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Eisenacher Rathauskurier Amtsblatt der Stadt Eisenach
Ausgabe 12/2024
Aus dem Rathaus
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Aus dem Rathaus

Sphinx

Nein, sie stammen nicht aus Ägypten. Die beiden Fabelwesen aus der ägyptischen Mythologie begrüßen Besucherinnen und Besucher zu Beginn der Ausstellung im Eisenacher Stadtschloss. Ihre Herkunft liegt dabei näher als gedacht: Als Torwächter zum Totenreich waren Sphingen in Europa als Grabfiguren beliebt. Die hiesigen Exemplare standen einst auf dem Gottesacker in Gotha. Nach dessen Auflösung 1874 fanden sie ihren Weg nach Eisenach.

Scherz-Gefäß

Scherz-Gefäße sorgten in der Festkultur des 16. und 17. Jahrhunderts für Lacher, Spott und reichlich Schadenfreude. Denn: Wer den Wein daraus ausgießen oder gar trinken wollte, scheiterte unweigerliche an der geschickten Konstruktion. So sorgte auch das „Glasschiff“ aus Thüringer Produktion für bekleckerte und einigermaßen verdutzte Gäste. Wer das Kunststück hingegen unbeschadet zu Wege gebracht hatte, durfte sich in ein „Trinkbuch“ eintragen. Na dann, Prost!

Bildtapeten Teezimmer

Das Teezimmer des Gärtnerhauses mit den sehenswerten Bildtapeten im Eisenacher Kartausgarten lässt sich normalerweise nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Eine Auswahl davon ist nun zeitweise im Stadtschloss ausgestellt. Die Serie „Amor und Psyche“ wurde im 19. Jahrhundert in Paris auf Rollenpapier gedruckt. Inzwischen sind die vollständig erhalten gebliebenen zwölf Einzelszenen des antiken Märchens auf Leinwände aufgezogen worden. Sie erzählen von Neid, Leidenschaft, Mordlust und Versöhnung.

Spucknapf

Nicht ganz politisch korrekt geht es in der Porzellansammlung zu. Ende des 18. Jahrhunderts entstand der so genannte „Türkenkopf“. In der Zeit der Türkenkriege stand das türkische Heer zweimal vor Wien. Ein Feindbild war geboren und wurde vielfach abwertend inszeniert - zum Beispiel als Spucknapf.

Neugierig geworden? Besuchen Sie die Ausstellung „Herrscherwille und Bürgergeist“ im Eisenacher Stadtschloss und machen sich selbst ein Bild davon.