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Kraftsdorfer Gemeindebote
Ausgabe 7/2025
Unsere Ortsteile
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Johannisandacht in Kraftsdorf

Am 24. Juni ist Johannistag, ein Wendepunkt im Jahr. Die Tage werden wieder kürzer, das aufsteigende Jahr endet und das absteigende Jahr beginnt. Während das Johanniskraut in leuchtendem Gelb blüht, geht die Spargelernte zu Ende. Der 24. Juni ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer, er ist der Vorläufer von Jesus Christus und taufte ihn. Traditionell finden deshalb an diesem Tag Andachten in den Kirchengemeinden statt, so auch in unserer Kraftsdorfer Kirche St. Peter und Paul. Pfarrer Christian Kurzke hatte dazu gemeinsam mit dem Kirchenchor Rüdersdorf und seiner Leiterin Brigitte Hahn eingeladen, die mit gekonntem Orgelspiel und frohem Gesang die musikalische Gestaltung der Andacht übernahmen.

In seiner Predigt rief Pfarrer Kurzke seine Zuhörer auf, die Mitte des Jahres als den eigentlichen Beginn der Adventszeit anzusehen und sich in den genau 6 Monaten bis zum Heiligen Abend auf die Ankunft Jesu Christi und damit auf Weihnachten vorzubereiten und sich vor allem darauf zu freuen. Das klingt zunächst verwunderlich, ist aber gar nicht so abwegig. Die Geschichte von Johannes dem Täufer ist wirklich eine Adventsgeschichte (Advent heißt Ankunft). Sie wird am 3. Advent in den Gottesdiensten gelesen und steht im 3. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Was für ein Mensch war dieser Johannes eigentlich? Auf alle Fälle war er anders als seine Zeitgenossen, wir können uns ihn als rustikalen Burschen, als Mann der Tat vorstellen, der sich in Kleidung aus Kamelhaar hüllte und Honig und Heuschrecken aß. Und das Wichtigste: er taufte zahlreiche Menschen. Sich selbst nahm er dabei nicht so wichtig, sondern sagte sinngemäß: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt. Jesus ist stärker als ich. Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Diese meine Freude ist nun erfüllt.

Starke Worte sind das, die heute für viele Menschen ungewohnt sind und Demut vermitteln, denn Johannes stellt damit Jesus Christus über alle Menschen, sich selbst nimmt er zurück. Weiter sagt er: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Worte, die zum Nachdenken und zum Glauben anregen. Also freuen wir uns auf die Adventszeit, die schon begonnen hat und versuchen, als Christen so zu leben und erkennbar zu sein.

Monika Grzanna