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Eisfelder Amtsblatt
Ausgabe 1/2025
Nichtamtlicher Teil
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Wussten Sie schon...

……. dass es Frauen in Deutschland während des 2. Weltkriegs möglich war, ihren längst als Soldat gefallenen Bräutigam noch nachträglich zu heiraten? Möglich machten dies ein geheimer Führererlass von 1941 und die Personenstandsverordnung der Wehrmacht in der Fassung vom 17.10.1942. Diese sonderbare Heirat wurde auf Antrag der Frauen durchgeführt und unmittelbar danach wieder aufgelöst. Mit diesem Akt erreichten die Frauen den Status von Kriegerwitwen und die mit dem Gefallenen gezeugten Kinder galten nicht mehr als unehelich - wichtige Voraussetzungen für die Hinterbliebenen-versorgung. Während des Krieges gab es etwa 25.000 solcher „Leichentrauungen“ (Quelle: Flugzeug Classic 11/2024 S. 48)

……. dass „Eyßfeldt“ als Ort schon vor 525 Jahren (1500/01) auf der ältesten Straßenkarte Mitteleuropas von Erhard Etzlaub in Nürnberg zu finden ist? Die Orientierung auf dieser Karte ist etwa schwierig, weil sie für unrere heutigen Verhältniss auf dem Kopf steht - Süden oben, Norden unten.

……. dass im Februar 1700 im evangelischen Deutschland der Gregorianische Kalender eingeführt worden ist, der bereits zwischen 1582 und 1585 durch die meisten katholischen Länder in Europa übernommen worden war? Auf den 18. Februar 1700 folgte dabei der 1. März.

……. dass Peter Reich aus Eisfeld vor 325 Jahren (im Jahre 1700) oberhalb der Stadt bzw. unterhalb der Feldmühle an der Stelle des ehemaligen Pochwerkes der Schmelzhütte eine Mahl- und Ölmühle (die spätere Trauten- oder Hessen-Mühle) errichtet hat? Den Platz mit dem noch darauf stehenden „alten Pochhäuslein“ und dem neu angelegten Wehr hat Peter Reich am 22.01.1700 im Erb- und Todeskauf von Herzog Ernst erhalten.

……. wie die Hintere Pforte in Eisfeld entstanden ist? Im Zuge der Neuordnung des Löschwesens schlug der Stadtsyndikus Ernst Ludwig 1806 vor, am Ende der Sackgasse neben dem Stadtbrauhaus einen zusätzlichen Ausgang aus dem Mauerkranz der Stadt zu schaffen als Rettungsweg bei Bränden in der Häfenmarktsgasse (Braugasse). So durchbrach man im Frühjahr 1807 an der besagten Stelle die Stadtmauer, riss einen Turm der Ringmauer und das sog. „Trillerhäuslein“ ab, schüttete in einem unterhalb der Stadtmauer liegenden, von der Stadt durch Tausch erworbenen Garten eine schräge Rampe für den neuen Weg auf und setzte schließlich die beiden hohenTorsteine, die heute noch stehen. Einer von ihnen zeigt übrigens die Jahreszahl 1807. Ein schweres, hölzernes Tor vervollständigte letztlich die neue Pforte. Der Schlüssel zu diesem Tor war bei Nachbarn untergebracht und ständig erreichbar.

……. dass im August 1832 das Lügentürmchen auf das städtische Flurschützenhaus an der Breiten Gasse gestellt wurde? Ursprünglich war es der obere Teil des Hirschendorfer Tores, nach dessen Abriß stand es mit Uhr und Glocke von 1823 bis 1832 auf dem Notdach des 1822 abgebrannten Rathauses.

....... dass die 1855 durch den Maurermeister Friedrich Langguth errichtete große Werra-Brücke am Schafhaus (heute Sachsendorfer Straße 1) nur neun Jahre hielt? Sie senkte sich in dieser kurzen Zeit so bedrohlich, daß man sie abbrechen mußte. 1864 errichtete der Maurermeister Johannes Börner „auf einem Pfahlrost“ eine neue Brücke, die sich als dauerhaft erwies. Vor dem Brückenbau führte an gleicher Stelle nur eine Furt durch die Werra, und für die Fußgänger gab es zwischen dieser Furt und dem Schafhaus den sog. „Schafsteg“.

……. dass vor 150 Jahren (ab dem 1. Januar 1875) nach dem Gesetz über die Reichsmarkrechnung Gulden, Thaler und Kreuzer durch Mark und Pfennig abgelöst worden sind?

....... dass am 03.05.1931 der Segelflugplatz auf dem Simmersberg bei Schnett eingeweiht worden ist? Initiator war der Eisfelder Gewerbeoberlehrer Carl Lorenz, den man auch „Berggeist“ nannte.

……. dass im Dezember 1931 auf dem Eisfelder Marktplatz erstmals ein „Christbaum für Alle“ mit elektrischer Beleuchtung aufgestellt worden ist?

....... daß die im Amtsblatt 03/07 angeführte Information aus der „Eisfelder Zeitung“ vom 8. Mai 1937 über das Setzen von 1000 Rosenstöcken in einer Erweiterungsanlage des Lobenstein-Parks tatsächlich zum „Rosengarten“ gehört? 1936/37 legte der Eisfelder Verschönerungsverein unter der Leitung seines verdienstvollen Vorsitzenden August Haas diese attraktive Anlage vor dem Eingang des Lobenstein-Parks auf eigene Kosten an.

....... dass die Segelfliegerei auf dem Eisfelder Flugplatz nicht schon, wie bisher bekannt, Ende 1944 eingestellt wurde? Nach einem durch Herrn Nils Büchling gefundenen Flugbuch hat der Flugschüler Jürgen Diestelmann am 24. Februar 1945 in Eisfeld die C-Prüfung geflogen. Dies bestätigte am 25.02.1945 ein Fluglehrer namens Becker.

Klaus Pfrenger

22.12.2024