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Reinhardsbrunner Echo
Ausgabe 2/2025
Stadt Friedrichroda mit den Ortsteilen Finsterbergen und Ernstroda
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Heute hier, morgen dort, ohne richtige Pause?

Ist ein Journalist wirklich immer auf dem Sprung? Hat er überhaupt Feierabend bei so viel Arbeit? In diesem Text möchte ich euch einen Einblick in die Arbeit einer Redaktion, die Zeitung und in den Beruf des Journalisten geben.

Die Printmediengruppe der neunten Klasse am Perthes-Gymnasium Friedrichroda hatte am 18. November 2024 die Chance, mit Ingo Glase, einem Mitarbeiter und Journalisten der Funke-Mediengruppe ein Interview zu führen.

Zunächst müsste man erst einmal die Frage klären, was die deutsche Funke-Mediengruppe eigentlich ist. Die Funke-Mediengruppe gibt Zeitungen, wie zum Beispiel die Thüringer Allgemeine Zeitung, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und die Thüringer Landeszeitung, heraus. Sie ist ein Medienkonzern, der gedruckte und digitale Medien produziert und verbreitet. Ihr Fokus liegt dabei auf den drei Geschäftsbereichen Regionalmedien, Zeitschriften sowie auf digitalen Medien.

Aber wie funktioniert es nun, dass eine ordentliche Zeitung durch die Redaktion herausgebracht wird?

Als erstes werden von Mitarbeitern Themen herausgesucht und in die Redaktion mitgebracht. Jeder bringt ein oder mehrere Themen mit. Diese werden dann zusammengetragen und die besten werden herausgefiltert. Wenn die Themen feststehen, wird an die Arbeit des Recherchierens gegangen. Wie Herr Glase selbst gesagt hat, ist es am besten, wenn man Personen interviewt, die selbst betroffen sind oder Experten auf dem Gebiet sind. Für Interviews sollte man außerdem immer zwei Personen interviewen und zwar eine, die eine positive Meinung dem ausgewählten Thema gegenüber hat, und eine, die eher eine negative Meinung vertritt. So kann man eine Vielfalt an Perspektiven im Text präsentieren und diese gegenüberstellen. Natürlich kann man seine Informationen auch durch das Recherchieren in verschiedenen Quellen heraussuchen, jedoch müssen die Recherchen dann sehr sorgfältig erledigt werden, weil die Chance, dass man etwas Falsches recherchiert, höher ist als bei einem Interview. Oftmals nehmen die Journalisten ihre Informationen von Nachrichtenagenturen und arbeiten mit ihnen zusammen. Wenn der Textautor alle benötigten Informationen hat, formt er diese in einen Artikel um und muss ihn bis zu einem bestimmten Termin in der Redaktion abgegeben haben. Zum Text werden dann noch passende Bilder gemacht oder herausgesucht und fertig ist das Ganze. Die vollständige Zeitung mit den vielen Texten der Autoren wird zusammengestellt und gedruckt. Die deutsche Funke-Mediengruppe druckt ihre Zeitungen in Chemnitz, Halle und Braunschweig.

Dies ist doch aber sehr teuer, weil hunderte Zeitungen und Zeitschriften hergestellt und gedruckt werden müssen. Und auch das Nutzen der Nachrichtenagenturen muss durch Pauschalen bezahlt werden. Wie wird das Ganze letztendlich finanziert?

Es wird laut Ingo Glase größtenteils mit den Zeitungs-Abos bezahlt. Aber auch die Werbeanzeigen in den Zeitungen und natürlich der Verkauf der Zeitungen bringen Geld für die Herstellung ein.

Wie bestimmt jedem bekannt ist, gibt es viele Fake News. Was passiert also, wenn der Textautor falsche Informationen in seinem Text geschrieben hat und dieser bereits in der herausgegebenen Zeitung steht?

Ingo Glase sagte, dass man diese falschen und fehlerhaften Texte natürlich zeitnah, wenn nicht sogar sofort, mit einem anderen Text richtigstellt. Dieser Entschuldigungstext beziehungsweise die Richtigstellung wird dann direkt mit der nächsten Zeitung veröffentlicht und die Sache ist damit geklärt.

Es gibt viele verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, aber mit welchen Themen beschäftigt sich eigentlich die Funke-Mediengruppe?

Sie beschäftigen sich natürlich mit lokalen, politischen und mit den üblichen Themen in einer Zeitung (Sport, Wetter, etc.), aber auch mit Klatsch und Tratsch auf hohem Niveau, z.B. auf der TA-Seite „Aus aller Welt“. Die Beiträge unterteilen sich dabei in bereits vorgearbeitete Texte und in aktuelle Recherchen.

Um zum Schluss auf die Fragen am Anfang des Textes zurückzukommen: Ist ein Journalist wirklich immer auf dem Sprung und hat er überhaupt richtig Feierabend?

Als Journalist kann man sich die Arbeitszeiten selber einteilen, erzählte uns Herr Glase. Natürlich muss man trotzdem auf seine Stundenanzahl in der Woche kommen. Die meisten fangen 10 Uhr morgens an zu arbeiten, aber wie es Herr Glase selbst gesagt hat, hat man nie richtig Feierabend oder Pause. Dies liegt daran, dass man am Tag versucht, so viele Informationen wie möglich zu sammeln und somit ständig an verschiedenen Orten ist, zum Beispiel für verschiedene Interviews oder Reportagen. So kommt es öfters auch vor, dass man erst spät nach Hause kommt und dann noch an Texten für die Zeitung arbeiten muss. Also kann man wirklich sagen, dass ein Journalist fast immer ohne Pause auf dem Sprung ist und manchmal nie richtig Feierabend hat, aber trotzdem einen abwechslungsreichen, spannenden und sehr verantwortungsvollen Beruf ausübt.

Marie Stöbe 9/1