Das Jahr 2023 war ein Meilenstein in der Eisenacher Finanzgeschichte. Nach zehn Jahren konnte die Wartburgstadt im Juli 2023 die Haushaltssicherung beenden. „Wir sind leistungsfähig, wenn auch nicht reich und müssen mit Augenmaß wirtschaften“, fasste Oberbürgermeisterin Katja Wolf im Pressegespräch im Dezember zusammen. Das geben auch die bisherigen Zahlen des Haushaltes für das Jahr 2024 wieder. Das Gesamthaushaltsvolumen beträgt rund 111 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt hat dabei ein Volumen von rund 92,7 Millionen Euro. Geplant ist, den 2024er Haushalt im Januar in den Eisenacher Stadtrat einzubringen.
Das aktuell größte Bauprojekt in Eisenach mit einer Gesamtsumme in Höhe von rund 42,5 Millionen Euro geht ebenfalls voran - die Wartburgarena O1. Es ist neben dem Breitbandausbau das wichtigste Infrastrukturprojekt in der Wartburgstadt. „Das O1 ist ein zukunftsweisender Impuls für Sport und Veranstaltungsmanagement. Das gesamte Areal rund um den Ehrhardt-Platz wird erheblich städtebaulich aufgewertet“ betonte Katja Wolf.
Die Bauarbeiten in der Marienstraße forderten den Eisenacher*innen einiges an Geduld ab, es lief nicht immer rund: Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten und Bauverzögerungen. „Umso schöner war das Straßenfest nach mehr als zweijähriger Bauzeit“, erinnerte sich die Oberbürgermeisterin. Mit 1,62 Millionen Euro beteiligt sich die Stadt an dem Bauprojekt. Insgesamt kostet die Komplexmaßnahme mehrerer Beteiligter 2,23 Millionen Euro. Derzeit herrscht auf der Baustelle Winterpause. Voraussichtlich ab dem 8. Januar werden die Arbeiten weiter gehen. Dazu gehören Arbeiten im Kreuzungsbereich Barfüßer Straße und Anschlussarbeiten in Richtung Kurstraße sowie Am Hainstein im Frühjahr 2024.
Im Januar 2024 ist zum Thema Bürgerforum eine Einwohnerversammlung geplant. Das geplante Bürgerforum soll ein Komplex sein, der Tagungs- und Veranstaltungskapazitäten, moderne Veranstaltungstechnik und multifunktionale Räume bietet - kostenfrei für Vereine genutzt werden kann und vom Bund gefördert und betrieben wird. Hier sollen sich Vereine treffen, die üblicherweise nicht die Mittel haben, Tagungen in Hotels und Hallen durchzuführen. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 25 Millionen Euro. Oberbürgermeisterin Katja Wolf sieht darin eine große Chance für ihre Stadt.
Im Dezember wurde der dritte Bauabschnitt der Mosewaldschule zur Inbetriebnahme freigegeben. Durch den Anbau hat sich die Grundfläche des Schulgebäudes um rund 370 Quadratmeter vergrößert. Es gibt einen Aufzug, eine barrierefreie WC-Anlage und neue Räume. Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf rund neun Millionen Euro. Davon sind sechs Millionen Euro Fördermittel. Die Generalsanierung der Schule geht im Jahr 2024 weiter - läuft alles wie geplant, werden die Arbeiten Anfang des zweiten Quartals 2024 beendet sein. Für die Sanierung der Schulsporthalle ist ein Fördermittelantrag gestellt worden, ein Bewilligungsbescheid steht noch aus.
Erfreuliches gibt es auch von der Goethesporthalle zu berichten: „Wenn alles Hand in Hand geht, können Vereine und Schülerinnen und Schüler ab Herbst 2024 wieder Sport in der Halle treiben“, informierte Katja Wolf. Die Arbeiten sind mit 6,25 Millionen Euro veranschlagt worden. Gebaut wird ein Anbau an der jetzigen Halle mit einer Ein-Feld-Halle. In 2023 sind die Rohbauarbeiten beendet worden, ab Februar 2024 sollen Ausbauarbeiten wie Innenputz, Heizungs-, Sanitärarbeiten und Elektro-Installation folgen.
Frisch saniert soll die Jahnhalle zum Schuljahresbeginn 2024/2025 den Schulen und Vereinen wieder zur Verfügung gestellt werden. 3,013 Millionen Euro kostet das gesamte Bauprojekt, zu dem unter anderem der Abriss des alten Sanitärtraktes und die Sanierung des Innenraumes gehört. Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport fördert mit bis zu 779.818,55 Euro. Im Jahr 2024 wird die Bestandshalle weiter saniert.
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Museumsleitung
2024 feiert das Thüringer Museum 125 Jahre. Das will das Museum gebührend begehen, mit Veranstaltungen und Sonderausstellungen, unter anderem zum Künstler Jost Heyder. Heyder lebte und arbeitete 18 Jahre in Eisenach und wird 70 Jahre.
Auch der Museumsbeirat hat getagt, unter anderem zu der Frage, wie eine ideale Leitung des Thüringer Museums aussehen müsste. Diese Frage war auch ein Wunsch der politischen Gremien gewesen. Der Museumsbeirat empfiehlt eine volle Wissenschaftlerstelle im Sinne einer kunstwissenschaftlichen Leitung im Museum. Zudem hält der Beirat die Leitung durch eine Doppelspitze bei klarer Aufgabentrennung für möglich.
Derzeit wird dieser Vorschlag verwaltungsintern beraten.
Sommergewinn
Eisenach freut sich auf einen Sommergewinn zum Motto „Die Werra im Wartburgkreis“ - der Umzug ist am 9. März 2024.
Schulbaustellen
Gemeinschaftsschule:
Das Bestandsgebäude wird in 2024 weiter saniert werden. Aktuell sind bisher für die Sanierung des Bestandsgebäudes rund 1,42 Millionen Euro verbaut worden, davon 1,18 Millionen Fördermittel. Für 2024 sind nochmals 360.000 Euro geplant. Mit diesen Mitteln sollen dann bis Ende 2024 die noch nicht sanierten Räume sowie die Toiletten instandgesetzt werden.
Elisabeth-Gymnasium:
15 Schulcontainer stehen. Sie ergeben vier Klassenräume. Sie stehen zunächst für zwei Jahre auf dem Schulhof. Investition 231.000 Euro (inklusive Elektroanschluss, IT-Installation und Zuwegung).
Erweiterungsbau Abbe-Gymnasium Haus I:
Baubeginn ist für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant. Voraussetzung ist der Erhalt eines Bewilligungsbescheids sowie das Bereitstellen der Eigenmittel im Haushalt der Stadt.
Zentrales Beschwerdemanagement Anfang 2023 gestartet
Sag’s uns Eisenach: 2100 Meldungen sind von Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Außendienst im Programm erfasst worden und werden/wurden bearbeitet. Davon stammen 1400 Meldungen von den Eisenachern und Eisenacherinnen. Thematische Schwerpunkte sind unter anderem Abfall, Straßenreinigung und -schäden und Beschädigungen, Verunreinigungen im öffentlichen Bereich.
Die Stadtverwaltung wird ein neues Fachgebiet Sauberkeit im Fachbereich Infrastruktur einrichten.
Muslimisches Grabfeld auf dem Hauptfriedhof
Islamische Bestattungen sind ab Ende 2024 in Eisenach möglich. Vorhanden sein werden 70 Gräber, gen Mekka ausgerichtet. Die Bauarbeiten zum Anlegen des Grabfeldes sind am 14. Dezember 2023 gestartet. Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit der muslimischen Gemeinschaft. Das Anrecht auf religionsgerechte Bestattung kann Eisenach dann erfüllen.
Neue Citymanagerin seit Februar
Projekt Goldschmiede-Eisenach: Es stehen Fördermittel in Höhe von 330.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ zur Verfügung. Wichtige Ziele sind unter anderem die Vitalität des Stadtzentrums als Mitte der Stadtgesellschaft zu sichern, die Belebung der Innenstadt sicherzustellen, einen Masterplan Innenstadt zu erarbeiten, die Fertigstellung der Standortanalyse sowie die Erarbeitung von Leitzielen und Maßnahmen, die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zum Kaufhaus Steppke erstellt. Es gibt weiterhin eine Umbauförderung für die Sanierung und den Umbau von leerstehenden Erdgeschosseinheiten in der Goldschmiedenstraße.
Palmental - erste innerörtliche Fahrradstraße wird gebaut
Im Palmental wird durch den grundhaften Ausbau der Straße mit Kanal und Versorgungsleitungen ein ganzes Stadtgebiet entwickelt. Spatenstich war im April 2023. Die Arbeiten liegen im Plan. Die Baukosten betragen 2,5 Millionen Euro brutto.
Ab Mitte Januar 2024 werden die Arbeiten in Abhängigkeit von der Witterung weitergeführt. Bauende des ersten Abschnittes ist für Sommer 2024 geplant.
Bauabschnitt zwei folgt ab 2026 und beinhaltet den Anschluss an den bestehenden Radweg nach Stockhausen.
Der noch ausstehende Abschnitt Palmental von Karolinenstraße bis zum jetzigen Baubeginn kann zeitlich noch nicht festgelegt werden.
Restaurierung Friedhofskapelle
Die Rekonstruktionsarbeiten des gesamten Chorbereiches sind beendet. Es geht weiter in Zusammenarbeit mit der Wartburg-Sparkasse und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.
Im Oktober ist der zweite Bauabschnitt gestartet. Bis Ende dieses Jahres werden alle Vorarbeiten zur Raumausmalung geleistet sein. Für 2024 hofft die Stadt auf einen positiven Bescheid über erneute Fördermittel und dem Erhalt der Spendensumme der Verdopplungsaktion 20.000 Euro (für Mai/Juni erwartet). Davon ist der Beginn des dritten Bauabschnittes abhängig, der die Ausmalung des Kapellenschiffes beinhaltet. Eine neue Spendenaktion startet: „Ich kauf dir ein Stück vom Himmel“ gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Denkmalstiftung Eisenach und eventuell dem bisherigem Partner Wartburg-Sparkasse.
Wiedereröffnung der Predigerkirche
Die Wiedereröffnung hat die Stadt am 1. Oktober gefeiert. Es gibt eine neukonzipierte Ausstellung mittelalterlicher Schnitzplastiken, die nach der Renovierung und Überarbeitung besser in den Fokus gerückt wird. Die Lichtkunst-Installation des Künstlers Philipp Geist vertieft den Bezug zur heiligen Elisabeth weiter. In Erinnerung an ihr Leben und Wirken erschuf er einen begehbaren Lichtraum. Die Kirche hat an Strahlkraft gewonnen.