Der Start ins neue Schuljahr ist schon seit einigen Jahren auch für unsere evangelische Kirchengemeinde Rüdersdorf-Kraftsdorf ein guter Anlass, dies mit einem Familien-Gottesdienst zu würdigen. Am Sonntag, dem 11. August 2024 wurde dazu in die Kirche zu Rüdersdorf eingeladen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche vom Schulanfänger bis zum Abiturienten, darunter Konfirmanden und Vorkonfirmanden, hatten sich mit ihren Eltern und Großeltern im Gotteshaus eingefunden. Ebenso nahmen Lehrer und Gemeindemitglieder sehr gerne daran teil, wohl wissend, dass dieser Gottesdienst immer etwas Besonderes ist.
Unser Pfarrerehepaar Christian Kurzke und Claudia Rammelt bereiteten ihn in bewährter Weise mit vielen guten Ideen vor und bezogen die Kinder und Jugendlichen aktiv ein, für Lesungen, Fürbittengebet und weitere Mitmachaktionen. An letzteren konnten sich alle Besucher beteiligen, was sehr viele auch taten.
Der Gottesdienst stand unter dem Thema „Alles hat seine Zeit“. Im Alten Testament im Buch des Predigers Salomo (Kohelet) im 3. Kapitel geht es genau darum. Der Bibeltext beginnt mit den Worten „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde, gefolgt von einer langen Aufzählung wie bspw. geboren werden und sterben, pflanzen und ausreißen, weinen und lachen, klagen und tanzen, Steine wegwerfen und Steine sammeln, suchen und verlieren, lieben und hassen, Streit und Friede, um nur mal einige Dinge zu nennen. Alles im Leben und in unserer Welt hat seine Zeit, wir leben mit ständiger Vergänglichkeit und Neubeginn. Zeit ist ein wichtiger Faktor, Zeit brauchen wir für viele Dinge in unserem Leben.
Und so forderte Claudia Rammelt die Besucher auf, zu sagen, wofür sie Zeit brauchen. Viele verschiedene Dinge, auch aus dem Bibeltext, wurden benannt. Gott schenkt uns seine Zeit, die wir gut nutzen sollten, denn Zeit ist ein kostbares Gut. Wenn wir anderen Menschen unsere Zeit schenken, machen wir ihnen und uns selbst eine Freude. Daraufhin waren die Besucher angehalten, ganz konkret zu überlegen und aufzuschreiben, wem und wofür sie demnächst einen Teil ihrer Zeit schenken wollen. Das passende Lied wurde auch dazu gesungen: Meine Zeit steht in deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach‘ es fest in dir.
Wieviel Zeit uns auf Erden vergönnt ist, wissen wir nicht. Zum großen Teil besteht unsere Lebenszeit aus Arbeit und Pflichten, aber wir brauchen auch Zeit für Ruhe und Erholung, um uns zu stärken und neue Kraft zu schöpfen, so Pfarrer Kurzke. Deshalb bat er zum Schluss des Gottesdienstes alle Schulanfänger, Schüler, Konfirmanden und Vorkonfirmanden nach vorn in den Altarraum und segnete sie für die Anforderungen des neuen Schuljahres. Auch die gesamte Gemeinde empfing Gottes Segen für den Sonntag und die neue Woche, wie es in jedem Gottesdienst üblich ist. Auf diese Weise wunderbar gestärkt konnten alle wieder in ihren Alltag starten. Das folgende Abschlusslied vermittelte ebenfalls diese frohe Botschaft, in dem es heißt: Halte zu mir, guter Gott, heut‘ den ganzen Tag, halt‘ die Hände über mich, was auch kommen mag.
Monika Grzanna