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Neue Werra-Zeitung
Ausgabe 10/2025
Nichtamtlicher Teil
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Theatergruppe Gerstungen e.V.

Tauben für „Kunst am Weg“

Wer schon einmal eine Aufführung der Theatergruppe Gerstungen e.V. miterlebt hat, weiß dass sich hinter jedem der dargebotenen Stücke eine tiefgehende Botschaft verbirgt. Im Rahmen der diesjährigen Inszenierung „Kunst am Weg“ haben sich die Kulturschaffenden auf das Thema „Frieden“ fokussiert und wurden dabei von verschiedenen, regionalen Gruppierungen unterstützt.

In einer Zeit, die von weltweiten Unruhen und Kriegen dominiert wird, sehnt sich wahrscheinlich jeder nach dem heilsamen Zustand der Stille und Ruhe. Auch hier bei uns in der Werraaue erscheinen, neben den Störchen, auch immer wieder Flugzeuge am Himmel und die Menschen sind angehalten, sich das ein oder andere Nahrungsmittel mehr anzuschaffen. Migranten kommen auf der Suche nach Sicherheit in unser Land. „Diese ganzen Veränderungen verlangen es, dass auf diese Thematik aufmerksam gemacht wird. Genau das tun wir im Rahmen des Stücks „Kunst am Weg.“, führt die Vereinsvorsitzende und Regisseurin der Theatergruppe Gerstungen e.V., Jana Freiberg, aus.

Auch wenn der Friedensgedanke für die Zuschauer nicht dauerhaft präsent und zunächst gar nicht offensichtlich ist, so zieht er sich doch wie ein roter Faden durch die gesamte Inszenierung. Gemeinsam mit Pinsela, dem kleinen Pinselchen, begibt sich das Publikum auf die Suche nach dem Deckweiß, welches bekanntlich in jedem Farbkasten fehlt. Unterwegs begegnen ihnen verschiedene Künstler und Kunstwerke, die ihre ganz individuelle Geschichte zu erzählen haben. Bei all diesen Impressionen verliert Pinsela nie das eigentliche Ziel aus den Augen. Manche Zuschauer können vielleicht schon erahnen, dass sie am Ende, gemeinsam mit dem Pinselchen, das Deckweiß finden. Doch nicht nur das: wie von Pablo Picasso über 250-mal dargestellt, werden Tauben präsent sein - das Symbol für den Frieden schlechthin.

Um diesen Friedensgedanken im Stück umzusetzen, wurden verschiedene Gruppierungen aus der Region mit ins Boot geholt. Dazu gehörten der Hort der Grundschule „Fritz Erbe“, das Philipp-Melanchthon-Gymnasium Gerstungen, die Schlossparkschule Marksuhl sowie der Hort der Eichelberg-Schule Berka/Werra. Weiterhin haben sich sowohl der AWO-Kindergarten „Am Storchennest“ und die Tagespflege „Sonnenschein“ in Gerstungen, als auch das Seniorenpflegeheim Bad Salzungen/ Marksuhl mit der Friedensthematik beschäftigt. Schließlich leisteten die Kirchgemeinden Gerstungen, Marksuhl, Sallmannshausen, Untersuhl und Neustädt sowie die Bibliothek Gerstungen mit Ines Stützel und ihren Lesern einen Beitrag. „Sie alle haben vor einiger Zeit damit begonnen, Tauben aus Papier und Pappe zu fertigen. In dem Moment, in dem sich diese Gruppierungen mit der Schaffung der Tauben auseinandersetzten, kamen sie ins Gespräch über die Botschaft, die dahinter steckt - sozusagen ganz im Credo von Pablo Picasso.“, erklärt Jana Freiberg. „Vor allem bei den Senioren fand, mit Blick auf das Friedensthema, eine große Reflektion mit den Kriegserlebnissen, die sie hatten, statt.“ Manche der Tauben wurden von den Schaffenden auch mit Sätzen, Wünschen oder Namen versehen. „Diese Botschaften verleihen dem Prozess etwas ganz Rührendes, was die Tiefe der Verarbeitungsebene in den verschiedenen Gruppen verdeutlicht.“, betont Freiberg abschließend.

Im Rahmen der Inszenierung werden nun die einzelnen, thematischen Beiträge der verschiedenen Unterstützer durch die Darsteller in einem friedensstiftenden Moment zusammengeführt. Wie dieser gestaltet ist, erfahren Sie im Juni 2025, wenn Sie sich, gemeinsam mit dem Pinselchen, auf diesen freudvollen, friedlichen und kreativen Weg begeben.

Die Aufführungstermine von „Kunst am Weg“ sind der 14. und 15. Juni, der 21. und 22. Juni sowie der 28. und 29. Juni, jeweils ab 18.00 Uhr. Der Vorverkauf hat in der Bibliothek und im Bürgerbüro Gerstungen begonnen - sichern Sie sich jetzt Ihre Karten!

Anika Zitzmann

Schriftführerin