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Amtsblatt der Gemeinde Unstrut-Hainich
Ausgabe 19/2025
Nichtamtlicher Teil
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„Ausgegrenzt, aber nicht vergessen. Leprakranke im Spittel Großengottern“

Landessieg beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

„Ausgegrenzt, aber nicht vergessen“ lautet der Titel des preisgekrönten Beitrags beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2024/25 „Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte“, den das Gymnasium Großengottern eingereicht hat. Den Landessieg sicherten Alma und Paula dem Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasium.

Hier ein Auszug aus der Laudatio: Bis ins 16. Jahrhundert hinein war die Lepra eine weit verbreitete Erkrankung in Europa, mit der sich zahlreiche Menschen infizierten. Die Menschen fürchteten sich vor Ansteckung. „Leprakranke“ wurden weitgehend aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Dass sich ihre Mitmenschen dennoch um die Erkrankten sorgten, berichten Paula und Alma Schwarzkopf in ihrem Dokumentarfilm. Auf das Thema aufmerksam wurden sie, weil in ihrem Heimatort Großengottern noch heute ein ehemaliges Hospital steht - in dem früher „Leprakranke“ untergebracht waren. Für ihre Recherche führten die Schüler*innen u.a. Interviews. Darin erfuhren sie, welche besonderen Vorkehrungen im Umgang mit Leprakranken getroffen wurden. Zum Beispiel fanden sie heraus, dass speziell für die Erkrankten eine Öffnung in die Wand der Kapelle eingesetzt wurde. So sollte ihnen ermöglicht werden, von draußen an Gottesdiensten teilnehmen zu können. Dies zeigt, dass „Leprakranke“ zwar auf Abstand gehalten wurden, die Ortsgemeinschaft sich jedoch darum bemühte, sie so gut wie möglich zu umsorgen.

Am 4. September 2025 fand im Erfurter Rathhaus die Verleihung der diesjährigen Landessieger*innen statt. Der Thüringer Ministerpräsident Prof. Dr. Mario Voigt überreichte persönlich die Urkunden an Alma, Paula und Tutor Matthias Schwarzkopf.

Matthias Schwarzkopf

Studienrat für Musik & Geschichte am Gymnasium Großengottern,

Tutor beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2024/25)