, betonte der Geistliche und forderte die zahlreichen Besucher auf, sich vom fröhlichen Gesang der Chöre einfach anstecken zu lassen in diesem Fest-Gottesdienst.
Pfarrer Kurzke fragte bei den Proben die Kinder des Kinderchores, wo das Reich Gottes ist. Die Antwort lautete schlicht und einfach: im Himmel. Wir Erwachsenen fragen uns das genauso. Die Konfirmandengruppe hat in einer Wortwolke viele Orte zusammengetragen, wo das Reich Gottes zu finden ist, zum Beispiel in der Festhalle, in Kliniken, zu Hause, in Schulen und Kindergärten, im Kino und Theater, in den Kirchen und überall, wo Menschen sind und zusammen kommen. Zu sehen war dies auf einer Grafikpräsentation. Die Chorkinder hatten eine weitere Aktion zum Reich Gottes vorbereitet und überlegt, wie das Reich Gottes wohl ist. Die Antworten waren vielfältig und treffend: es ist friedlich, unendlich, laut, gerecht, ordentlich, cool, schön, liebevoll, leise, geheimnisvoll, friedlich, warm und groß.
„Und alles muss klein beginnen, dann wächst es und es gelingt, wie ein Fest, das schön war und von dem noch lange begeistert erzählt wird“, damit schloss Pfarrer Kurzke seine Predigt.
Ja, es war ein sehr schönes Fest und ein bewegender, fröhlicher und optimistischer Fest-Gottesdienst. Von beiden wird man sicher noch lange und gerne erzählen. Der Herr im Himmel hat alles behütet und gut gelingen lassen und wir können voller Dankbarkeit zurück blicken. An dieser Stelle sagen wir von Herzen Danke an alle, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben, um den Fest-Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis zu machen, vor allem unserem Pfarrer Christian Kurzke, der Chorleiterin Claudia Rammelt, dem Kirchenchor Rüdersdorf und dem Kinderchor, dem Konfi-Gottesdienst-Projektchor, Ole Lenzen am Keyboard, Verena und Ida Hemmann an Violine und Flöte und Johanna Kurzke für ihr Trompetensolo.
Möge die Geschichte vom kleinen Senfkorn, aus dem Großes werden kann, vielen Menschen Hoffnung und Mut in schwierigen Zeiten machen.
Monika Grzanna