Nach jahrelangen Recherchen und Forschung in Archiven ist das Buch:
„Die Eisenbahn Ilmenau-Gehren - Großbreitenbach IGE 1881 bis 1997
Von der Bachsteinbahn zum Rennsteig -Ilm -Radweg“
des Elgersburger Autors Stefan Wespa erschienen.
Der Radweg vom Rennsteig hinab ins Ilmtal hat sich in zwölf Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Erst im Ilmtal entlang und dann stetig bergauf am Westrand des Langen Berges führend, ist er eine touristische Bereicherung unserer Region. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf unsere schöne Thüringer Heimat. Manch einer wird sich auf der ehemaligen Bahntrasse fragen, was es wohl einst hier an Eisenbahnen gegeben hat. Genau das hat der Autor nun umfassend und detailliert in einer Zeitreise nach jahrelangen Recherchen aufgearbeitet.
Die spannende Geschichte der Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn, welche von 1881 bis 1997 mit der Erschließung der Lange-Berg-Region den wirtschaftlichen Aufschwung brachte, zeigt auch unsere gesellschaftlichen Umbrüche bis in die Gegenwart auf. Die Existenz dieser Eisenbahn in fünf Staatsformen, welche immer mit den oft schwierigen Lebensverhältnissen der Anwohner der Region verbunden war, ist ein Spiegelbild unserer jüngeren Geschichte.
Die bis Ende 1918 bestehende Monarchie in Deutschland brachte viele kleinere Staatsformen hervor. So entstanden nach 1598 das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen und das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. In Personalunion bemühten sich diese intensiv um den Bahnbau auf ihrem Gebiet. Die Regierung in Sondershausen erkannte, dass man nur durch einen Eisenbahnanschluss die Not der Bergdörfer um den Langen Berg lindern und einen wirtschaftlichen Aufschwung erreichen kann. In den 1870er Jahren waren die Bedingungen dafür günstig. Nach dem Eisenbahnanschluss von Arnstadt (1867) und Ilmenau (1879) war der Weg zur Oberherrschaft Gehrens über eine Eisenbahn nicht mehr weit. Die Anfragen zum Bau bei der Thüringischen Eisenbahn und der Preußischen Staatsbahn scheiterten jedoch. Daraufhin nahm Sondershausen die Sache selbst in die Hand. Der bekannte Eisenbahn-Bauunternehmer Bachstein war nach Begutachtung des Vorhabens bereit, die Bahn zu errichten. Als cleverer Geschäftsmann überließ er den Bau dem Fürstentum und trat als Pächter auf.
So kam das kleine Fürstentum zu einer eigenen Staatsbahn. Ohne Schwierigkeiten konnte bereits 1881 die Strecke nach Gehren eröffnet werden. Nach der Verlängerung der Strecke nach Großbreitenbach im Jahr 1883 kam der erwartete Aufschwung für das Gebiet. Die Bahn wurde zum Bestandteil des Alltags. Interessant sind die viele Ideen und Vorschläge zur Weiterführung der Bahn nach Königsee und auf die Rückseite des Berges. Die schlimmen Zeiten der Inflationen in den 1920er Jahren die unsäglichen Kriege bis hin zur Blüte der Strecke in der DDR werden dargelegt.
Das traurige Ende dieser wichtigen Nebenbahn kam mit dem Zusammenbruch der Wirtschaft nach 1990. Die aus heutiger Sicht nicht zu verantwortende Stilllegung ist dokumentiert.
Um eine Eisenbahnbrache zu verhindern, bemühten sich die verantwortlichen Politiker und Dienststellen um die Schaffung eines Radweges. Im Buch erfährt der Leser von den schwierigen Verhandlungen bis zur Fertigstellung dieser Radwegverbindung. Die Landrätin Petra Enders hat mit ihrem Grußwort das Werk gewürdigt. Schließlich ist Großbreitenbach ihre Heimat, für welche sie sich unermüdlich einsetzt.
Das Buch in hochwertiger Qualität ist mit 140 Seiten und 153 Fotos, Zeichnungen und Tabellen als gebundene Hardcoverausgabe erhältlich. Viele bisher unveröffentlichte Fotos bereichern das Werk und dienen als Beweise für die früheren Gegebenheiten.
Erhältlich ist das Buch im Ilmenauer Bücherstübchen in der Arnstädter Buchhandlung sowie in den Tourismusagenturen entlang der ehemaligen Strecke.
Stefan Wespa