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Südeichsfeld Bote
Ausgabe 8/2025
Nichtamtlicher Teil
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Aus der Verwaltungsgemeinschaft

Pfarrer Matthias Mötzung segnet die neue Fahne der Feuerwehr Geismar.

Auch Thüringens Landtagspräsident Thaddäus König (2. von links) gratulierte zur Fahnenweihe in Geismar.

Gäste aus drei Bundesländern lassen sich das Ereignis nicht nehmen und gratulieren

Geismar. Wenn Abordnungen umliegender und weiterer Landkreise aus immerhin drei Bundesländern in aller Herrgottsfrühe zum Fuße des Hülfensberges ziehen, muss es sich nicht zwangsläufig um eine Wallfahrt handeln. Ziel einer etwas anderen Pilgerreise war jetzt die Pfarrkirche „St. Ursula“ in Geismar, um dort einem eher seltenen Weiheakt beizuwohnen. Die auf einem Tisch neben dem Marienaltar ausgebreitete neue Fahne der „Freiwilligen Feuerwehr Geismar 1879“ ist nämlich während eines Festhochamtes feierlich gesegnet worden.

„Es ist nicht nur ein Stück Stoff, dem man hinterhergeht. Sondern immer auch ein Bekenntnis, sich für die Gemeinschaft einzusetzen“, verdeutlichte Pfarrer Matthias Mötzung das Symbolhafte von Fahnen. So ist auf dem vorliegenden Exemplar natürlich der heilige Florian als Schutzpatron der Feuerwehrleute abgebildet. Die Feuerwehren seien nicht nur für einen Katastrophen- und Ernstfall zu jeder Tages- und Nachtzeit da, sondern auch für den Zusammenhalt im Ort hoch einzuschätzen, betonte der Prediger.

Weshalb man sich für die Wallfahrtskirche des Hülfensberges auf einer Seite der tiefblauen Fahne geeinigt hatte und wie es nach rund 20-jährigen Planungen und Debatten überhaupt zu dem Banner gekommen war, erläuterte Holger Buchhardt während eines Frühschoppens im Kulturhaus. „In Geismar ist immer alles kompliziert“, meinte er lakonisch. Doch dem Gremium aus Friedbert Bartholomäus, Gerhard Kistner, Gerhard Kohl, Herbert Richwien, Hans-Georg Walz und Holger Buchhardt gelang letztlich ein wohl alle Seiten beeindruckendes Resultat. So flankieren auch die Namen von Geismars Ortsteilen Bebendorf, Döringsdorf und Großtöpfer die Wallfahrskirche auf der Fahne. Links neben der Kirche erhebt sich das Konrad-Martin-Kreuz aus silbernen Fäden, die es bei bestimmtem Lichteinfall sogar zum Leuchten bringen. Nicht fehlen darf auch der Geißbock als Wappentier der Geismarer.

Für Stefan Scharf war das Ereignis im Südeichsfeld eine Sternstunde gleich in mehrfacher Hinsicht. Er überbrachte die Glückwünsche der vier Geismar-Orte aus Göttingen, Frankenberg und Fritzlar (jeweils Hessen) und aus der thüringischen Rhön. „Mir ist um die Geismarer Feuerwehren nicht Bange, weil jetzt auch die neue Generation nachrückt“, betonte Scharf als Begründer der länderübergreifenden Feuerwehr-Partnerschaft der fünf Namensvetter vor 36 Jahren.

„Vereint euch hinter der Fahne und bleibt unserer Gemeinde treu“, gab Geismars Bürgermeister Martin Kozber (CDU) den 104 Vereinsmitgliedern, 24 aktiven Eisatzkräften und 14 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr mit auf den Weg. Thüringens Landtagspräsident Thaddäus König (CDU) erinnerte daran, dass das Innenministerium das Projekt über Lottomittel bezuschusst habe. „Die Fahne steht für Generation, Tradition und Gemeinschaft.“ Auch Alt-Bürgermeister Alois Genau ließ durch Vereinschef Herbert Richwien eine Grußbotschaft übermitteln und zeigte sich dankbar, dass er im Laufe seiner 16-jährigen Dienstzeit stets durch die Feuerwehr entlastet worden sei.

Über die Gesamtkosten für das edle Exemplar aus der Fahnenmanufaktur Plauen hielt man sich in Schweigen. Den materiellen wie symbolischen Wert wussten vor allem die anwesenden Fahnenabordnungen aus Frieda, Sickerode, Ershausen, Geismar-Göttingen und Lengenfeld/Stein als Paten richtig zu schätzen.

Reiner Schmalzl