Mitte Juni machten wir einen Ausflug in den Gebeseer Kuhstall. Nach anfänglichem Chaos, Begeisterung pur. Chaos aus dem Grund, …wir hatten das Gefühl, die Kinder erwarten dort einen Glitzerregen von der Decke, jagen durch den Stall auf der Suche nach einem Elsa-Schloss, oder einem versteckten Piratenschatz mit einem Happy Meal. Dass es in einem Kuhstall wirklich nur Kühe gibt, man viel erfahren und entdecken kann, damit hatten sie wohl im ersten Moment nicht gerechnet.
Diese Erkenntnis sickerte dann aber allmählich durch und wir hatten einen wirklich sehr schönen Tag. Ausgestattet mit Gummistiefelchen wurden wir bereits erwartet und besuchten zuerst einen neu gebauten riesigen Stall, in dem sehr, sehr viele Milchkühe standen. Wir erfuhren vom Leben der Kühe im Stall Gebesee. Ab der Geburt durchlaufen sie verschiedene Stationen, wie von einer Art Kindergarten, über Schule bis ins Erwachsenen Leben als Milchkuh. Wir staunten, denn eine Milchkuh gibt täglich zwischen 35 und 50l Milch. Im Kindergarten zeigten uns Patricia und Anja wie viele Packungen das sind. Unglaublich!
Die Nachkommen der Kuh heißen Kälbchen und dann Färsen. Erst wenn sie das erste Mal gekalbt haben, nennt man sie Kuh. Das Futter sieht sehr interessant aus und wird von einer Art Bagger immer wieder direkt vor die Boxen geschoben. Es heißt Silage und enthält viele wertvolle Mineralstoffe, die für die Kühe wichtig sind.
Die Kälbchen stehen in sogenannten Iglus und werden vollautomatisch versorgt. Dafür fährt ein Roboter von Kälbchen zu Kälbchen und bietet mit einem imitierten Euter dem Kälbchen die für es berechnete Milchmenge an. Sehr spannend zu beobachten. Das Milchpulver für die Kälbchen durften wir kosten und stellten fest, es schmeckt uns überhaupt nicht.
Ein Highlight war das vollelektronische Milchkarussell! Wir beobachteten, wie die Kühe dort selbstständig ein- und aussteigen, sich der Roboter an den Zitzen der Kuh aussaugt und die Kuh so gemolken wird. Der Melkvorgang wird elektronisch, durch die Mitarbeiter überwacht, sie sehen alle erforderlichen Daten der Kuh. Wir kennen nun den Weg, der Milch vom Stall in Gebesee, über den Transport in eine Molkerei, bis sie wieder hocherhitzt und gereinigt im Kindergarten auf dem Tisch steht.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Georg Fischer und Beate Borsch für die interessante Führung. Wir haben viel gelernt und sind begeistert und euphorisch in den Kindergarten zurück, gekehrt. Am nächsten Tag haben wir die Erlebnisse und Eindrücke aufgemalt, es sind wundervolle Kunstwerke entstanden. Einige Kinder haben bis ins Detail das Milchkarussell, oder die Versorgung der Kälbchen gezeichnet.