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Amtsblatt der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach
Ausgabe 6/2025
Vereine und Verbände
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Vereine und Verbände

Thüringens grünes Erbe zwischen Urmedizin und Renaissance-Heilkunde

Anlässlich des Festjahres „1250 Jahre Gotha“ feierten die Olitätenmajestäten auch am 4. Mai 2025 ein besonderes Jubiläum: das 460-jährige Bestehen des Kräuterbuchs der Gräfin Katharina von Schwarzburg-Blankenburg. Das kostbare Original dieser historischen Rezeptsammlung wird in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 200) aufbewahrt und ist heute als Digitalisat öffentlich zugänglich.

Obwohl Katharina nicht selbst in Gotha wirkte, spiegelt ihr Werk die gemeinsame Geschichte Thüringens wider, die Gotha als einen ihrer kulturellen Knotenpunkte einschließt. Ihr Schwager Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen (Ehemann ihrer Schwägerin Elisabeth) regierte über Gebiete, die später an die Gothaer Herzöge fielen.

Thüringen - Das grüne Herz Deutschlands und Wiege uralter Heilkunst

Schon in der Steinzeit wussten die frühen Bewohner Thüringens um die Kraft der Natur: Spektakuläre Funde von Heilpflanzen in prähistorischen Siedlungen sowie die Entdeckung des „Homo Bilzingslebenensis“, eines der ältesten Frühmenschenfunde Europas, belegen, dass die Region seit jeher ein Zentrum natürlicher Heilweise war. Dieses Erbe setzte sich fort in der Nutzung der wildwachsenden Kräuter, dem Olitätenhandel bis in die heutige Zeit.

Katharina von Schwarzburg handschriftliche Rezeptsammlung wurde vor 460 Jahren, am 19. April 1565 von Heinrich Hagk, einem Bürger aus Blankenburg, im Auftrag der Gräfin fertiggestellt. Katharina, geborene Gräfin von Henneberg-Schleusingen, vermachte das Werk bereits am 30. April 1565 ihrer Schwägerin Elisabeth von Henneberg-Schleusingen. Über adlige Verbindungen gelangte die Handschrift schließlich in die berühmte Heidelberger Bibliotheca Palatina.

Von der Urmedizin zur Olitäten-Tradition

Das Kräuterbuch steht in einer langen Tradition: Während die Frühmenschen Thüringens bereits vor 400.000 Jahren heimische Pflanzen nutzten, dokumentiert Katharinas Werk die gelehrte Heilkunst der Renaissance. Die Olitätenmajestäten, Hüter dieses Wissens, trugen beim Festumzug in Gotha stolz das Erbe weiter - und haben so die „grüne Seele“ Thüringens mit seiner modernen Identität als Land der Heilbäder und Naturmedizin verbunden.

Digital zugänglich für Forschung und Öffentlichkeit

Interessierte können die Handschrift online in der Digitalen Bibliothek der Universität Heidelberg einsehen:

Katharina von Schwarzburg-Badblankenburg:

Rezeptsammlung (Cod. Pal. Gern.200)

Film: (https://youtu.be/aCXnIaFp_sg?si=IzXl2U59CMU5TzBV).

Pressekontakt:

Regionaler Förderverein „Th. Kräutergarten/ Olitätenland“ e.V.

Christine Kramp, Amtierende 31. Thüringer Olitätenmajestät

Tel: 0177 44 158 23, Hauptstraße 51, 98701 Großbreitenbach