Abbildung 1 Bereits umgesetzter Bauabschnitt 1.1 (Quelle: ThLG)
Abbildung 2 Bereits umgesetzter Bauabschnitt 1.1 mit Überströmstrecke (Quelle: ThLG)
Abbildung 3 Bereits umgesetzter Bauabschnitt 1.4 (Quelle: Eisermann Ingenieure)
Im April 2026 startet der Bau des nächsten großen Bauabschnittes zur Verbesserung des Hochwasserschutzes entlang der Gera. Im Auftrag des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) errichtet die Thüringer Landegesellschaft (ThLG) mit dem Teilobjekt 1.3 östlich von Walschleben eine rund 2,3 Kilometer lange Hochwasserschutzanlage, die die Gemeinden Walschleben und Elxleben künftig vor einem hundertjährlichen Hochwasserereignis (HQ 100) schützen wird. Das Vorhaben ist Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms und trägt zugleich zum Schutz der Unterlieger an der Unstrut bei.
Archäologische Untersuchungen laufen bereits
Als Voraussetzung für den Baubeginn finden seit Ende November umfangreiche archäologische Voruntersuchungen im Bereich zwischen Elxleben und der K16-Brücke statt.
Sie sollen bis März 2026 abgeschlossen werden. Die Untersuchungen sind aufgrund geplanter Erdarbeiten gesetzlich vorgeschrieben und werden vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie durchgeführt.
Umfang der Baumaßnahme
Mit dem Teilobjekt 1.3 wird eine rückverlegte, DIN-gerechte 2-Zonen-Deichanlage errichtet.
Die durchschnittliche Deichhöhe beträgt 1,7 Meter, maximal werden bis zu 3,0 Meter erreicht.
Neben dem neuen Deich entstehen ein Deichverteidigungsweg, zwei Sielbauwerke sowie Geländemodellierungen. Zusätzlich wird nördlich von Elxleben eine rund 120 Meter lange und zwischen 0,6 und 1,5 m hohe Teilschutzanlage zur Sicherung landwirtschaftlicher Flächen gebaut.
Der Rückbau der bestehenden Altdeiche erfolgt in einem nachfolgenden Bauabschnitt ab 2027.
Fortschritte im Gesamtvorhaben
Das Gesamtprojekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes zwischen Kühnhausen und Gebesee wird von der Thüringer Landgesellschaft mbH vorbereitet und umgesetzt. Bereits realisiert wurden die Teilobjekte 1.1 und 1.4, darunter neue Deichabschnitte, technische Bauwerke und Geländemodellierungen im Gewerbegebiet Walschleben und entlang der Bahnstrecke.
Ausblick
Die Bauarbeiten des Abschnitts 1.3 sollen Ende 2026 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2027 folgen der Rückbau der Altdeiche und weitere Maßnahmen zum Gewässerausbau bis zur K16-Brücke. Bis 2033 sollen alle Maßnahmen des Gesamtprojekts abgeschlossen und der Hochwasserschutz für die Anliegergemeinden entlang der Gera nachhaltig verbessert sein.
Die Baukosten belaufen sich auf ca. 6,5 Mio. Euro.
Hintergrund:
Der Planfeststellungsbeschluss für den Gewässerausbau der Gera wurde am 24. März 2023 erlassen. Ziel des Gesamtvorhabens ist es, den Hochwasserschutz für die Ortslagen Elxleben, Walschleben, Ringleben, Andisleben und Gebesee deutlich zu verbessern. Durch die frühzeitige Bereitstellung großer Retentionsflächen leistet das Projekt zudem einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Kommunen entlang der Unstrut im Landkreis Sömmerda und im Kyffhäuserkreis.
Die Planung und Umsetzung des Gesamtvorhabens wurde bereits 2019 vom TLUBN an die Thüringer Landgesellschaft mbH übertragen. Der Rückbau der Altdeiche entlang der Gera ist bereits im Planfeststellungsverfahren vorbereitet und der Sofortvollzug für die Baumaßnahme 2026 angeordnet worden.