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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft "Nesseaue"
Ausgabe 6/2023
Eschenbergen
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Wenn Engel reisen

An Tagen wie diesen... Dann weiß ich, DU vergisst mich NIE.

Ein Tag voll Sonne, voller Glück und guter Laune. Ein Geschenk! Nach Wochen der Kälte, nach Stunden gefüllt mit Schmerz, mit Trauer, mit Angst und manchmal auch Lichtblicken aber auf jeden Fall mit blinkendem Akku, war er da: mein Engel... schon in der Nacht habe ich eine Kraft gespürt, die mich getragen hat. Wie von selber haben sich zig Liter Kaffee und Tee gekocht. Wie Zahnräder haben sich die Dinge und Vorbereitungen ineinander gefügt... 7:00 Uhr Start und 1, 2, 3 saßen 50 gut gelaunte Leute in unserem Reisebus. Jeder hatte sein Päckchen Last dabei. Krankheiten, Traurigkeiten, Anspruch, Erwartungen und Befürchtungen.

Mit jedem Kilometer Richtung Wörlitz wurde diese Last leichter und als wir bei schönsten Sonnenschein am Ziel ausgestiegen sind, waren wir so voller freudiger Erwartungen, dass wir fast aus dem Staunen und lachen nicht mehr herausgekommen sind. So viel Schönheit hat uns überrascht. Am Beginn suchten wir die herrliche romanische Kirche St. Petri auf. Etwas ganz besonderes! Fast 900 Jahre alt, gibt sie dem Park und den Menschen dort Schutz und ein ganz besonderes Gesicht. Schon 1520 stellten die anhaltischen Fürsten sich auf die Seite der Protestanten, so dass Martin Luther bereits 1532 in der Wörlitzer Kirche predigen konnte.

Dem Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817), dem Schöpfer des Dessau-

Wörlitzer Gartenreiches verdanken wir unbeschreiblich schöne Eindrücke. Auf seinen Reisen in die Schweiz, nach Italien, Frankreich und Holland brachte er Zeugnisse von Architektur und Gartenkunst mit nach Wörlitz. Auch fühlt man sich im Park sehr an englische Gärten erinnert. Mit einem Wort: wunderbar. Die leiblichen Genüsse standen den sinnlichen in nichts nach. Mittagessen mit Seeblick und Kaffeetafel auf grüner Wiese unter blühenden Apfelblüten waren der Gipfel des Genusses.

Der Abschied von Wörlitz viel ein wenig schwer. Zum Abschluss dieses sonnendurchfluteten Frühlingstages durften wir in der Autobahnkirche St. Jakobus Major in Brehna, gelegen am Lutherweg, noch danke sagen und wurden dort mit Orgelmusik und Glockengeläut empfangen.

Ja mein Engel, heute merke ich, wie du meine Seele neu nährst. Mit Speise die von Gott kommt: Herzensmut, Gedankenklarheit, Weitblick, Atemtiefe - auch mein Leib wird davon wieder lebendig.

Dann weiß ich, DU vergisst mich NIE und ich halte mein gestärktes Herz meinem Gott entgegen und sage: „DANKE" [nach dem Gebet von Karoline Simmering]

Für die Kirchgemeinde Eschenbergen

Euere Küsterin Susanne Winter