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Eisfelder Amtsblatt
Ausgabe 6/2024
Nichtamtlicher Teil
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Wussten Sie schon...

…dass der Amtsverwalter Pohlig, Vorstand der Eisfelder Schützengesellschaft, am 15.05.1807 von Bürgermeister Höfer und Papierfabrikant Matthes für 244 Gulden und 1 Carolin die sog. Leite gekauft hat zur Errichtung des Schützenhofes und der Schießstände?

…dass 65 Eisfelder im Regiment der Herzöge von Sachsen 1807 – 1812 an den napoleonischen Kriegszügen teigenommen haben, u.a. an der Belagerung von Kolberg/Pommern 1807, am Kampf gegen die Tiroler Aufständischen unter Andreas Hofer 1809, am Spanienfeldzug 1810 und am Rußlandfeldzug 1812? Sie waren auch beteiligt am Nationalen Befreiungskampf gegen die französische Fremdherrschaft an der Seite Marschall Blüchers 1813 bis 1815. Etwa die Hälfte der Männer sah die Heimat nicht wieder.

…dass Eisfeld im Jahre 1808 noch 4 intakte Stadttore hatte? Das war das Coburger Tor, das Hildburghäuser Tor, das Hirschendorfer Tor und das Obere Tor. Tätig waren in diesem Jahr in Eisfeld über 60 Rotgerber, fast ebensoviele Schuhmacher und viele Nagelschmiede. In der Stadt gab es 369 Wohnhäuser und 2.414 Einwohner.

…dass es im Winter 1821/22 in Harras eine Masern-Epidemie gegeben hat, bei der, von 80 Schulkindern nur 3 verschont blieben? Die Schule blieb 6 Wochen lang geschlossen. 3 Kinder starben an dieser Krankheit.

…dass sich der Kaufmann Wilhelm G. Härtel, Besitzer des beim Eisfelder Stadtbrand vom 7. Juli 1822 abgebrannten Hauses Nr. 1 (Eckhaus Marktstraße/Kirchberg), im Herzoglichen Regierungs- und Intelligenzblatt vom 27. Juli 1822 bei Einwohnern von Stelzen, Heid, Görsdorf, Grattstadt, Harras, Bockstadt und Steudach sowie bei den Spritzenmannschaften aus Bedheim, Goßmannsrod und Gießübel für die versuchte Rettung seines Hauses und seiner Habe bedankt hat? Zugleich zeigte er an, dass sein Laden jetzt „in dem größtentheils niedergerissenen Hause des Herrn Senator Lutz, in der Schwedenstube, meiner Brandstätte gegenüber, befindlich ist“. Mit der „Schwedenstube“ ist die Gaststätte „Goldene Rose“ im heutigen kleinen Triebels-Haus gemeint.

…dass der Nagelschmied und Bierbrauer Carl Gottfried Recknagel 1827 im Haus Nr. 19 hinter dem Rathaus (Besitzer Carl Gottfried Recknagel und Caspar Friedrich Griebel) eine Bierwirtschaft eröffnet hat, die später nach ihrem Wirt Amandus Heyn „Mandus“ oder auch „Otto-Ludwig-Klause“ genannt worden ist? Heutiger Besitzer dieser Gaststätte ist Martin Bock.

…dass 1832 der Weber Georg Nicol Greiner aus Waffenrod und der Bauer Heinrich Rauschenberger aus Hinterrod nach Amerika ausgewandert sind?

…dass mit dem Wiederaufbau des beim Stadtbrand von 1822 total abgebrannten Eisfelder Rathauses erst rund 10 Jahre nach dem Brand begonnen worden ist? Am 25. Juli 1833 konnte der schöne Eckstein an der Ecke Marktstraße/Marktplatz gesetzt werden. Dieser Stein zeigt an der Marktseite mit verschlungenen Initialen den Namen des regierenden Herzogs B(ernhard) E(rich) F(reund) und an der Marktstraßenseite den Meißner Löwen und enthält in seinem Inneren zwei hölzerne und ein zinnernes Kästchen mit den Namen des Herzogs von Sachsen Meiningen und der Ratsherren, mehreren Münzen und verschiedenen Schriftstücken. Am 21.10.1836 konnte das Rathaus endlich feierlich eingeweiht werden.

…dass der Eisfelder Schuhmacher Lorenz Schmidt am 17. Oktober 1834 nach einem Böllerschuß am Schützenhof, der ihm die Hirnschale einschlug, gestorben ist?

…was der Eisfelder Gemeinderat am 14.10.1845 beschlossen hat? Eine Deputation, bestehend aus Bürgermeister Härtel und dem Gemeinderatsmitglied Christian Heim, soll beim Herzog in Meiningen dafür plädieren, dass die Werrabahn von Coburg her über Eisfeld und nicht etwa über Rodach geführt wird.

Klaus Pfrenger

02.05.2024