Der 14. Juni 2025 war ein Tag voller Sonnenschein und einem strahlend blauem Himmel-beste Voraussetzungen für die diesjährige Tagesfahrt unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf. Ziel der Reise war auf vielfachen Wunsch Dresden, auch Elbflorenz genannt-die immer wieder sehenswerte Landeshauptstadt Sachsens mit einem ganz besonderen Flair und einer langen und bewegenden Geschichte. Rund 40 reiselustige Senioren hatten sich gegen 7.30 Uhr in Kraftsdorf und Rüdersdorf eingefunden und nahmen mit großer Vorfreude und in froher Erwartung im komfortablen Reisebus Platz, wobei einige unter ihnen wirklich noch nie in Dresden waren.
Für alle Mitreisenden sollte es wieder ein wunderschöner Tag werden, so wie schon in den Vorjahren in Eisleben, Eisenach und Karlsbad. Dafür hatten Pfarrer Christian Kurzke, das bewährte Busunternehmen aus Weißenborn und Reiseleiterin Freya aus Dresden alles geplant und gut vorbereitet. Nach einer kurzen Pause am Dresdner Tor der Autobahn ging es direkt ins Zentrum der Stadt in die Nähe von Semperoper und Zwinger, wo unsere Reiseleiterin zustieg. Hier starteten wir sogleich zur Stadtrundfahrt, ganz praktisch konnten wir im Bus sitzenbleiben. Freya stellte sich als echte Dresdnerin vor und geleitete uns mit viel Liebe und Begeisterung für ihre Heimatstadt durch das historische Zentrum, vorbei an berühmten Bauwerken, über große Straßen und Plätze bis zum Großen Garten mit Parkeisenbahn und Zoo und dem Dynamo-Stadion. Weiter führte die Route über verschiedene Stadtteile zum schönen Villenviertel in Blasewitz mit dem Blauen Wunder, Dresdens bekanntester Elbbrücke. An den Elbwiesen entlang ging es über die Albertbrücke zur Dresdner Neustadt mit der Staatskanzlei, den Ministerien und dem Goldenen Reiter. In der Altstadt gab es eine Führung über den Neumarkt und nochmals viele interessante Informationen zur Geschichte und Gegenwart der über 800 Jahre alten Residenzstadt. August der Starke prägte die Stadt zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit vielen historischen Bauwerken, die Dresden zum Elbflorenz machten. Nach dem 13. Februar 1945 blieb davon so gut wie nichts übrig, Dresden lag in Schutt und Asche, wurde aber in den Jahrzehnten danach mühevoll wieder aufgebaut. So können sich heute wieder viele Touristen aus aller Welt und auch die Dresdner selbst an ihrer besonderen Stadt erfreuen. 573 650 Einwohner leben auf einer Fläche von 328,5 km². Dresden ist eine Kunst- und Kulturstadt ersten Ranges, aber auch eine grüne Stadt mit vielen Parks und Alleen, mit viel Industrie, der Technischen Universität und einigen Hochschulen. Insgesamt eine junge, lebendige und sehr lebens- und liebenswerte Stadt. Wer noch nicht dort war, konnte sich nun endlich davon überzeugen und wer Dresden kennt, muss einfach immer mal wieder hin. Es gibt stets Neues zu entdecken und lohnt sich immer.
Auch der folgende Programmpunkt ist stets ein Grund um nach Dresden zu fahren. In der unvergleichlich schönen Frauenkirche nahmen wir zur Orgelandacht und Kirchenführung auf der ersten Empore Platz. In der Andacht sprach ein Vertreter der Stiftung Frauenkirche über den Zusammenhang zwischen dem Atem des Menschen und dem Geist Gottes. Danach ist Gottes Geist in unserem Atem unser ständiger Begleiter und unsichtbar stets an unserer Seite. Wir bleiben mit ihm und Jesus Christus ein Leben lang und auch im Tod verbunden, so können wir mit ihm aufatmen und unser Leben bestehen. Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, Gebete und der gemeinsame Gesang von Paul Gerhardts „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud‘“ rundeten die Andacht ab und ließen uns zur Ruhe kommen. Bei der Kirchenführung ging es um die wechselvolle und tragische Geschichte der Frauenkirche vom Bau 1726-1743 unter Baumeister George Bähr, der Zerstörung im Februar 1945, die DDR-Zeit, wo die Ruine zunächst entfernt werden sollte, dann aber als Mahnmal für den Frieden erhalten blieb und schließlich um den einzigartigen Wiederaufbau nach der Wende und die Wiedereinweihung am 30. Oktober 2005. Überwältigend war dabei die große Spendenbereitschaft von Menschen aus aller Welt und der Dresdner selbst. Mancher Dresdner wollte zunächst die Ruine als Mahnmal behalten, war aber dann doch überzeugt und begeistert vom Wiederaufbau. Dank dieser großen Leistung ist die evangelische Frauenkirche heute wieder ein Ort der Gemeinschaft und der Geborgenheit als ein Ort lebendigen Glaubens, zu dem alle Menschen eingeladen sind. Der Rundbau mit den 7 gleich großen Türen soll dazu dienen, die frohe Botschaft des Glaubens in alle Himmelrichtungen hinaus und weiter zu tragen.
Vom wunderschönen und ganz besonderen Kirchenbau waren auch wir sehr beeindruckt und zugleich sehr dankbar für dieses Erlebnis. Wir konnten uns den prächtigen Innenraum ansehen und das großartige Bauwerk auf uns wirken lassen, am alten aus den Trümmern geborgenen Turmkreuz inne halten und eine Kerze anzünden. Der Besuch des Gotteshauses war der Höhepunkt unseres Dresden-Besuchs.
Danach war aber erst mal eine weltliche Stärkung notwendig. Im angrenzenden rustikal-bayerischen Gasthaus zum Augustiner wartete ein leckeres Mittagessen auf uns. Ein nicht so schöner Zwischenfall trübte leider die Stimmung, doch Dank der großen Hilfe vieler Menschen konnte dieses Problem gut gelöst werden und unser Tag war gerettet, ganz sicher auch mit Gottes Hilfe.
Zum guten und perfekten Abschluss unserer Reise stand natürlich eine Schifffahrt auf der Elbe auf dem Programm. Aufgrund der eingestürzten Carolabrücke war zunächst eine kleine Wanderung zum neuen Abfahrtsort vor der Albertbrücke erforderlich. Doch die Mühe wurde mit einer Stadtrundfahrt zu Wasser auf dem großen Motorschiff „August der Starke“ reich belohnt. Wir erfreuten uns am herrlichen Altstadtpanorama, den Elbschlössern und Weinbergen, den Villenvierteln, der Waldschlößchenbrücke und dem Blauen Wunder, eigentlich der Loschwitzer Brücke und erfuhren nochmals viel Interessantes per Audioguide darüber. Bei Kaffee und leckerer Dresdner Eierschecke ging es zurück zur Anlegestelle und mit unserem Reisebus wieder gen Heimat.
Wir sagen ein herzliches und großes Dankeschön für diesen wunderschönen und unvergesslichen Tag in Elbflorenz-an Pfarrer Kurzke, an unseren Busfahrer und an unsere Reiseleiterin. Die große Gemeinschaft hat allen gut getan und der Himmel hat uns alle wohl behütet.
Monika Grzanna