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Neue Werra-Zeitung
Ausgabe 15/2024
Amtlicher Teil
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Forschungslabor Wald

Wer in den vergangenen Jahren mit offenen Augen durch den Wald gegangen ist, dem sind sicherlich die klimawandelbedingten Veränderungen des Waldbildes aufgefallen. Langanhaltende Trockenperioden in Kombination mit dem Befall von Schadinsekten, wie beispielsweise dem Borkenkäfer, sorgen noch immer für sichtbare Absterbeerscheinungen bei verschiedenen Baumarten. Neben der Fichte ist leider auch die Hauptbaumart Buche hiervon betroffen.

„Die letzten Jahre waren eine Zäsur für den Wald und die Forstwirtschaft“, so Forstamtsleiter Ansgar Pape. „Die entstandenen Schad- und Freiflächen bieten allerdings gleichzeitig eine Chance für das forstliche Forschungs- und Versuchswesen.“ Ziel dieser Untersuchungen ist einmal die Ursachenforschung, aber vor allem auch die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, um zukünftig einen klimastabileren Wald zu schaffen.

In den letzten Jahren hat das Forstamt Marksuhl daher in enger Zusammenarbeit mit dem Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha in mehreren Revieren eine Vielzahl von Versuchsflächen angelegt. Beispielsweise wurden südlich von Eisenach auf einer ehemaligen Schadfläche im Revier Wartburg verschiedene Eichenarten und -herkünfte aus Deutschland, Mittel- und Osteuropa sowie Nordamerika gepflanzt, um eine langfristige Eignung für unsere Wälder zu prüfen. Ebenfalls wird im Forstamt Marksuhl seit 2020 die Libanonzeder als potentielle Wiederbewaldungsbaumart auf Schadflächen im Hinblick auf Klimaanpassung, Wuchsvermögen oder Risiken durch Wild untersucht.