„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ dies sagte einst Karl Valentin.
Beides stimmt, für die 14 Hobbykünstler des Kreativkreises Gotha im Bildungswerk-Grone war es Lebensfreude.
Bereits zum fünften Mal lud uns Frau Dr. Rommel ein, Bilder in ihren Praxisräumen auszustellen. Sie liebt Kunst und wir spüren die herzliche Atmosphäre in der Familienpraxis und kommen gern nach Mechterstädt. Es passt auch irgendwie gut zusammen, sich mit Kunst zu beschäftigen kann eine sehr heilsame Therapie sein. Es sind 61 Arbeiten, die wir zur Ausstellung brachten. Nun erheben wir nicht den Anspruch, außergewöhnliche Werke geschafft zu haben. Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass sich viele Sichtweisen in der kreativen Arbeit vereinen.
Es ist nicht meine Absicht, diese Werke nun bekannten Malern zuzuordnen. Dies können die Betrachter durch eigene Interpretationen herausfinden. Als Anregung weise ich auf Pablo Picasso, Edward Hopper, Friedensreich Hundertwasser, Renè Magritte, Frieda Kahlo, Giuseppe Arcimboldo, Amedeo Modigliani und Walter Herzog hin. Diese und noch mehr standen aber nur Pate bei der Arbeit. Wer genau hinschaut wird entdecken, dass wir den Geist aber nicht die Buchstaben übernommen haben. Einige Bilder sind so filigran, fotorealistisch gezeichnet, dass James Cook einige Zeichner bei seinen Expeditionen neben Georg Forster für Tiere- und Pflanzenzeichnungen mitgenommen hätte.
Die Vielfalt der Motive wird auch in den unterschiedlichsten, angewendeten Techniken deutlich und erlebbarer. Es sind Öl-, Acryl- und Aquarellbilder, Collagen und Zeichnungen mit Kreide, Pastell, Feder, Bleistift, Fineliner und Aquarellstifte. Auch ein Holzdruck und eine Holzintarsie sind vertreten.
Wenn Bilder und Zeichnungen auf den ersten Blick realistisch erscheinen, so ist es kein Abbild der Natur. Es ist vielmehr ein „Innen-Bild“, nämlich das, was Künstler empfanden, als das Bild gemalt oder gezeichnet wurde. Es ist die Liebe zur Natur und der Respekt vor geschaffenen Werken.
Mögen auch Sie beim Betrachten der Bilder die Freude empfinden, die wir bei der Arbeit hatten und lassen Sie sich inspirieren. Was Kunst bewirken kann, zeigte die Reaktion von Erika Schirmer auf ein Plakat von Pablo Picasso 1949. Am Tag, als sie die Taube auf dem Plakat sah, entstand das Lied „Kleine weiße Friedenstaube“: „Du sollst fliegen Friedenstaube, allen sag es hier, dass nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir.“
Diese Strophe sang sie noch am gleichen Tag Kindern vor und wurde der heutigen älteren Generation zum Sinnbild für den Frieden.
So gesehen sind alle Bilder dieser Ausstellung als eine Botschaft zu verstehen unsere wunderschöne Erde für unsere Kinder lebenswert zu erhalten.
Jürgen Seifert