Am Sonntag, dem 27. August 2023 zog es erneut zahlreiche Besucher aus nah und fern in unsere Kirche St. Peter und Paul. Sie alle konnten sich auf ein Konzert der Extraklasse freuen und sicher sein, dass ihre hohen Erwartungen auf alle Fälle erfüllt werden. Die Vorfreude war auch in unserer Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf groß, denn wir konnten erneut zwei großartige Künstler und absolute Meister auf ihren Instrumenten begrüßen.
Der Trompeter Joachim Karl Schäfer aus Radebeul bei Dresden und der Organist und Kirchenmusikdirektor Professor Matthias Eisenberg aus Großpostwitz bei Bautzen bestritten gemeinsam dieses hochkarätige Konzert für Trompete und Orgel.
„Musik ist der beste Trost“, so lautete der Titel ihres anspruchsvollen Programms. Zu hören oder besser gesagt zu erleben waren Werke so bekannter Komponisten der Barockzeit wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi und John Stanley. Beeindruckend, wunderbar harmonisch und hoch professionell war das Zusammenspiel beider Künstler auf ihren Instrumenten. Scheinbar mühelos meisterten sie alle Schwierigkeitsgrade und die hohen Anforderungen, die die Komponisten dereinst mit ihren Werken geschaffen haben.
Drei Stücke für Orgel-Solo von Johann Sebastian Bach mit Matthias Eisenberg standen natürlich auch auf dem Programm. Damit konnte der populäre Organist und Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe sein hohes Können auf der Königin der Instrumente glanzvoll unter Beweis stellen. Er zog alle Register und entlockte unserer 1848 erbauten und in den 2000er Jahren aufwändig restaurierten Poppe-Orgel traumhafte Töne von zart bis kraftvoll und gewaltig. So konnte er zeigen, welch großartige Musik man aus ihr herausholen kann. Die Präludien und Fugen von Bach sind einfach immer wieder ein Ohrenschmaus und Höhepunkte eines jeden Orgelkonzerts.
Genau genommen waren alle Stücke dieses außergewöhnlichen Konzerts wahre Glanzpunkte und musikalische Leckerbissen für das begeistert mitgehende und dankbare Publikum. Der Trompeter und der Organist stehen dabei auf einer Stufe. Jeder für sich ist ein Spitzeninterpret und im gemeinsamen Spiel sind sie ein Top-Team und unschlagbar. Joachim Karl Schäfers virtuoses Trompetenspiel bezauberte, beeindruckte, begeisterte gleichermaßen, nötigte allerhöchsten Respekt und Hochachtung ab. Viel Fleiß und harte Arbeit stecken hinter solch einem mühelosen und dynamischen Spiel, mit dem Joachim Schäfer eine große technische Souveränität erreicht und hohe Maßstäbe auf der Trompete setzt. Dies können sowohl alle, die dieses Instrument selbst spielen als auch alle musikbegeisterten Zuhörer voll und ganz bestätigen.
Belohnt wurden beide Künstler für ihre großartigen Leistungen mehr als verdient mit stehenden Ovationen und herzlichem Applaus, der nicht enden wollte. Sie verabschiedeten sich mit der Zugabe eines ruhigen Musikstückes von Johann Sebastian Bach von ihrem Publikum. Als Kirchengemeinde sagen wir von ganzem Herzen ein großes Dankeschön für diesen wunderbaren und traumhaft schönen Konzertabend. Er wird ganz bestimmt bei allen, die dabei waren, in allerbester Erinnerung bleiben. Die Worte von Martin Luther bewahrheiteten sich einmal mehr, der sagte: „Musik ist der beste Trost für einen betrübten Menschen. Sie macht das Herz wieder friedlich. Sie erquickt und erfrischt“. Auch Hildegard von Bingens Gedanken zur Musik stehen mit hoher Symbolkraft für dieses Konzert. Die Äbtissin und Heilkundige schrieb bereits vor rund 800 Jahren: „In der Musik hat Gott den Menschen die Erinnerung an das verlorene Paradies hinterlassen“. Ja, ein kleines Stück vom Paradies konnte man dabei durchaus wahrnehmen.
Monika Grzanna