Deutsch-französisches Fest in Friedrichroda

19.07.2025

Es war ein tolles Fest, so die Meinung vieler Besucher auf dem Parkplatz an der Kirche. Es war ein Wochenende mit vielen tollen Festen im Landkreis Gotha. Jeder Einheimische und jeder Gast konnte da etwas Passendes für sich finden. Für die Freunde und selbstverständlich auch die Freundinnen der französischen Kultur und des „savoir vivre“ wurde auf dem Festplatz so einiges geboten. Es gab köstliche, vor allem französische Spezialitäten und Getränke sowie einen Boule-Wettbewerb für sportlich Ambitionierte und Quizfragen für große und kleine Frankreichexperten.

Letztere konnten sich über Preise in den Kategorien „Quiz für Erwachsene“ und „Quiz für Kinder“ freuen. Rege Beteiligung war auch beim Boule-Wettbewerb zu verzeichnen. Einst als Zeitvertreib für gelangweilte Soldaten der italienischen Armee als Spiel mit Kanonenkugeln entstanden, später in Südfrankreich als Lieblingsspiel älterer Herren kultiviert, ist es aktuell auch ein beliebter Freizeitsport in Deutschland geworden. Boule, Boccia oder Pétanque- ein Sportler des Pétanque-Clubs Erfurt erklärte im Interview die Begriffe und Spielregeln, bevor es dann im Keilspark zur Sache ging. Gleich mehrere Mitglieder des Clubs waren angereist, um die Teilnehmer des Wettbewerbs zu betreuen. Auf die Gewinner, die zur zahlenmäßig stark vertretenen Abordnung des Partnerschaftsvereins Tambach-Dietharz_Vivier-au-Court gehören, wartet ein Abendessen im „Petit Elephant“ in Friedrichroda.

Sogar ein Preisträger des letzten Boule-Turniers vom 13.07.2025, das anlässlich des französischen Nationalfeiertages am 14.07.2025 in Erfurt stattfand, war anwesend. Er erkämpfte mit seiner Mannschaft den 1.Platz, konnte aber am Samstag sehr zu seinem Leidwesen nicht am Wettbewerb teilnehmen, weil er auf der Bühne als Gesangskünstler gebraucht wurde: Jürgen Funkel.

Jürgen Funkel alias Georges le Chanteur sang Chansons zur Gitarre, meistens allein, anfangs mit Sabine Wiedemann das Chanson von Joe Dassin „Aux Champs Élysées“, später dann zusammen mit seiner ehemaligen Schülerin und Absolventin des Perthes-Gymnasiums Friedrichroda, Elsa Krautz, die das Publikum mit ihrer Interpretation französischer Lieder bezauberte.

À propos zaubern: Axel Rehwagen zauberte als Kellner Louis le Gourmet vor allem für das kleine Publikum, das er auch in seine Bühnenshow einbezog.

Wer der älteste Besucher war, ist nicht bekannt und unterläge wohl auch dem Datenschutz. Der definitiv jüngste Besucher schlummerte tief und fest in seinem Kinderwagen: Valentin Zergiebel war erst am 14.07.2025, dem französischen Nationalfeiertag 6 Tage zuvor geboren worden.

Zum Schluß möchte ich noch an den Initiator dieses Festes erinnern, dessen Todestag sich am 18.07.25 zum 6. Mal jährte. Andreas Körber, der leider früh verstorbene Inhaber des „Petit Bistro“, heute als „Petit Elephant“ von der Familie Zergiebel betrieben, rief das deutsch-französische Fest 2015 ins Leben. Durch seinen Tod und die nachfolgende Pandemie wurde es nicht weitergeführt.

Nach dem Ende der Pandemie beschlossen 2 Friedrichrodaerinnen, es wieder aufleben zu lassen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Tourismusinformation Friedrichroda konnte es am 14.07.2023 wieder an gewohnter Stelle stattfinden und fand so viel Anklang bei den Festgästen, dass es nach 1 Jahr Pause 2025 wieder stattfinden konnte.

Das Organisationsteam Jürgen Funkel, der als Musiker auftrat und die Preise einwarb, Sabine Wiedemann, die sich Quizfragen und Moderationsthemen ausdachte und die Veranstaltung moderierte und Hannelore Weber, die bei der Vorbereitung half und die „Quizzer“ betreute, bedankt sich an dieser Stelle bei Annett Fuchs und Giulia Fiocco sowie ihrer Chefin Antje Hammermeister von der Tourismusinfo für die gute Zusammenarbeit. Herzlichen Dank auch an die Mitglieder des Sprachenstammtischs in Gotha, die für die jüngsten Besucher den Mal- und Basteltisch betreuten und sich über neue Stammtisch-Interessentinnen freuen durften

Ebenso möchten wir uns bei den Sponsoren und Gastronomen sowie bei allen Beteiligten bedanken, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.

Leider war die Delegation aus der Partnerstadt Nouvion-sur-Meuse von der Stadtverwaltung bereits 2 Wochen zuvor zum Schwimmbad-Jubiläum eingeladen worden. Wir hoffen aber, dass der zu diesem Anlass intern stattgefundene Ideenaustausch auch in absehbarer Zeit dazu führt, dem europäischen Gedanken des Zusammentreffens interessierter Bürger beider Partnerstädte Leben einzuhauchen.

Sabine Wiedemann