Die Gemeinschaftsschule Marpingen unterstützt das Casa do Zezinho im brasilianischen São Paulo
Bereits seit über 20 Jahren unterhält die Gemeinschaftsschule Marpingen Partnerschaften mit zwei schulischen Einrichtungen auf der südlichen Halbkugel der Erde. Es sind dies zum einen das Institut N’Doluma in Zentralafrika und zum anderen das Casa do Zezinho in São Paulo, Brasilien.
In den vergangenen Jahren verfolgte man das oft besorgniserregende Auf und Ab in den betreffenden Ländern Brasilien und in der demokratischen Republik Kongo. Politische Umwälzungen, ökologische und ökonomische Krisen, die Corona-Pandemie, kriegerische Auseinandersetzungen im Kongo, Bandenkriminalität in Brasilien erschwerten und erschweren noch immer die Entwicklung der pädagogischen Einrichtungen. Zuweilen ist es kaum möglich, den schulischen Unterricht und die Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen aufrechtzuerhalten.
In all den Jahren ist die Gemeinschaftsschule Marpingen nicht von der Seite gewichen. Während viele Projekte mit dem Wechsel oder Ausscheiden der Lehrer:innen ein Ende finden, sind beide Partnerschaften auch über solche personellen Wechsel weitergeführt worden und dürfen sich mit Fug und Recht als eine nachhaltige Tradition verstehen, zurzeit geleitet von den Leherinnen Isabelle Göttert für N‘Doluma sowie Martina Pape und Vera Heintz für das Casa do Zezinho.
Letzteres erhielt nun in Anwesenheit des ehemaligen Schulleiters Edmund Hinsberger und seines Sohnes, André Hinsberger, lange Jahre selbst vor Ort in São Paulo tätig, im Rahmen einer Feierstunde einen Scheck in Höhe von 2000,00 €. Edmund Hinsberger initiierte dieses Austauschprojekt in den 90er Jahren in Marpingen und ist aktuell im Unterstützerverein in vorderer Position ehrenamtlich tätig.
Das 1994 in São Paulo gegründete Kinderhaus hat sich in den 29 Jahren seines Bestehens zum Anlaufpunkt für Familien in den Favelas der Metropole entwickelt. Rund 25 000 Kindern, Jugendlichen und ihre Eltern und Großeltern wurde seitdem geholfen - mit regelmäßigen Mahlzeiten, einem geschützten Ort, mit Bildungsangeboten und vor allem mit „Liebe“, wie der Verein „Zukunft durch Bildung“, der das Kinderhaus von Deutschland aus unterstützt, auf seiner Internetseite betont. Öffentliche Schulen sind in den Elendsvierteln der Millionenstadt rar und v.a. überfordert, private Initiativen nicht selten die einzige Möglichkeit, um Kindern, die in diesem oft von Gewalt und Verwahrlosung geprägten Stadtviertel leben, ein menschenwürdiges Umfeld und eine lebenswertere Zukunft zu bieten. Die Marpinger Spendengelder fließen unmittelbar in die Ausstattung und Materialbeschaffung des Kinderhauses. Erwirtschaftet werden sie in Marpingen durch den Verkauf fair gehandelter Produkte, durch gemeinsame Aktionen und den Pausenverkauf von Kuchen durch die AG Casa do Zezino, bereits seit 20 Jahren geleitet von Martina Pape. Für sie ist das Engagement eine Herzensangelegenheit, für die sie immer neue Schülergenerationen begeistern könne. Auch der angehende Abiturjahrgang ist involviert: So spendete das Seminarfach der Stufe 13, geleitet von der Erdkundelehrerin Lisa Kron, 250,00€ ihres Preisgeldes, das die jungen Erwachsenen im Rahmen der Verleihung des Nachhaltigkeitspreises St. Wendel im vergangenen Jahr erhielten, für das Kinderhaus in Südamerika.
Weitere Infos zum Casa do Zezinho, zum Verein und zur Partnerschaft mit der Gemeinschaftsschule Marpingen finden sich u.a. auf casadozezinho.org.br, zukunft-durch-bildung.de und auf der Homepage der Marpinger Gemeinschaftsschule www.gemsmarpingen.de, Link „Leben“.