Sie sind überall - große, kleine, extraflauschige, solche mit besonders großen Ohren, ganz berühmte, in unterschiedlichen Farben, mal mit Bekleidung, mal ohne, auf den Geländern, auf der Kanzel. Die ganze Kirche im Oberdorf ist besetzt. Die süßesten sitzen aber nicht irgendwo verstreut, sondern für alle gut sicht- und hörbar ganz vorne auf der großen Bühne im Altarraum: Es sind eindeutig Mäuse in der Walpurgiskirche; wahrscheinlich so viele wie noch nie. Wie sich im Verlauf des Nachmittags herausstellt, sind die süßesten Mäuse auch die cleversten und vielleicht die mutigsten.
Vor einem Jahr feierte der Familiennachmittag mit dem Sommerkrippenspiel erfolgreich seine Premiere. Daniela Stechbart, die da bereits die Idee lieferte und deren Umsetzung organisierte, war auch in diesem Jahr wieder Hauptverantwortliche hinsichtlich Idee, Einstudierung und Leitung. Ein Regionalprojekt, das Stechbart ebenfalls im vergangenen Jahr mit vielen Kindern ins Leben rief, lieferte die Grundlage für das diesjährige Stück. Dieses ist im Ursprung ein Musical, das die Kantorin speziell für die Aufführung in Großengottern bearbeitete.
Die lebhaften Mäuse wurden von Schülerinnen der 3. und 4. Klasse verkörpert, die allesamt von Anfang an nicht nur sehr motiviert waren, sondern eigene Ideen mit einfließen ließen. Dieser Antrieb bei jedem der Mädchen war während des ganzen Theaterstücks deutlich spürbar - und das trotz nur wenigen Probenachmittagen. Jeden Mittwochnachmittag trafen sich die Kinder mit Stechbart, vier Wochen vor der Aufführung zum ersten Mal.
Nicht nur die insgesamt zwölf Mäuse Greta Schmidt, Selma Breitbarth, Paula und Alma Schwarzkopf, Lotta Stein, Martha Trenkelbach, Mia Bamberg, Mira Parchem, Helena Hoffmann, Linda Martin, Stella Schreiber und Maria Metzner glänzten in ihren Rollen, sondern auch alle anderen Mitwirkenden. Sei es Sabrina Schrievers als Katze, Jörg Musbach als Küster, Helga Hollerbuhl als Organistin und der Gemeindekirchenrat mit Jürgen Schaffel, Larissa Mark, Romy Trenkelbach, Christin Heinke rund um Pfarrer Matthias Cyrus, die als „Krisenrat“ tagten und überlegten, wie die Mäuse am besten aus der Kirche verschwinden.
Der Projektchor, ebenfalls unter Leitung von Daniela Stechbart, begleitete die Aufführung musikalisch und unterstrich die Botschaft der einzelnen Szenen, ebenso wie die Backgroundsängerinnen Henriette Hermann, Lina Borchardt und Selma und Martha Reich.
Kreiskantor Oliver Stechbart umrahmte diesen Gottesdienst für Groß und Klein mit seinem Orgelspiel. Wie schon im letzten Jahr, ist das thematisch perfekt abgestimmte Bühnenbild Jens Berndt zu verdanken.
Diesen schönen Sonntagnachmittag rundete das anschließende gemeinsame Kaffeetrinken im Pfarrgarten ab, mit vielen verschiedenen Kuchen- und Tortenkreationen fleißiger Bäckerinnen der Gemeinde. Auch das 3K aus Mühlhausen bereicherte den Familiennachmittag wieder. Während es im letzten Jahr ein Puppentheater aufführte, sorgten in diesem Jahr Spielstationen für große und kleine Kinder und jeden, der das Kind in sich bewahrte, für Spaß und Abwechslung. Für diesen gelungenen Nachmittag wäre neben allen bereits erwähnten Akteuren und Organisatoren den vielen Kräften im Hintergrund, die zum Gelingen beitrugen, ein großer Dank und ein Lob auszusprechen.
Hoffentlich folgt 2024 die Fortsetzung …
Diana Went