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Amtsblatt der Gemeinde Unstrut-Hainich
Ausgabe 10/2024
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Von diesen Gleisen starteten auch Vernichtungstransporte mit Kindern nach Auschwitz.

Denkmal für alle Opfer (Ausschnitt). Die Edelstahlplatte ist auf 37 Grad erwärmt.

Je stärker sich die nationalsozialistische Herrschaft festigte, desto größer wurde die Zahl der aus der Gesellschaft Ausgeschlossenen. Die Gedenkstätte Buchenwald dokumentiert anschaulich diesen Aspekt des NS-Staates. Die Schüler*innen des Jahn-Gymnasiums besuchten am Mittwoch, den 20. März 2024, gemeinsam mit Ihren Geschichts- und Sozialkundelehrer*innen Frau Gebauer, Herr Kamrodt, Herr Naaß, Herr Scheibe und Herr Schwarzkopf die Bildungsstätte und setzten sich mit der Geschichte auseinander. So erfuhren sie, dass u.a. Juden, Sinti und Roma, Sorben; politische Konkurrenten - hier vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten - sowie Homosexuelle inhaftiert waren.

In unserem Bundesland Thüringen war eines der größten Konzentrationslager der Nationalsozialisten auf deutschem Boden - in dem Menschen aus allen Ländern Europas interniert waren. Nach der Befreiung durch die amerikanischen Streitkräfte wurde Buchenwald in der sowjetischen Besatzungszone als Speziallager Nr. 2 bis 1950 weitergeführt. Neben lokalen Funktionsträger der NSDAP, wurden auch Jugendliche und Denunzierte interniert.

Lebendige Erinnerungskultur etablieren

Studienrat Schwarzkopf organisierte die diesjährige Fahrt zum authentischen Ort der Verbrechen der Nationalsozialisten als außerschulischen Lernort. Gerade jetzt, wo immer weniger Zeitzeugen unmittelbar, den nachfolgenden Generationen berichten können, ist der Besuch für die Wertschätzung der Menschenrechte sowie demokratischer Lebens- und Regierungsformen essenziell. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Großengottern bezieht die Gedenkstätte in ihr Curriculum ein, um das Unfassbare fassbarer zu machen und um daran verantwortungsvoll zu erinnern.

Text/ Fotos:

Matthias Schwarzkopf, Studienrat für Musik und Geschichte