In der Gemeinde Saarwellingen zeigt sich ein wachsendes Problem, das nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unser Zusammenleben belastet: die illegale Müllentsorgung. Immer häufiger werden Abfälle achtlos und ohne jegliches Verantwortungsgefühl in unserer Gemeinde entsorgt – mit gravierenden Folgen für Natur, Lebensqualität und auch für den Geldbeutel.
Jährlich fallen in Saarwellingen mittlerweile rund 250 Kubikmeter illegal abgelagerter Müll an – und das ist nur der Müll, der vom Bauhof der Gemeinde entsorgt wird. Nicht enthalten in dieser Zahl ist der Abfall, der rund um die Container-Standplätze liegt. Dieser wird von den jeweiligen Entsorgungsbetrieben der Container beseitigt. Es ist also davon auszugehen, dass die tatsächliche Menge illegal entsorgten Mülls deutlich größer ist.
Schon die bekannten 250 Kubikmeter sind jedoch eine erschreckende Zahl, die zeigt: Es handelt sich längst nicht mehr um Einzelfälle. Zur Veranschaulichung: Ein normaler Linienbus hat ein Fassungsvermögen von etwa 60 bis 70 Kubikmetern – 250 Kubikmeter entsprechen also dem Volumen von knapp vier randvoll gefüllten Bussen. Diese Müllmengen liegen bis zu ihrer kostenintensiven Entfernung oft sichtbar in der Landschaft, verunstalten unsere Umwelt, ziehen Schädlinge an – und verursachen erhebliche Kosten für die Allgemeinheit.
Besonders betroffen sind inzwischen vermehrt die Container-Standplätze, die zunehmend zu wilden Müllkippen verkommen. Das größte Problem sind hierbei die Altkleidercontainer. Sobald diese voll sind, wird dort leider auch weiterer Unrat, wie beispielsweise Haus- und Sperrmüll, achtlos dazugestellt. Oft geschieht das mitten im Ort, gut sichtbar für alle, als wäre es das Normalste der Welt. Die Gemeinde Saarwellingen steht bereits mit den Aufstellern der Container in Kontakt und hat um eine zeitnahe Leerung bzw. gegebenenfalls Entfernung der betroffenen Container gebeten – in der Hoffnung, die Lage dadurch entschärfen zu können.
Immer wieder wird aus der Bevölkerung der Wunsch nach einer Videoüberwachung der Containerstellplätze geäußert. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist dies derzeit nicht zulässig. Es gibt jedoch ein Pilotprojekt des Entsorgungsverbands Saar (EVS), das eine datenschutzkonforme Videoüberwachung ohne Auswertung personenbezogener Daten ermöglichen soll. Erste Erfahrungen, z. B. aus Ludwigshafen, zeigen jedoch, dass sich Müllablagerungen dadurch nicht verringern, sondern lediglich in abgelegenere Bereiche verlagert werden.
Ein Tipp zur korrekten Entsorgung von Altkleidern: Noch tragbare Kleidung kann gut verpackt in die bereitgestellten Altkleidercontainer geworfen werden. Sind die Container bereits überfüllt, sollte man den nächsten Entleerungstermin abwarten und seine Altkleider zu einem späteren Zeitpunkt einwerfen, um eine Vermüllung zu vermeiden. Alternativ ist die kostenlose Abgabe während der Öffnungszeiten im EVS-Wertstoffzentrum Saarwellingen möglich. Eine weitere Option ist die Abgabe sauberer und tragbarer Kleidung in Sozialkaufhäusern – hierzu sollte man sich vorab telefonisch erkundigen. Dreckige oder zerschlissene Kleidung darf übrigens weiterhin über den Hausmüll in der Grauen Tonne entsorgt werden.
Doch das Müllproblem beschränkt sich nicht nur auf die Containerstellplätze. Beispielsweise im Gewerbegebiet Saarwellingen, in Schwarzenholz an der Mariengrotte, auf ungenutzten Grundstücken, in unseren Wäldern sowie entlang von Straßen wird regelmäßig illegal Müll abgeladen – von Bauschutt über Autoreifen bis hin zu Sperr- und Hausmüll ist alles vertreten. Diese Entwicklung ist mehr als nur ein Schandfleck im Ortsbild – sie stellt eine Gefahr für Tiere, eine Belastung für Böden und Gewässer sowie eine dauerhafte finanzielle Belastung für jeden Steuerzahler dar.
Ein kleiner Lichtblick: Dank gezielter Kontrollen konnten in der Vergangenheit mehrere Verursacher ermittelt und Bußgelder in Höhe von rund 1.640 € verhängt werden - die Verfolgung soll zudem zukünftig weiter ausgebaut werden. Doch diese Maßnahmen decken bei Weitem nicht die tatsächlichen Kosten – und schrecken offenbar nur wenige ab.
Deshalb ist jetzt die gesamte Gemeinschaft gefragt: Jede und jeder kann helfen, dieses Problem einzudämmen. Wer illegale Müllablagerungen beobachtet, kann dies unkompliziert über das Meldeportal www.saarwellingen.buergertipps.de, die meinOrt-App oder direkt bei der Ortspolizeibehörde melden. Ein optimiertes Online-Meldesystem ist bereits in Planung und soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.
Illegale Müllentsorgung ist kein Kavaliersdelikt. Sie ist ein Angriff auf unser Zuhause, unsere Umwelt und unser Miteinander. Lassen wir es nicht zu, dass achtlos Weggeworfenes zur Normalität wird. Saarwellingen ist unsere Gemeinde – halten wir sie sauber!
Bericht: Gde., L. Obländer